Während der ersten Vorstellung von Stadia hatte Google mehrfach betont, den Spielemarkt aus seinen Fesseln zu befreien und das Spielen voll flexibel immer und überall ermöglichen zu wollen. Bisher hat allerdings auch Stadia viele Einschränkungen, die erst nach und nach aufgehoben werden, was vielen Spielern nicht schnell genug geht. Einem Bastler ist es nun gelungen, einen Touchscreen-Controller zu entwickeln, dank dem auf das einzige Stück Stadia-Hardware verzichtet werden kann.
Googles Spieleplattform Stadia scheint aktuell voller Missverständnisse zu sein, denn alle beteiligten Parteien haben offenbar vollkommen verschiedene Vorstellungen. Die Spieler sind unzufrieden mit Googles Entwicklungstempo und scheinen sich auch nicht durch die größeren Schritte in den letzten Tagen besänftigen zu lassen. Die Plattform wurde für viele neue Smartphones geöffnet, es gab mehrmals neue Spiele und schon bald wird wohl das nächste Feuerwerk gezündet, das viele interessante Ankündigungen bereithalten dürfte.
Google möchte mit Stadia das Spielen immer und überall ermöglichen – was für die meisten Nutzer in erster Linie bedeutet, dass sie unterwegs auf dem Smartphone spielen können. Das ist theoretisch auch möglich, allerdings setzt Stadia derzeit noch den Stadia-Controller voraus, was dann unterwegs trotz Claw-Befestigung eher weniger komfortabel ist. Ob es jemals eine andere offizielle Lösung geben wird, ist derzeit nicht absehbar und rein ohne zusätzliche Hardware auch kaum vorstellbar.
Einem Bastler ist es nun gelungen, die Spieleplattform von diesen Fesseln zu befreien – und das nur mit einigen Zeilen JavaScript-Code. Das Projekt TouchStadia blendet alle wichtigen Elemente des Controllers einfach als halbtransparente Buttons auf dem Smartphone ein und ermöglicht somit die volle Interaktion. Das funktioniert in der Theorie ohne Probleme, denn Stadia erkennt diese Onscreen-Buttons sogar als vollwertigen Controller und lässt sich somit rein über das Smartphone ohne jegliche Zusatzhardware nutzen.
Damit das funktioniert, muss man als Spieler allerdings einen kleinen Aufwand auf sich nehmen: Stadia muss im Chrome-Browser ausgeführt werden, die native Android-App kann nicht genutzt werden. Wurde Stadia aufgerufen, muss ein etwas längerer JavaScript-Befehl in die Adresszeile kopiert und gestartet werden, der die Kontrollen hinzufügt, den Controller simuliert und die komplette Funktionsfähigkeit erstellt. Das war dann auch schon alles, ist aber für das schnelle Spielchen zwischendurch etwas aufwendig.
Auch wenn dieser virtuelle Touch-Controller problemlos funktioniert, ist es natürlich kein Vergleich zu einem echten Controller – allein schon aufgrund der Haptik. Bei schnellen und actionreichen Spielen wird man damit wohl eher nicht glücklich werden, für gemütlichere Titel hingegen kann das möglicherweise DIE perfekte Lösung sein, die es von Google in der Form mit Sicherheit wohl niemals geben wird. Und wer auf dem Tablet spielt hat es noch ein wenig bequemer, denn TouchStadia gibt es auch als Chrome-Extension, mit der das Einfügen des Codes funktioniert. Möglicherweise funktioniert es auch mit den Chrome-Extensions für Android, das müsst ihr einfach mal ausprobieren.