Google Fotos verfügt seit dem Start der Plattform über eine sehr starke Gesichtserkennung, die einen wichtigen Beitrag zur automatischen Sortierung und Kategorisierung aller Bilder beiträgt. Obwohl die Gesichtserkennung zum Großteil vollautomatisch abläuft, könnt ihr dieser Funktion mit nur wenigen Schritten auf die Sprünge helfen und noch sehr viel mehr herausholen. Wir zeigen euch, wie ihr den anonymen Gesichtern Namen geben und diese verwenden könnt.
Vor wenigen Tagen hat Google überraschend, aber vielleicht auch nachvollziehbar, verkündet, dass die Erkennung von Geschlechtern unmöglich ist und aus diesem Grund in einigen Produkten nicht mehr angeboten werden kann. Dieser Schritt wurde ausreichend und mit einigen nachvollziehbaren Argumenten begründet, aber zumindest innerhalb von Google Fotos funktioniert die Abfrage nach den entsprechenden Geschlechtern noch ohne größere Probleme.
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Spätestens seit dem vergangenen Herbst kann jeder Nutzer, auch in Deutschland, die in Google Fotos tief integrierte Gesichtserkennung nutzen. Diese musste zuvor noch mit einigen VPN-Tricks einmalig aktiviert werden, was sich glücklicherweise nun endlich erledigt hat. Zwar gibt es immer wieder Berichte von Nutzern, die diese Gesichtserkennung noch immer nicht nutzen können, aber das sind meiner Meinung nach nur noch Einzelfälle. Solltet ihr betroffen sein, probiert einfach dennoch diese Anleitung.
Die Gesichtserkennung in Google Fotos läuft normalerweise vollautomatisch aus und durchsucht vollautomatisch alle hochgeladenen Fotos nach Gesichtern und Personen. Das mag nicht allen Datenschützern gefallen, aber Google Fotos erkennt einfach nur Gesichtsmerkmale und bietet anschließend eine Gruppierung an, ohne jegliche personenbezogene Daten oder automatische Vorschläge zu einzelnen Personen. Es ist also sozusagen eine anonyme Gesichtserkennung. Aber dabei muss es ja nicht bleiben.
Die Gruppierung nach Gesichtern ist sehr praktisch und die Übersicht wird unter anderem in der Suchfunktion sowie auf dieser Seite mit einer Übersicht aller jemals erkannten Personen dargestellt. Dort kann jede Person mit einem Klick ausgewählt werden, sodass anschließend alle Bilder und auch Videos dieser Person angezeigt werden.
Alle Gesichter in dieser Liste sind nach Relevanz sortiert, wobei sich die Relevanz vor allem nach der Häufigkeit des Auftauchens auf den Fotos in eurer Cloud-Datenbank ergibt. Nahestehende Personen, von denen man vermutlich die meisten Bilder hat, stehen also ganz oben in der Liste und können somit leicht ausgewählt werden. Dennoch wäre es vielleicht ganz nett, wenn man jedem Gesicht einen Namen zuordnen würde – aus mehreren Gründen.
So ordnet ihr einer Person einen Namen zu
Habt ihr eine Person in dieser Liste gefunden, die ihr benennen wollt, seid ihr nur noch zwei Schritte von dieser Funktion entfernt. Über der Auflistung aller Fotos findet ihr links oben ein kleines automatisch erstelltes Profilbild dieser Person. Klickt dieses einfach einmal an und schon könnt ihr einen beliebigen Namen für diese Person eingeben, der dann automatisch diesem Profil und somit allen Fotos zugeordnet wird.
Es gibt an dieser Stelle keine Vorschläge und die vergebene Bezeichnung wird nur intern in eurem eigenen Konto verwendet. Natürlich speichert Google die Kombination des Namens und der Fotos in der eigenen Datenbank, aber diese Zuordnung bekommt kein anderer Nutzer zu Gesicht. Eine globale Zuordnung wird also nicht angeboten und wäre dann wohl auch das schnelle Ende dieser praktischen Funktion. Also könnt ihr nun weitermachen und benennt einfach alle für euch wichtigen Personen mit ihrem Namen oder der gewünschten Rufbezeichnung – also gerne eben auch „Mama“, „Papa“ oder sonstige Spezis.
Die Liste muss natürlich nicht vollständig abgearbeitet werden, denn nach einer gewissen Zeit werdet ihr bemerken, dass ihr viele Personen auf den Fotos gar nicht kennt. Das liegt daran, dass Google Fotos wirklich jedes einzelne Gesicht erkennt und dort anbietet. Touristen im Hintergrund, Personen auf Werbeplakaten oder im Fernsehen oder an sonstigen Stellen auf euren Bildern tauchen dort also ebenfalls auf – vermutlich aber nur jeweils ein einziges Mal, sodass diese unbekannten Personen weit unten in der Liste geführt werden.
Die Namen in der Suchfunktion verwenden
Habt ihr nun die wichtigsten Gesichter mit Namen versehen, könnt ihr diese Namen auch direkt in der starken Suchfunktion verwenden. Nun könnt ihr einfach in der Suchfunktion „Mama“ eingeben und schon tauchen nur Fotos von einer der wichtigsten Person in eurem Leben auf. Das lässt sich aber auch mit weiteren Namen oder Suchbegriffen kombinieren. Sucht ihr also eure Eltern, gebt einfach „Mama und Papa“ ein und schon tauchen nur Fotos auf, auf denen die beiden Personen gemeinsam zu sehen sind.
Schaut euch einfach unseren ausführlichen Artikel zur Google Fotos-Suchfunktion an und nutzt nun die Namen der Personen als zusätzliche Parameter. Personennamen lassen sich problemlos mit Ortsnamen, Zeitangaben oder auch Objekten kombinieren. Dabei ist natürlich zu beachten, dass Google Fotos bei gleichen Namen ein Problem haben kann. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass ihr eine Freundin namens „Paris“ habt, könnte es also passieren, dass Fotos von der Person oder von eurem letzten Frankreich-Städtetrip zugleich auftauchen. Das lässt sich nur durch eine alternative Bezeichnung der Person verhindern – aber davon können die Alexas dieser Welt sicher ein Liedchen singen 😉
Und um zur Aussage im zweiten Absatz zurückzukommen: Die Erkennung von Geschlechtern ist in Google Fotos durchaus weiterhin möglich, auch wenn sie eher zu 95 Prozent korrekte Ergebnisse liefert. Zumindest in meinen Versuchen zeigen „man“, „woman“, „boy“ und „girl“ die erwarteten Ergebnisse an und sogar „teenager“ oder ähnliche Begriffe funktionieren – sodass auch die Alterseinstufung recht zuverlässige Ergebnisse liefert.