Google hat sich im vergangenen Jahr aus dem Markt der Social Networks zurückgezogen und seitdem keinen ernsthaften Anlauf mehr unternommen, ein neues Produkt im Markt zu etablieren. Gestern gab es dann erste Informationen zu den neuen Profilkarten in der Google Websuche, die auf den Beginn eines neuen Netzwerks hindeuten könnten. Jetzt gibt es erste Screenshots vom neuen Produkt, das für einige Nutzer in Indien bereits zur Verfügung steht. Aufregend ist es nicht unbedingt.
Trotz zahlreicher Anläufe ist es Google bis heute nicht gelungen, ein erfolgreiches Social Network am Markt zu etablieren – wobei Erfolg natürlich immer relativ ist. Bis zum letzten Tage waren viele Nutzer von Google+ überzeugt und haben dem Unternehmen die Einstellung auch sehr übel genommen. Das macht einen erneuten Schritt in diesen Markt natürlich nicht leichter, also wäre es durchaus nachvollziehbar, dass die Schritte zu Beginn sehr sehr klein sein werden.
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Gestern gab es erste Informationen zu den neuen Profilkarten in der Google Websuche, die sich mittelfristig zu einem Sozialen Netzwerk entwickeln könnten – zumindest sah es nach den ersten Details im Google Support Center so aus. Jetzt gibt es zwei Screenshots dieser Profilkarten, die dann plötzlich deutlich weniger spektakulär aussehen und eher eine Art Adressbuch ersetzen könnten – Fragezeichen bleiben dennoch.
Nach den ersten Medienberichten hat Google die drei Support-Seiten wieder entfernt, sodass man davon ausgehen muss, dass auch hier wieder das Knöpfchen zur Veröffentlichung deutlich zu früh gedrückt wurde. Dennoch ist das Produkt für die ersten Nutzer zugänglich, nämlich für alle Nutzer aus Indien, die ihre Sprache auf US-Englisch eingestellt haben. Indien ist ohnehin seit langer Zeit ein beliebter Testmarkt für neue Google-Produkte, sodass diese Konstellation nicht überraschend ist.
Die Profilkarten tauchen nach der Eingabe eines Namens, der bereits registriert ist, direkt in der Websuche auf. Das eigene Profil soll sich über die Suchanfrage „add me to google“ aufrufen und anschließend bearbeiten lassen. Auf folgenden Screenshots könnt ihr das sehr gut sehen.
Auf dem rechten Screenshot seht ihr die Darstellung eines Profils und auf dem linken ein langes Formular mit weiteren Informationen, die dort offensichtlich untergebracht werden können. Die gesamte Darstellung scheint für die Google Websuche optimiert zu sein, es wäre aber nicht überraschend, wenn das Produkt eines Tages aus dieser herauswächst und somit auch ein echtes Profil bieten würde, das nicht nur über die Websuche zugänglich ist. Ohnehin haben wir dabei gestern schon das Problem mit den populären Namen angesprochen.
Interessant ist natürlich die Verlinkung der weiteren sozialen Profile, was das ganze Produkt natürlich auch wieder für viele Influencer und die, die es noch werden wollen, interessant und nahezu unverzichtbar macht. In dem Sinne dürfte das ein sehr mächtiges SEO-Tool sein, das die eigenen Profile ganz nach oben bringt. Wie Google damit umgeht, dass zehn Thomas Müller gleichzeitig Social Media-Stars werden wollen und dann auch noch ein weiterer recht gut Fußball spielen kann, bleibt abzuwarten.