Google Fotos erfreut sich sowohl zum Backup als auch zur Organisation von Fotos und Videos sehr großer Beliebtheit, lässt aber dennoch einige häufig nachgefragte Funktionen vermissen. Einer der häufigsten Wünsche der Nutzer ist es, alle Bilder auf einer interaktiven Weltkarte darzustellen und somit auf einfachstem Wege geografisch zu sortieren. Weil das Google Fotos-Team diesen Wunsch bis heute nicht erfüllt hat, kann nun eine sehr praktische externe App helfen.
Es ist immer wieder überraschend, wie wenige Funktionen Google Fotos den Nutzern bietet und stattdessen auf die zahlreichen Automatismen zur Sortierung und dem Durchsuchen aller Fotos setzt. Das scheint sich tatsächlich als perfekter Weg zu erweisen, aber dennoch könnten einige lang gewünschte und bei der Konkurrenz längst zur Verfügung stehende Features nicht fehlen. Auch nach über fünf Jahren hat es Google Fotos bspw. nicht geschafft, die Kartenfunktion der damaligen Picasa Web Albums oder auch Google Earth nachzubauen.
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Google Fotos analysiert alle Bilder Nutzer sehr genau, erkennt Personen und Objekte, wertet die Metadaten aus, nutzt die Zeitstempel zur Sortierung und kann sogar fehlende GPS-Daten aus dem Google Maps Standortverlauf erkennen. Wer also innerhalb von Google Fotos nach einem bestimmten Ort sucht, wird relativ zuverlässig alle dort aufgenommenen Fotos finden. Doch trotz der vorhandenen Informationen und der bestehenden Google Maps-Anbindung gibt es nach wie keine Weltkarte mit allen abgelegten Fotos.
Die in der Grundversion kostenlose Android-App Photo Map springt genau an dieser Stelle ein und tut das, was der Name vermuten lässt. Die App platziert die Aufnahmen aus den verschiedensten Quellen auf der Karte und zeigt sie dort gebündelt mit einigen Zusatzinformationen an. Dafür gibt es sowohl eine Karten- als auch eine Galerie-Ansicht, in der alle in die App importierten Fotos dargestellt werden.
Mit der App ist es möglich, beliebige bereits besuchte Orte aufzurufen und alle dort entstanden Fotos direkt auf der Karte zu sehen. Natürlich könnt ihr auch einfach weit genau herauszoomen und seht dann je nach Stufe eine Landkarte oder Weltkarte mit einem beschrifteten Fotostapel sowie einer Heatmap.
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Die App bietet eine ganze Reihe an Einstellungs- und Filtermöglichkeiten für die Darstellung der Bilder auf der Karte. So lassen sich verschiedene Quellen auswählen oder Filtern, wobei sich die App hauptsächlich um die lokalen Bilder sowie die Aufnahmen aus Google Fotos konzentriert. Weil vermutlich massenhaft Fotos an den immer gleichen Orten entstehen, wie etwa zu Hause in den eigenen Vier Wänden oder bei einem etwas längeren Urlaub, besitzt die App eine praktische Heatmap. In dieser seht ihr auf den ersten Blick, wie sich die Fotos Quantitativ über der Karte verteilen.
Damit es nicht unübersichtlich wird, lassen sich Fotos nach Jahren filtern und somit sehr schnell Fotos von bestimmten Jahren finden. Weitere Einstellungsmöglichkeiten gibt es für die Kartendarstellung, für die Google Maps zum Einsatz kommt. Neben Karte, Satellit und Terrain gibt es auch einige dunkle Themes für eine freundlichere Darstellung. Möchtet ihr eher die klassische Listendarstellung, lassen sich alle Fotos auch in der Galerieansicht wahlweise sortiert nach Land anzeigen und filtern.
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Jedes Bild lässt sich nach der Auswahl auf der Karte direkt im Vollbild anzeigen, aus dieser Galerie entfernen bzw. verstecken oder auch im Kontext in anderen Apps öffnen. Der Standort lässt sich direkt in Google Maps öffnen oder das Bild bei Google Fotos aufrufen, wo ihr das Bild dann weiter verwenden oder auch den Standort anpassen könnt. Letztes ist übrigens auch in der Photo Map-App möglich, sodass ihr die App grundlegend nicht verlassen müsst.
Abgerundet wird die App durch eine Verknüpfung zur Kamera-App sowie zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten der Oberfläche bzw. der Auswahl an Fotos, so wie etwa nur die Favoriten. Weil Google Fotos oder auch Google Maps eine solche Möglichkeit bis heute nicht anbieten, ist man mit der Photo Map-App sehr gut aufgehoben und erhält genau den Überblick, der mit den Google-Tools nicht möglich ist. Das ist vor allem deshalb sehr Schade, weil es so etwas früher gegeben hat – auch in Google Earth.
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Aufgrund einiger Restriktionen und Schwierigkeiten innerhalb von Google Fotos bzw. Android musste die App in der Vergangenheit bereits mehrmals umgebaut werden. So ist es nun leider nicht mehr möglich, dass die App automatisiert die Standortdaten ausliest, sondern manuell mit diesen gefüttert werden muss. Dafür ist ein einmaliger Export der Standortdaten über Google Maps und Import in die App notwendig, während alle ab diesem Zeitpunkt entstehenden Fotos automatisch mit dem Standort verknüpft werden können.
In der Grundversion steht die App kostenlos zur Verfügung und kann in vollem Umfang genutzt werden. Allerdings gibt es für Cloudfotos eine Einschränkung auf 500 Bilder, was je nach Datum aber fürs erste Ausreichen sollte. Darüber hinaus gibt es einen In-App-Kauf, der die Grenze für lokale vollständig aufhebt und für Cloud-Fotos aus Google Fotos auf 20.000 anhebt. Alles darüber hinaus kann mit weiteren Stufen freigeschaltet werden.