Google hat schon vor längerer Zeit angekündigt, die Nummer 1 im Cloud-Business werden zu wollen, noch vor Amazon und Microsoft. Das soll allerdings nicht irgendwann passieren, sondern innerhalb der nächsten vier Jahre – ansonsten würde man aus dem Geschäft aussteigen. Um dieses sehr ehrgeizige Ziel zu erreichen werden nun interne Umstrukturierungen durchgeführt sowie der Fokus auf fünf neue Kernmärkte gelegt.
Wenn wir die Uhr einmal zehn Jahre zurückdrehen, wäre es eigentlich eine völlig logische Annahmen, dass Google absoluter Spitzenreiter im Cloud-Business wird. Google ist DAS Internetunternehmen und hat bereits zahlreiche Cloud-Produkte im Angebot. Amazon ist nur ein Onlinehändler mit einer kleinen angeschlossenen Cloud-Abteilung und Microsoft konzentriert sich vor allem auf die Betriebssysteme. Doch zehn Jahre später sieht die Situation vollkommen anders aus.
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Amazon ist absoluter Marktführer im Cloud-Computing und Microsoft hat mit dem Fokus auf das gesamte Azure-Geschäft riesige Schritte nach vorne gemacht und ist dem Onlinehändler auf den Fersen. Auch Google kann ein großes Cloud-Wachstum vorweisen, aber noch in einem deutlich bescheideneren Umfang. Das soll sich aber schon sehr bald ändern, denn schon vor vielen Jahren wurde das Cloud-Geschäft als DER Wachstumsbringer gesehen, der eines Tages sogar das Werbegeschäft überflügeln soll. Davon ist man aber noch sehr weit entfernt.
Im vergangenen Jahr wurde das Ziel ausgegeben, innerhalb von vier Jahren an der Spitze zu stehen und sowohl Microsoft als auch Amazon zu überholen. Sollte dieses Ziel nicht erreicht werden, soll intern sogar mit Ausstieg gedroht worden sein – wobei das vom Unternehmen dementiert wurde, aber ein Fünkchen Wahrheit ist ja immer dran. Um dieses Ziel zu erreichen, soll es nun intern zu ersten Umstrukturierungen kommen, allerdings nur in kleinem Umfang.
Umstrukturierungen
In der Cloud-Abteilung sollen 50 Jobs wegfallen, damit das Unternehmen agiler und wendiger wird, um sich schneller anzupassen und den Kunden das zu bieten, was sie möchten. Auf gut Deutsch: Die Cloud-Abteilung war bisher wohl sehr unflexibel und saß möglicherweise auf einem sehr hohen Ross, was die potenziellen Kunden reihenweise zur Konkurrenz getrieben hat.
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Neue Kernmärkte
Aber nicht nur die Umstrukturierung, sondern auch die Konzentration auf lukrative neue Geschäftsfelder soll die Umsätze explodieren lassen. Dafür hat man sich die fünf Kernmärkte der Kunden in den Bereichen Finanzdienstleister, Verkaufssegmente, Gesundheitswesen, an herstellende Betriebe und die Medienbranche ausgesucht. Das sind sicherlich alles Unternehmen mit einem sehr hohen Potenzial an Cloud-Dienstleistungen – aber das weiß die Konkurrenz natürlich auch.
Aber die Google Cloud muss nicht nur von Außen wachsen, denn auch Google selbst dürfte einer der größten Kunden des eigenen Angebots sein – wobei vor allem die Spieleplattform Stadia noch eine große Rolle spielen kann. Obwohl Google Cloud und Google als recht stark voneinander getrennte Unternehmen eher keine gemeinsamen Geschäfte machen, wurde das Cloud-Business rund um Stadia sehr häufig erwähnt. Auch damit kann man natürlich das Wachstum antreiben, wenn das Geld von der linken in die rechte Tasche geht.
Ob es Google wirklich gelingen wird, Amazon und Microsoft zu überflügeln, sei mal dahingestellt. Eine stärkere Konzentration und vor allem Fokus auf die Wünsche des Kunden sind aber sicher keine verkehrten Werte, die man dann gerne auch mal wieder an die Google Inc zurückgeben darf 😉
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[Golem]