Der Google Assistant ist auf fast jedem neuen Android-Smartphone zu finden und ist stets nur einen Schritt oder eine Sprachanweisung entfernt. Dennoch arbeitet Google weiter daran, die Reichweite des Assistenten zu vergrößern und dessen Informationen auf weitere Plattformen zu bringen – unter anderem mit dem Google Assistant Ambient Mode. In diesen Tagen erhalten zahlreiche OnePlus-Nutzer den Zugriff auf diesen neuen Modus – aber was steckt eigentlich dahinter?
Für die meisten Nutzer ist der Google Assistant nur ein einfacher Sprachassistent, der per „Hey Google“ oder anderen Methoden aufgerufen wird und die übermittelte Aufgabe durchführt oder Fragen beantwortet. Tatsächlich kann der Assistent aber auch proaktiv informieren und hält für alle Nutzer einen Stream mit zahlreichen relevanten Informationen bereit – das weiß nur kaum jemand. Um diesen Stream zu einer größeren Zielgruppe zu bringen, wurde der Google Assistant Ambient Mode geschaffen.
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Der Google Assistant Ambient Mode wurde schon Mitte 2019 erstmals vorgestellt, aber erst im November 2019 offiziell angekündigt und auf die ersten Smartphones gebracht – zuerst natürlich auf die hauseigenen Pixel-Smartphones. Schon kurz darauf öffnete sich dieser Modus auch für viele Nutzer von Nokia- und Lenovo-Smartphones, während andere Hersteller wie etwa Xiaomi noch in der Warteschleife waren. In diesen Tagen bekommen auch fast alle OnePlus-Nutzer Zugriff auf diesen Modus.
Der neue Modus klinkt sich direkt in das Always on-Display des Smartphones ein und übernimmt im Dock-Modus (also wenn das Smartphone in einer Docking Station steht) die Kontrolle über die Inhalte. Das ist schon der erste wichtige Punkt, denn der Ambient Modus ist nicht nur dafür gedacht, den Nutzer über eingehende Benachrichtigungen zu informieren, sondern soll das Gerät viel mehr in ein vertikales Smart Display verwandeln – deswegen auch nur über die Dock-Position. Der zweite Grund ist natürlich der Stromverbrauch, denn der Ambient Modus bietet deutlich mehr Möglichkeiten als die normale Auflistung aller Benachrichtigungen.
Mit dem Google Assistant Ambient Modus kommen zahlreiche zusätzliche Informationen aus dem Google Assistant auf das im Standby befindliche Smartphone-Display. Dazu gehören so einfache Dinge wie das Wetter oder anstehende Termine, aber auch sehr bald benötigte Reservierungen, Tickets, Informationen über den Verkehr, Paketsendungen und einiges mehr. Auf folgenden Bildern ist das sehr gut zu sehen.
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Die Aufteilung des Displays ist sehr schnell erklärt: Ganz oben gibt es eine persönliche Begrüßung des Nutzers, angepasst an die Tageszeit und natürlich mit dessen Vornamen. Direkt in der Begrüßung ist die Benachrichtigung mit der höchsten Priorität enthalten – wie etwa ein verpasster Anruf oder ein anstehender Termin. Die Relevanz dürfte wohl auch darauf basieren, mit welchen Informationen der Nutzer am häufigsten interagiert.
Darunter befinden sich eine Reihe von Karten mit den weiteren bereits aufgezählten Informationshäppchen. Alle Blöcke können durch Antippen weitere Informationen vermitteln oder je nach Typ entsprechende Apps oder Bereiche innerhalb des Google Assistant starten. Am unteren Rand finden wir dann noch einige optional anpassbare Symbole mit dem Schnellzugriff. Im Beispiel seht ihr, dass der Bitte nicht stören-Modus aktiviert werden oder das Smart Home per Knopfdruck gesteuert werden kann.
Aber natürlich möchte man nicht ständig mit Informationen überschüttet werden, sondern das Smartphone bzw. das Display im Dock soll auch etwas hermachen. Dafür kann der Ambient Mode eine Slideshow aus Google Fotos heraus anzeigen, die im Vollbild dargestellt wird und lediglich den Google Assistant-Button am unteren Displayrand anzeigt. Dieses Bild kann jederzeit wieder ausgeblendet und dann erneut der Google Assistant-Stream dargestellt werden.
In obigem Video wird der Google Assistant Ambient Mode noch einmal sehr ausführlich mit allen Funktionen und Stärken vorgestellt. Das Video ist sehr kurz und enthält alle wichtigen Randinformationen, die man ohnehin voraussetzt: Die Informationen sind Kontextbasiert und sollen zur Situation des Nutzers passen – so wie etwa Reservierungen und Tickets. Außerdem ist der Ambient Mode tief in das Betriebssystem integriert und kann dadurch viele Informationen abrufen und Dinge steuern, ohne dass das Smartphone überhaupt vollständig entsperrt werden muss.
Der Google Assistant Ambient Mode setzt mindestens Android 8.0 Oreo voraus und muss sowohl von den Smartphone-Herstellern als auch von Google unterstützt werden. Aber auch die Liste der unterstützenden Hersteller wächst immer weiter an, sodass dieser Modus sich sehr schnell zum Standard aufschwingen wird. Vollständig kann das Smartphone ein Smart Display dadurch zwar nicht ersetzen, aber wer ohnehin am Schreibtisch sitzt und das Smartphone vor sich zu stehen hat, hat mit diesem Modus eine gute Alternative.