Google macht es möglich: Alphabet verbrennt mehr als vier Milliarden Dollar pro Jahr & erreicht kaum Umsatz

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Vor mehr als vier Jahren wurde aus den vielen Google-Projekten die Alphabet Holding geschaffen, die sich voll und ganz auf die Moonshot-Projekte konzentrieren und an zukünftigen Technologien arbeiten soll – finanziert durch Google. Bisher erweist sich das als wenig erfolgreich und die aktuellen Alphabet-Quartalszahlen stellen sehr dringend die Frage in den Raum, wie lange dieses Konstrukt in der Form überhaupt noch tragbar ist. Vor wenigen Tagen hat Google auch sehr interessante Einblicke darin gegeben wie viel mit YouTube, Cloud & Co. verdient wird.


Die Alphabet Holding wurde im Oktober 2015 geschaffen, um das Unternehmen vor den Folgen der riskanten Moonshot-Projekte zu schützen. Dabei geht es allerdings weniger um die Finanzierung, sondern viel mehr um rechtliche Probleme und die Haftung. Denn auch wenn die Unternehmen nun auf dem Papier getrennt sind, wird nach wie vor jedes einzelne Projekt von Google finanziert. Aber es ist auch Google, dass die extrem hohen Verluste Quartal für Quartal abfedern muss.

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Dass die zahlreichen Alphabet-Unternehmen neben Google nicht unbedingt profitabel arbeiten ist bekannt, aber welche Dimensionen das mittlerweile erreicht hat, kann man eigentlich nur noch als krass bezeichnen. Schaut euch dazu einfach mal folgende Auflistung an, in der ich nur die Umsätze und Verluste aller Alphabet-Unternehmen zusammenfasse. Google ist natürlich nicht dabei. Die aktuellen Google-Quartalszahlen findet ihr in diesem Artikel.

Alphabet-Unternehmen Umsätze & Verluste

  • Q1 2019: 170 Mio. Dollar Umsatz / 868 Mio. Dollar Verlust
  • Q2 2019: 162 Mio. Dollar Umsatz / 989 Mio. Dollar Verlust
  • Q3 2019: 155 Mio. Dollar Umsatz / 941 Mio. Dollar Verlust
  • Q4 2019: 172 Mio. Dollar Umsatz / 2,02 Mrd. Dollar Verlust

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Das ist schon ein echtes Brett – vor allem im gerade beendeten 4. Quartal. Die Alphabet-Projekte haben nun locker die Marke von vier Milliarden Dollar Verlust in nur einem einzigen Jahr überstiegen und es sieht nicht danach aus, dass sich das irgendwann mal bessern wird. Die Umsätze steigen nicht nennenswert, dafür aber die Forschungsausgaben sehr extrem. Alles muss natürlich vollständig von Google subventioniert werden, denn die Alphabet-Unternehmen selbst können ja mit diesen Umsätzen keinerlei Forschung finanzieren.

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Leider schlüsselt Alphabet die einzelnen Unternehmen nicht auf. Es ist gut möglich, dass das eine oder andere in vergleichsweise bescheidenem Maße profitabel arbeitet – aber auch dann muss man sich fragen, ob die extrem hohen Forschungskosten jemals wieder hereingeholt werden. Waymo ist nun schon seit Ende 2016 ein eigenständiges Unternehmen, Wing und Loon sind es seit dem vergangenen Jahr. Das bedeutet, sie sollten eigentlich auch finanziell auf eigenen Füßen stehen. Wie gesagt: Vielleicht tun sie es, aber vermutlich eher nicht. Und wenn, dann in sehr sehr kleinen Sphären, die dem Alphabet-Gigantismus nicht gewachsen sind.

Man muss sich ernsthaft fragen, wie lange das noch so weitergehen kann und soll. Natürlich ist Alphabet in der mehr als luxuriösen Position, einen bunten Goldesel namens Google zu besitzen, aber rein betriebswirtschaftlich scheint das ganze Alphabet-Konstrukt ein wahrer Albtraum zu sein. Mittlerweile plant das Unternehmen sogar ganze Städte. Kein Wunder, dass mit dem Antritt von Sundar Pichai als neuer Alphabet-Chef eine echte Aufräumaktion erwartet wird. Ich könnte mir vorstellen, dass es dazu in den kommenden Monaten einige Ankündigungen geben wird.

Bitte diesen Artikel nicht falsch verstehen: Forschung kostet sehr viel Geld und es ist mir klar, dass man für sehr ambitionierte Projekte die eine oder andere Milliarde in der Tasche haben muss. Aber irgendwann sollte auch mal etwas dabei herauskommen, aber bisher steigern nicht einmal die Umsätze nennenswert an. Das größte Potenzial hat mit Sicherheit noch Waymo, aber die enormen Betriebskosten der Fahrzeugflotte und langfristig natürlich die Konkurrenz ALLER Autohersteller wird den großen Geldregen schwer machen…

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comment 9 Kommentare zum Thema "Google macht es möglich: Alphabet verbrennt mehr als vier Milliarden Dollar pro Jahr & erreicht kaum Umsatz"

  • Es ist mir schleierhaft warum so wenig Leute verstehen, dass Forschung langfristig sinnvoll ist und die Memscheit insgesamt nach vorne bringt, fernab von Qurtalszahlen. Bei Grundlagenforschung geht es eben nicht um schnelle Gewinne und die richtig großen Entdeckungen wurden meistens erst Jahre oder Jahrzehnte später wirklich als solche verstanden. Es ist richtig und wichtig, auch Projekte zu unterstützen, die erstmal nicht lukrativ erscheinen umd wo Querdenker sich entfalten können, fernab von materiellen Zwängen, die die Kreativität massiv einschränken. Diese Visionen teilen leider nur die wenigsten und in der breiten Masse, welche durch die Werbemaschinerie gemolken wird, wird kaum ein Verständnis für den Sinn solcher Forschung vorhanden sein. Ein Glück, dass es Leute bzw. manche Unternehmen gibt, die den Leuten das Denken abnehmen und das Geld in solche Projekte investieren, anstatt die Gelder nur in irgendwelche Kapitalsammelbecken zu leiten und Reiche damit noch reicher zu machen.

    • Anstatt das mal lobend erwähnt wird, dass ein unternehmen endlich mal nicht „nur“ auf Quartalszahlen achtet und überall am einsparen und wegrationalisieren ist.

      Finde das klasse, dass Alphabet bzw Google sich auch traut Geld in Forschung und Entwicklung zu stecken und durchaus hohe Verluste in Kauf nimmt – Solang sich das irgendwie querfinanzieren lässt.

      Wir sind technologisch einfach auf einem Stand, wo sowas eben Unsummen verschlingt. Die Zeiten wo neue physikalische Gesetze entdeckt werden, „weil ein Apfel vom Baum fällt“ sind denk ich vorbei.

      Es braucht einfach Investitionen und Spezialisten um weiter zu kommen. Find ich absolut positiv, dass Alphabet das so handhabt.

    • Zumal die Trennung, wie der Autor ja selbst erst schreibt, ja nur eine künstliche ist. Für mich ist die Firma weiterhin Google. Google verdient also und Google gibt das Geld auch wieder aus. Wofür auch immer. Das so darzustellen, dass Google verdienen muss, damit Alphabet das Geld ausgeben kann, oder das Google eben die Alphabet Holding subventionieren muss, halte ich für falsch. Dazu dann die Quartalsbetrachtung. Was erreicht man denn, wenn es in wirklich um Forschung geht, in 3 Monaten? Gar nichts. Wenn nach ein paar Jahren nicht nichts herauskommt, wird Google, äh Alphabet, wohl selbst einmal neu bewerten, aber wem das nicht passt, der kann ja seine Aktien ganz einfach verkaufen.

    • Was für ein grauenhaft rückständiger Artikel. Der Autor hat weder verstanden, was Forschung bedeutet, noch, was Forschung kostet. Grundlagen zu erforschen rentiert sich manchmal überhaupt nicht. Umso wichtiger, dass Google die betreibt. Vier Milliarden Verlust sind gar nichts, wenn alle fünfundzwanzig Jahre ein Treffer dabei ist.

    • Stimme ich voll zu. Der Artikel ist dümmlich und ohne jegliches Hintergrundwissen über Googles, bzw. Alphabets Visionen geschrieben. Er besteht nur aus Vermutungen. Den hätte man sich sparen können. Setzen 6.

  • Der Kommentar mit seiner sehr Deutschen Sicht zeigt, warum man in Europa andauernd hinterher läuft und gerade von China ersetzt wird.

  • Die achten schon sehr genau darauf. Das ist ein Spiel mit Finanzierung, Staatssubventionen und nebenbei extrem wichtigen Spendengeldern. Da legen Menschen Karten die es nur auf dem Papier gibt. Da es keine Aufstellungen gibt kann es auch durchaus sein, das in gewissen Firmen bzw. Bereichen mehr Personen arbeiten als wie es dort tatsächlich gibt.

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