Der Giga-Konzern: Google könnte Übernahme von Tesla planen – ein großes Risiko mit viel Potenzial (Bericht)
Die Google-Mutter Alphabet hat kürzlich einen Börsenwert von einer Billion Dollar überschritten und ist stets auf der Suche nach neuen Geschäften und Wachstumsfeldern. Eines davon ist ohne Frage der Bereich Mobility & Verkehr, in dem das Unternehmen zahlreiche Projekte und Beteiligungen vorweisen kann. Das Forbes-Magazin bringt nun einen interessanten Übernahmekandidaten ins Spiel, von dem beide Unternehmen sehr stark profitieren könnten: Tesla.
Google und Alphabet haben nicht nur mittlerweile denselben CEO, sondern sind sich auch ansonsten sehr ähnlich, was die Experimentierfreudigkeit angeht. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass Google hochprofitabel und Alphabet ein Milliardengrab ist. Beide Unternehmen wären aber auch für größere Übernahmen offen, die neue Geschäftsfelder erschließen können und in Zukunft ein großes Wachstum versprechen.
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Das bekannte Forbes-Magazin hat in einem Bericht nun darüber sinniert, dass Google den Autobauer Tesla übernehmen könnte. Daraus würden sich für beide Unternehmen sehr viele Chancen auftun und möglicherweise innerhalb kürzester Zeit das weltweit wertvollste Unternehmen formen, das der Forbes-Redakteur mit sagenhaften 2,5 Billionen Dollar bewertet. Es handelt sich zwar lediglich um die Gedanken eines Redakteurs, aber diese weisen doch einige interessante Punkte und Überlegungen auf, die wir euch nicht vorenthalten möchten.
Zuerst muss man sagen, dass in dem Artikel immer wieder Google und Alphabet durcheinandergeworfen werden, was aber in vielen Medien ständig passiert und für die öffentliche Wahrnehmung keinen großen Unterschied macht. Deswegen spreche ich in diesem Artikel ebenfalls meistens einfach nur von „Google“ und meine prinzipiell beide Unternehmen. Ansonsten sind viele Argumente aber nicht von der Hand zu weisen. Nach dem aktuellen Börsenkurs und einer saftigen Zulage von 100 Prozent für alle Aktionäre müsste Google für Tesla 270 Milliarden Dollar auf den Tisch legen. Und beim aktuell immer weiter steigenden Aktienkurs wäre es wohl eher noch mehr.
Einen guten Teil dieses Betrags hat Alphabet tatsächlich zur Verfügung, denn im Geldspeicher liegen derzeit 120 Milliarden Dollar ungenutzt herum. Damit ließe sich eine solche Übernahme durchaus finanzieren – zumindest gilt das heute noch. Alphabet selbst ist aktuell knapp unter einer Billion Dollar wert.
Tesla würde profitieren
Würden sich die beiden Unternehmen zusammenschließen, kämen sehr schnell viele Synergien zustande und sowohl Google als auch Tesla könnten plötzlich sehr große Schritte machen. Tesla hat einen enormen Vorsprung in vielen Bereichen und zeigt fast allen etablierten Autobauern schon seit einiger Zeit die lange Nase. Es fehlt lediglich das nötige Kleingeld, um die Produktion noch stärker als bisher hochzufahren – auch abseits von Brandenburg. Und Geld spielt bei Alphabet praktisch keine Rolle.
Tesla wäre also nicht nur die finanziellen Sorgen los, sondern könnte sich auch erst einmal von den jammernden Aktionären verabschieden, die schnelle Gewinne sehen wollen (aus Amazon haben sie wohl nichts gelernt). Gleichzeitig könnten noch mehr Modelle entwickelt und die Palette stark verbreitert werden, was die potenzielle Zielgruppe weiter stark vergrößert. Diesen Weg wird das Unternehmen zwar auch allein gehen, aber mit Googles Kapital zündet der Turbo, der dafür sorgt, dass die etablierten Hersteller weiter auf Abstand bleiben.
Google würde profitieren
Für Google wäre der Automobilmarkt ein völlig neues Geschäftsfeld, das ein großes Wachstum verspricht – und genau danach sucht das Unternehmen schon seit langer Zeit. Google und Alphabet haben sehr viele Mobility-Technologien im petto und alle Unternehmen innerhalb des Alphabet-Universums könnten stark profitieren. Das beginnt bei Waymo, geht über Lime bis hin zu den Sidewalk Labs und diversen Projekten rund um die Verkehrsforschung.
Google kann jede Menge Software beisteuern, die von Android Auto, Android Automotive über Google Maps bis hin zu den zahlreichen Technologien rund um die Bilderkennung, autonomes Fahren und der Assistenz reicht. Mit einem eigenen Fahrzeughersteller lassen sich viele Dinge vielleicht anders lösen und Druck auf die Konkurrenz aufbauen. Überspitzt gesagt wäre Tesla für Google mit den Pixel-Smartphones gleichzusetzen – aber natürlich in völlig anderen Dimensionen.
Google + Tesla = $$$
Forbes träumt davon, dass durch die großen Synergien und das enorme Wachstumspotenzial von Tesla auch die Börsenkurse weiter explodieren. Alphabet soll mit Google und Tesla unter einem Dach einen Wert von 2,5 Billionen Dollar erreichen und wäre damit Stand in etwa soviel wert wie Amazon und Apple plus ein halbes Microsoft zusammen.
Die Zukunft sähe also sehr rosig aus, also warum setzen sich Elon Musk und Sundar Pichai nicht gleich an den Verhandlungstisch? Vermutlich, weil sie den Artikel noch nicht gelesen haben und bisher gar nicht auf die Idee gekommen sind 😉 Aber auch realistisch gesehen wäre ein solcher Deal in der heutigen Zeit wohl kaum noch zu machen. Tesla ist aktuell auf solch einem Höhenflug, dass eine Übernahme jenseits von Gut und Böse wäre. Für Alphabet wäre es auch ein enormes Risiko, denn im heute gut gefüllten Geldspeicher könnte man danach viele Teslas stapeln.
Vermutlich würde eine Übernahme auch an der Person Elon Musk scheitern. Ich kenne den Herrn natürlich nur aus den Medien, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich auf einmal wieder in die Abhängigkeit eines großen Konzerns begeben würde. Vor allem jetzt, wo der Tesla-Motor immer runder läuft und ordentlich Schwung bekommt. Tesla lebt stark von der Person Musk, die dann in gewisser Weise in Ketten gelegt wäre oder das Unternehmen verlässt – denn er hat ja noch genug andere kleine Hobbys.
Ganz so weit hergeholt ist der Gedanke übrigens nicht: Laut Elon Musks Biografie wollte Google Tesla im Jahr 2013 für 11 Milliarden Dollar übernehmen. Der Deal soll sogar schon per Handschlag besiegelt worden sein, doch kurz vor der Vertragsunterzeichnung ging es für den Autobauer plötzlich Bergauf, sodass das Google-Geld nicht mehr benötigt wurde.
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[Forbes]
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