Viele Smartphone-Hersteller haben bereits das Update auf Android 10 ausgeliefert und zahlreiche Geräte mit Googles aktuellem Betriebssystem versorgt – manche mehr und manche weniger schnell. Obwohl Google den Update-Prozess in den letzten Jahren stark erleichtert hat, scheint ein Hersteller aber sehr massive Probleme mit dem Update auf Android 10 zu haben: Sony. Jetzt soll das Unternehmen den Rollout von Android 10 vollständig für alle Smartphones gestoppt haben.
Schnelle und zuverlässige Android-Updates sind für viele Nutzer mittlerweile zu einem sehr wichtigen Kaufargument geworden, sodass die Hersteller sehr gut daran tun, dies auch umzusetzen. Viele Hersteller haben das erkannt, sogar Samsung, aber einige scheinen das Thema weiterhin auf die leichte Schulter zu nehmen. Während LG ein extremes Negativ-Beispiel ist, scheint auch Sony nicht genügend Energie in die Entwicklung bzw. Anpassung von Android 10 gesteckt zu haben.
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Sony hatte vergleichsweise früh im Jahr 2019 verkündet, welche Smartphones mit Android 10 versorgt werden und dabei natürlich auch einen Zeitplan genannt. Doch sowohl die Liste als auch der Zeitplan ist aktuell nicht mehr zu halten, denn das Update auf Googles aktuelles Betriebssystem sorgt für massive Probleme. Die ersten Nutzer wurden schon im Dezember mit dem Update versorgt und klagen seitdem über zahlreiche Probleme in den unterschiedlichsten Bereichen.
Die Probleme
Manche Nutzer können ihren Fingerabdrucksensor nicht mehr verwenden, die Akku-Laufzeit sinkt rapide, die Speicherverwaltung soll quasi nicht mehr existent sein, es lässt sich nur eine App zur gleichen Zeit ausführen, die gesamte Performance geht in den Keller und sogar der Wecker und das Telefonieren (es ist immer noch ein Telefon!) funktionieren nicht oder nicht zuverlässig. Die Bandbreite der Probleme ist also riesig und macht die Smartphones nahezu unbenutzbar.
Weil Sony mit dem Löcher-stopfen nicht hinterherkommt, hat man nun offenbar endgültig die Notbremse gezogen und den Rollout von Android 10 vollständig gestoppt. Ein offizielles Statement gibt es dazu noch nicht, aber dieser Schritt ist wohl mehr als überfällig, um nicht noch mehr Nutzer vor solche Probleme zu stellen.
Der Kern der Probleme dürfte wohl in der Ressourcen-Verwaltung liegen, wobei Außenstehende das natürlich nicht bewerten können und somit auch keinen Einblick darin haben, wie schwerwiegend die Ursache tatsächlich ist. Weil Sony es aber seit vielen Wochen nicht hinbekommt, scheint es ein größeres Problem zu sein. Der Hersteller würde nun sehr gut daran tun, den grundlegenden Kern des Android-Updates noch einmal völlig neu zu entwickeln – wobei das natürlich ein enormer Aufwand ist. Bis es soweit ist, bleiben die Nutzer auf Android 9 Pie.
Für Sony ist das natürlich ein Totalschaden, denn die eigenen Smartphones haben ohnehin schon seit langer Zeit keine echte Relevanz mehr am Markt und um die eigene Update-Politik steht es nicht zum Besten. Jetzt auch noch fehlerhafte und offenbar nicht ausführlich getestete Updates auszuliefern, macht die gesamte Situation nicht besser. Vielleicht sollte man einfach mal bei der Community nachfragen, die es sogar geschafft hat, Android 10 auf uralten Samsung-Smartphones zu installieren 😉