Wie schnell ist meine Internetverbindung? Google bietet drei unterschiedliche Speedtest-Tools – so nutzt ihr sie
In vielen Teilen der Welt gehört eine schnelle Internetverbindung heute längst zum Standard – wobei „schnell“ natürlich relativ ist. Weil heute von der Musik über Filme bis hin zu Apps und Spielen immer mehr Inhalte gestreamt werden, ist eine möglichst schnelle Verbindung in hoher Qualität auch für viele Surfer unverzichtbar. Gelegentlich kann es sich daher lohnen, einen Speedtest durchzuführen und damit auch die eigene Verbindungsqualität zu testen. Google bietet dafür gleich drei verschiedene Tools, die allesamt zu anderen Ergebnissen kommen können – aus gutem Grund.
Wenn man den Versprechen der Provider glauben würde, hätten heute alle Nutzer längst Highspeed-Internet (wobei auch das natürlich relativ ist) – bis man das Kleingedruckte liest. In den meisten Fällen kann man schon froh sein, wenn man die halbe Geschwindigkeit mit einem guten Ping erreicht und somit gut Netflix, Spotify, Stadia und Co ohne Probleme und Aussetzer streamen kann. Wie schnell die Datenverbindung wirklich ist, lässt sich sehr leicht mit diversen Speedtests feststellen, die in großer Anzahl im Web oder auch als App für den Desktop oder das Smartphone zur Verfügung stehen. Google hat mittlerweile gleich drei solcher Lösungen im Programm, die wir in diesem Artikel kurz vorstellen möchten.
Speedtest in der Google Websuche
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Die Google Websuche hält schon seit längerer Zeit einen Speedtest bereit, der ganz ohne Plugins auskommt und sich im Laufe der Jahre immer wieder mal verändert hat. Seit einiger Zeit wird dieser nun schon von M-Lab in Zusammenarbeit mit Google angeboten und findet direkt als Overlay in der Websuche statt. Der Test benötigt nur wenige Sekunden, testet wie üblich die Download-Geschwindigkeit, die Upload-Geschwindigkeit sowie den Ping und zeigt die Daten sowohl Live als auch anschließend in der Zusammenfassung an. Die Zusammenfassung erhält den um Spitzen bereinigten durchschnittlichen Wert.
Bei der direkt folgenden Auswertung sieht man dann die Download-Geschwindigkeit, die Upload-Geschwindigkeit sowie zwei weitere Details. Als Erstes ist die Latenz zu sehen und als Zweites wird noch angezeigt, von welchem Server aus der Speedtest stattgefunden hat. Dieser wird natürlich möglichst nah beim Nutzer gewählt, sodass die Daten für diesen Test nicht um die Welt gesendet werden müssen, denn dann könnten möglicherweise durch die vielen Schritte falsche Werte entstehen. Schlussendlich gibt es dann auch noch eine kleine Auswertung in Textform, die den Nutzer darüber informiert, was mit dieser Geschwindigkeit möglich wäre.
Teste die Internetgeschwindigkeit in weniger als 30 Sekunden. Bei diesem Test werden in der Regel weniger als 40 MB an Daten übertragen. Bei schnellen Verbindungen können es auch mehr sein.
Damit der Test durchgeführt werden kann, wird eine Verbindung zu Measurement Lab (M-Lab) hergestellt, deine IP-Adresse weitergegeben und gemäß der privacy policy des Unternehmens verarbeitet. M-Lab führt den Test durch und teilt alle Testergebnisse öffentlich als Beitrag zur Internetforschung. Dabei werden auch deine IP-Adresse und Testergebnisse veröffentlicht, es werden aber keine anderen Informationen über dich als Internetnutzer gesendet.
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Stadia Speedtest
Googles Spieleplattform ist eines der Produkte, das auf eine hohe Internetgeschwindigkeit und einen möglichst niedrigen Ping bzw. Latenz angewiesen ist. Während Filme und Musik im Ernstfall einfach gestoppt und in der kurzen Pause in den Zwischenspeicher geladen werden können, sieht das bei Stadia etwas anders aus. Ein Spiel lässt sich nicht im Zwischenspeicher halten, sondern muss quasi Live auf alles reagieren. Google betreibt weltweit mehr als 7.500 Server um die Wege so kurz wie möglich zu halten und somit möglichst vielen Spielern den Zugang zur Spieleplattform zu ermöglichen.
Weil Google eine große Menge an Stadia-Servern betreibt, die im Vergleich sehr nah bei dem Nutzer sind, sollten beim Stadia-Speedtest die „besten“ Werte herauskommen. Gemessen wird die Verbindungsgeschwindigkeit zwischen eurem Endgerät und dem Stadia-Server, der möglicherweise nur wenige Kilometer entfernt steht – für Internetverhältnisse also ein Katzensprung. Aus diesem Grund können die Ergebnisse auch recht stark von denen der Websuche abweichen – probiert es einfach einmal aus und ermittelt daraus, auf welche Werte ihr kommen könnt.
Speziell für Stadia hat Google dann auch Informationen und Leitwerte geschaffen, mit welcher Spielequalität man rechnen kann. Daraus wird sich dann auch ergeben, was ihr für Stadia wirklich benötigt und ob sich das Paket mit der besten Grafik tatsächlich zum aktuellen Zeitpunkt lohnt.
Google Fiber Speedtest
Die dritte Variante aus dem Hause Google ist der Speedtest von Google Fiber. Zwar ist dieser für Googles hauseigenes Provider-Angebot Google Fiber gedacht, kann aber auch mit jedem anderen Provider und aus jedem anderen Teil der Welt verwendet werden. Allerdings findet der Test hier auf einem US-Server statt, sodass möglicherweise ganz andere Werte herauskommen können. Auch hier gibt es Daten für den Download, den Upload und für die Latenz.
Und damit decken wir dann auch schon alle drei Extreme ab: Der Speedtest der Websuche mit dem wohl zuverlässigsten Ergebnis, der Stadia-Speedtest mit dem Optimalergebnis und der Fiber-Speedtest, bei dem die Daten einmal um die Welt geschickt werden.
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Es gibt auch noch weitere Varianten im Web, wie etwa fast.com von Netflix – und bekanntlich zeigen alle etwas andere Werte an. Einen exakten Wert gibt es aufgrund der sehr unterschiedlichen Auslastung und den Server-Standorten ohnehin nicht, aber dennoch sollte man stets mehrere Tests konsultieren, bevor man einen bitterbösen Brief an den Provider schreibt. Die Werte schwanken auch stark nach Tageszeit. Wenn das ganze Haus HD-Filme streamt, kann es natürlich enger werden, als wenn die Leitungen kaum genutzt werden.
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Nach wie vor fokussiert Google sämtliche Anforderungen für Stadia auf die Bandbreite. Das ist jedoch, gelinde gesagt, nebensächlich: Zwar wird eine gewisse Bandbreite benötigt um die Qualität der Grafik zu gewährleisten, jedoch ist spätestens bei MMOs, also Spielen mit anderen Spielern die Latenz das A und O. Selbst große Top-Games, wie WoW oder WoT haben hier immer wieder Anstiege um die 300ms. Bei schnelleren Shooter-Ähnlichen wird das kaum anders sein? Wenn nun also die Datenmengen massiv steigen, werden logischerweise auch die Lags wesentlich dramatischer zu Tage treten. So schön wie Stadia auch klingen mag, das wird auf Lag-Frust hinauslaufen. Ich sehe keine Möglichkeit am Horizont, dass sich das je ändern wird.