Android Beam: Google arbeitet an Nachfolger Nearby Sharing – Schneller Datenaustausch ala Apple Airdrop
Im vergangenen Jahr hat Google mit dem Start von Android 10 die Android Beam-Technologie eingestellt und bietet seitdem keine offizielle Möglichkeit mehr, beliebige Daten ohne Umwege zwischen zwei Smartphones auszutauschen. Schon kurz nach der Einstellung wurde bekannt, dass das Android-Team an einem Nachfolger arbeitet, der zuerst als „Fast Share“ bekannt war und nun umbenannt wurde. Die neue Lösung nennt sich jetzt „Nearby Sharing“ und könnte schon sehr bald freigeschaltet werden.
Es gibt sehr viele Wege, um Daten von einem Smartphone auf ein anderes Gerät zu übertragen: Zuerst die zahlreichen Wege über das Web vom Messenger über E-Mail bis hin zum Cloudspeicher, dann aber auch geräteabhängige Methoden wie Bluetooth, Wifi Direct oder auch das gute alte USB-Kabel. Einige Dienste nutzen eine Kombination aus mehreren Methoden zur Kontaktaufnahme und dem Versand von Dateien. Android Beam nutzt(e) etwa NFC zur Kontaktaufnahme mit dem anderen Smartphone und überträgt die Daten dann über eine WiFi Direct-Verbindung. Googles neue Lösung gestaltet den Kontaktaufbau etwas anders.
Android: Google zeigt neue Suchmaschinen-Weiche für alle EU-Nutzer – diese Alternativen könnt ihr wählen
Mit Android Beam hat Google eine relativ alte Funktion eingestellt, die einen schnellen Datenaustausch zwischen zwei Smartphones ermöglichte. Dazu mussten diese lediglich aneinander gehalt werden, haben sich per NFC erkannt, eine Wifi-Verbindung aufgebaut und konnten dann die jeweiligen Daten sehr leicht untereinander austauschen. Alles sehr leicht ohne jegliche Einrichtung. Dennoch dürfte es eine der weniger häufig genutzten Funktionen von Android gewesen sein, denn Google hat eben den Stecker gezogen.
Jetzt steht die neue Lösung „Nearby Sharing“ vor der Tür, die grundsätzlich auf dem gleichen Wege zum gleichen Ziel kommt. Schon vor einigen Monaten ist die neue Funktion als Fast Share aufgetaucht und hat nun eben einen neuen Namen erhalten – was ein Hinweis auf eine baldige Freischaltung sein kann. Auch mit Nearby Sharing müssen sich die Geräte erst einmal erkennen, untereinander eine Verbindung aufbauen und können dann schnell und ohne Internetzugang Daten austauschen.
Bei der ersten Einrichtung von Fast Share muss der Nutzer seinem Gerät eine Bezeichnung geben, mit dem dieses gegenüber anderen Geräten auftritt. Bluetooth und die Standortdienste müssen für den Verbindungsaufbau aktiviert sein. Anschließend kann man unter dieser Bezeichnung gefunden werden und Dateien von anderen Nutzern empfangen und selbst versenden. Per Bluetooth lassen sich andere Smartphones in der Nähe finden, allerdings standardmäßig nur dann, wenn der andere Nutzer Fast Share ebenfalls aktiviert hat – denn sonst gäbe es natürlich im Alltag ein großes Spam-Chaos.
Um den Prozess etwas zu beschleunigen, lässt sich eine Liste mit Nutzern bzw. Geräten anlegen, die das eigene Smartphone jederzeit finden dürfen, auch wenn Fast Share nicht aktiviert ist. Wann Nearby Sharing ausgerollt wird, ist noch nicht bekannt. Vielleicht wartet Google auf die erste Android 11-Beta, vielleicht sogar bis zur Google I/O, vielleicht sehen wir es aber auch schon in den nächsten Tagen. Damit nicht auch dieser Datenaustausch wieder zum Flop gerät, muss Google vor allem eines tun: Diese Funktion promoten – denn genau daran hat es bei Android Beam gekrankt.
Möglicherweise steht diese Neuerung in Verbindung mit der Einstellung des Gastmodus der Google Home Smart Speaker, denn zumindest in puncto Verbindungsaufbau und Erkennung gibt es durchaus Schnittmengen. Genau das wäre dann auch ein solches Feature, mit dem sich das neue Nearby gut promoten lässt.
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | GoogleWatchBlog-Newsletter