Google Fotos ist für viele Nutzer die erste Anlaufstelle zur dauerhaften Sicherung aller Fotos und Videos in der Cloud und möglicherweise auch zum Teilen der zahlreichen Fotoalben. Heute ist es dank Auto Backup ein Kinderspiel, alle Medien automatisiert zu sichern – aber wie sieht es mit den klassischen Analogfotos aus? Auch dafür hat Google Fotos eine Lösung im Gepäck und bietet die externe App als Zusatzpaket zu Google Fotos an.
Googles Mission war und ist es, alle Informationen der Welt zu digitalisieren und den Nutzern aufbereitet zugänglich zu machen. Dazu gehören natürlich auch Fotos, die als zusätzliches Backup bei Google Fotos sehr gut aufgehoben sind und über die Plattform auf allen Endgeräten abgerufen werden können. Dank der Smartphone-Kameras liegt die Masse der Fotos längst digital vor, aber viele Menschen dürften auch noch Berge von älteren Fotoalben im Schrank haben, die lediglich als Abzug oder Negativ vorhanden sind. Mit einer Google-App lassen sich auch diese sehr leicht digitalisieren und sichern.
Android 11: Googles neues Betriebssystem taucht erstmals auf dem Pixel 4-Smartphone auf (Screenshot)
Wer schon einmal ein Foto abfotografiert hat, der weiß, dass das ein sehr schweres Unterfangen sein kann. Ohne Licht ist es zu dunkel, mit Licht gibt es Reflexionen und mit dem Blitz kann man es gleich komplett vergessen. Nun kann man die zahlreichen Fotos eines Fotoalbums entweder einscannen, was ein riesiger Aufwand sein kann, oder einfach den Google Fotoscanner verwenden. Mit der Smartphone-App wird das Foto aus vier verschiedenen Positionen abfotografiert, die dann von der App zu einem Bild zusammengefügt werden.
Zuerst hält man das Smartphone über das Foto und tippt auf den Auslöser, wobei es mit ziemlicher Sicherheit Reflexionen auf dem Bild geben wird. Weil diese aber je nach Position an einer anderen Stelle auf dem Bild auftauchen, verwendet die App einen simplen Trick: Nach einem ersten vollständigen Foto erscheinen an allen vier Ecken des Fotos virtuelle Markierungen, die durch Bewegung des Smartphones erreicht werden müssen. Wenn der Nutzer diesen Punkt erreicht, schießt die App automatisch ein Foto.
Diesen geht die App nun aus dem Weg, in dem an allen vier Ecken des Fotobereichs virtuelle Markierungen gesetzt werden, die der Nutzer durch Bewegung des Smartphones erreichen muss. Schlussendlich werden also in schneller Abfolge fünf Fotos geschossen, die vom Fotoscanner automatisch zu einer Aufnahme zusammengesetzt werden. Weil Google dank Panorama-Technologien auf dem Smartphone oder auch bei Streetview sehr viele Erfahrungen in diesem Bereich hat, arbeiten die Algorithmen nahezu perfekt und es kommt eine genaue Abbildung des Fotos heraus – ohne sichtbare Kanten oder den lästigen Spiegelungen.
Android: Schneller Datenaustausch ohne Internet – so funktioniert Googles neues Nearby Sharing (Video)
Auch wenn dieser Ablauf zuerst aufwendig klingt, geht es doch sehr viel schneller als beim Einscannen. Das Ergebnis ist insgesamt befriedigend und für den normalen Nutzer zur Foto-Archivierung vollkommen ausreichend. Wer natürlich ein HQ-Foto haben und an das letzte Detail heranzoomen möchte, könnte an den Kanten aber vielleicht Unregelmäßigkeiten feststellen. Weil die Fotoabzüge aber ohnehin normalerweise keine berauschende Qualität haben, kann man dieses Szenario eigentlich vergessen und problemlos mit der App arbeiten.
Nach der Aufnahme lassen sich die Ecken noch beschneiden oder das Bild drehen und schon kann es gespeichert werden. Nach der ersten Aufnahme wird Google Photos vermelden, einen neuen Ordner gefunden zu haben und fragt um Zustimmung für das automatische Backup. Stimmt man dem zu, landen alle digitalisierten Bilder automatisch gesichert in der Cloud. Stimmt man nicht zu, sind sie immerhin schon einmal lokal auf dem Smartphone gespeichert.
Die App lässt sich übrigens auch zum Scannen von Dokumenten oder anderen Dingen verwenden. Dazu schaltet ihr einfach die Anti-Reflexions-Funktion aus und schon lassen sich Dokumente abfotografieren. Wirklich sehr praktisch, probiert es einfach einmal aus 🙂