Gerade erst hat Google verkündet, den Chrome-Apps den Stecker zu ziehen, da gibt es auch bei den Chrome-Erweiterungen einiges an Ärger. Die meisten Chrome-Extensions werden kostenlos angeboten, aber grundsätzlich haben Entwickler auch die Möglichkeit, die Nutzer vor dem Download zur Kasse zu bitten – und genau dabei soll es in den vergangenen Wochen zu umfangreichem Missbrauch gekommen sein. Das Ausmaß ist so groß, dass Google nun erst einmal die Notbremse zieht und keine neuen Erweiterungen mehr annimmt.
Nahezu jeder Chrome-Nutzer hat auch einige Erweiterungen installiert, die normalerweise aus dem Chrome Web Store stammen, der das Pendant zum Play Store ist und relativ ähnliche Möglichkeiten anbietet. Zu diesen Möglichkeiten gehört es, dass Entwickler ihre Erweiterungen auch verkaufen können. In der Realität lässt es sich schwer einschätzen, wie viele Menschen tatsächlich schon Geld für eine Erweiterung ausgegeben haben, aber offenbar ließ sich damit kurzfristig ein gutes Geschäft machen – im negativen Sinne.
Ein Google-Entwickler hat nun verkündet, dass derzeit keine neuen Erweiterungen für den Chrome Web Store angenommen werden, für die die Nutzer bezahlen müssen. Als Grund wird angegeben, dass ein Missbrauch in großem Stil entdeckt wurde. Einzelheiten dazu werden leider nicht genannt, aber das Ausmaß dürfte sehr groß sein und womöglich die grundlegende Infrastruktur des Chrome Web Stores betreffen.
Earlier this month the Chrome Web Store team detected a significant increase in the number of fraudulent transactions involving paid Chrome extensions that aim to exploit users. Due to the scale of this abuse, we have temporarily disabled publishing paid items. This is a temporary measure meant to stem this influx as we look for long-term solutions to address the broader pattern of abuse.
Weitere Details sind leider nicht bekannt, sodass sich schwer sagen lässt, ob tatsächlich Endnutzer zu Schaden gekommen sind oder vielleicht Googles Zahlungsssystem selbst eine Lücke aufweist, die das Unternehmen Geld gekostet hat. Vermutlich wird man grundlegend etwas an der Infrastruktur ändern oder neue Richtlinien aufstellen, für die man nun erst einmal den ganzen Laden heruntergefahren hat.
Die Installation von kostenpflichtigen Extensions bzw. das Einstellen neuer Gratis-Erweiterungen ist nicht betroffen.