Es wird gerne vergessen, aber Smartphones sind noch immer Geräte, mit denen man Telefonieren und SMS verschicken kann. Die meisten Smartphone-Hersteller setzen dafür auf die in Android enthaltenen Apps oder bieten eigene Telefonie- und SMS-Apps an. Auch Xiaomi hatte lange Zeit auf eigene Apps gesetzt, wird sich aber zumindest im europäischen Raum nun dafür verabschieden und stattdessen auf die beliebten Google-Apps setzen, die vor allem auf den Pixel-Smartphones genutzt werden.
Zwischen Google und Xiaomi gibt es aktuell kleine Reibereien, die aufgrund von Privatsphäre-Problemen vorübergehend zu einer Sperre von allen Xiaomi-Geräten auf den Google Smart Displays geführt haben. Bis auf einige deutliche Worte wird das aber wohl keine Auswirkungen auf die Geschäftsbeziehung zwischen den beiden Unternehmen haben, die sich im europäischen Raum jetzt auch die grundlegende Smartphone-Infrastruktur teilen.
Xiaomi hat in einem mittlerweile gelöschten Beitrag angekündigt, im europäischen Raum nun auf die beiden Google-Apps zum Telefonieren und Schreiben bzw. Empfangen von SMS zu setzen. Diese sollen in Zukunft auf den Smartphones vorinstalliert sein und die jeweiligen bis dahin verwendeten Xiaomi-Apps ersetzen. Der Grund für den Wechsel sollen vor allem die rund um den Globus sehr unterschiedlichen Datenschutzgesetze sein, deren Einhaltung durch die Verwendung der Google Mobile Services sichergestellt werden kann.
Die Google-Apps sollen aber nicht nur zusätzlich installiert sein, sondern die bisherigen Xiaomi-Lösungen vollständig ersetzen, die nun nicht mehr auf den Geräten zu finden sind. Dadurch gehen auch einige Funktionen wie etwa die Aufnahme von Telefonaten, die in vielen Regionen rein gesetzlich problematisch sein können, verloren. Glaubt man der Ankündigung, soll dies aber im Laufe des Jahres 2020 wieder nachgerüstet werden – auf welchem Wege auch immer.