Stadia: Der Google Assistant ist endlich da – auf diese Features könnt ihr euch bald freuen & Einschränkungen
Vor wenigen Tagen wurde der Google Assistant für Stadia freigeschaltet und kann von allen Nutzern der Spieleplattform bequem über einen Druck auf den entsprechenden Button auf dem Controller aufgerufen werden. Doch der Funktionsumfang des Google Assistant unter Stadia ist zu Beginn noch sehr bescheiden und kann längst nicht alle versprochenen Features bieten – und das aus gutem Grund. Wir zeigen euch, welche Funktionen der Assistant in Zukunft bei Stadia bieten soll.
Der Start von Googles Spieleplattform Stadia verlief mehr als holprig, denn zu Beginn zeigen sich zahlreiche Kinderkrankheiten, die vielleicht den Spielspaß etwas trüben können. Doch bei aller Kritik muss man festhalten, dass es Google grundsätzlich gelungen ist, die Spieleplattform an den Start zu bringen – denn wenn man von all den kleinen Fehlerchen und noch nicht eingehaltenen Versprechen absieht (ich weiß, das ist schwer), hat man ein funktionierendes Produkt auf den Markt gebracht. Bisher gab es keinerlei Beschwerden über die Stadia-Performance, Abstürze, Lags oder ähnliches.
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Der Google Assistant ist ein zentraler Bestandteil von Stadia, der bei der ersten Präsentation groß beworben und auch mit einem prominenten Button auf dem Stadia-Controller bedacht wurde. Doch kurz vor dem Start wurde bekannt, dass der Assistant nicht rechtzeitig fertig wird und erst mit einiger Verspätung zur Spieleplattform kommen wird. Mitte dieser Woche war es dann endlich soweit und die ersten Nutzer können den Assistant direkt bei Stadia einrichten. Dass eine separate Einrichtung notwendig ist, zeigt schon, dass auch der Assistant bei Stadia etwas andere Wege gehen muss.
In den Einstellungen der Smartphone-App von Stadia gibt es nun die neue Sektion „Google Assistant“. Dort lässt sich der Google Assistant aktivieren und wird möglicherweise beim ersten Mal eine Erlaubnis für den Zugriff benötigen. Schon in den Einstellungen ist davon die Rede, dass es sich um einen „Early Access“ handelt – weshalb die Funktion auch trotz Hardware-Button auf dem Controller standardmäßig noch deaktiviert ist. Erste Beispiele zeigen, dass der Assistant vor allem Spiele starten und neutrale Fragen wie etwa nach dem Wetter beantworten kann.
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Welche Einschränkungen gibt es zu Beginn?
Der Google Assistant ist aktuell in einer „Early Access“-Phase – und das innerhalb der Betaphase von Stadia. Es kann also immer wieder Mal ruckeln und rumpeln und vielleicht nicht alles so funktionieren, wie man es als Nutzer gerne hätte. Um die gesamte Angelegenheit nicht unnötig kompliziert zu machen, steht der Google Assistant aktuell nur auf dem Fernseher in Kombination mit dem Chromecast Ultra und dem Stadia Controller zur Verfügung.
Der Assistant lässt sich nur über den Assistant-Button starten und der Befehl wird direkt in den Controller gesprochen und von dort an die Google-Server zur Auswertung gesendet. Eine Offline-Erkennung, wie gerade erst auf den Pixel 4-Smartphones eingeführt, ist nicht möglich. Derzeit lassen sich auch nur Spiele starten und einfache Fragen beantworten. Die versprochene Hilfe bei Spielständen, die Steuerung von Spielen oder viele weitere angekündigte Möglichkeiten (siehe weiter unten) stehen noch nicht zur Verfügung.
Warum ist die Google Assistant-Nutzung so schwierig?
Bei Stadia wird bekanntlich alles gestreamt, denn der Nutzer hat lediglich den Controller und ein Display – alles andere findet direkt in der Cloud auf den Google-Servern statt. Auch der Google Assistant wird, wenn man so will, lediglich gestreamt. Weil es keine echte Stadia-Oberfläche, sondern nur den Videostream, gibt, ist der Assistent ein Teil dieses Streams und findet nicht auf der lokalen Hardware statt. Für den Nutzer macht das keinen großen Unterschied, aber für Googles Entwickler macht es das sehr viel komplizierter. Dennoch dürfte der Assistant sich nach und nach dem Funktionsumfang aller anderen Assistant-Versionen anpassen.
Diese Funktionen sollen der Google Assistant in Zukunft bieten
Weil wohl nur die wenigsten Nutzer während eines Spiels nach dem Wetter fragen oder Aufgaben erledigen wollen, wird das Stadia-Team dem Google Assistant viele spezielle Funktionen für die Spieleplattform beibringen. Auch aus diesem Grund befindet sich der Stadia-Button direkt auf dem Controller, denn er soll dem Nutzer als echter Assistent für das jeweilige Spiel zur Verfügung stehen und an einigen Stellen weiterhelfen können.
Versprochen und auch während der ersten Präsentation gezeigt wurde, dass der Google Assistant dem Nutzer bei beliebigen Spielsituationen mit Rat und Tat zur Seite stehen kann. Gibt es eine unüberwindbare Hürde oder ein zu schweres Rätsel? Der Google Assistant soll Tipps geben können, Walkthrough-Videos von YouTube abspielen können und vielleicht auch mal kurzzeitig die Steuerung übernehmen. Letztes wurde nicht angekündigt, aber bei einer Diskussion der Stadia-Entwickler in den Raum gestellt und laut gedacht.
Warum ist das jetzt noch nicht möglich?
Die Hilfe bei kniffligen Spielständen ist aus zwei sehr guten Gründen noch nicht verfügbar: Aktuell gibt es noch keine Stadia-nativen Spielen, sondern es handelt sich bisher lediglich um portierte Titel, die die Stärken der neuen Spieleplattform noch nicht nutzen können. Die Entwicklung neuer Titel, die direkt auf Stadia zugeschnitten sind, brauchen ihre Zeit und erst ab Mitte nächstes Jahr sind frühestens erste Titel zu erwarten – die Google dann aber fokussieren will. Also ganz einfach: Die Spiele sind darauf nicht ausgelegt und der Assistant hat wohl einfach gar keine Ahnung, an welcher Stelle sich der Nutzer überhaupt befindet.
Der zweite Punkt sind die Video-Tutorials und Walkthroughs bei YouTube: Sie existieren einfach noch nicht. Spieler sollen in Zukunft die Möglichkeit haben, alle ihre Spieler sehr einfach aufzuzeichnen und bei YouTube zu veröffentlichen oder auch Live zu übertragen. Wenn dies erst einmal implementiert ist, wird es auch sehr schnell genügend Beispielvideos geben, die dem Spieler dann gezeigt werden können. Aber auch das wird noch einige Zeit brauchen.
In jedem Fall muss sich Stadia erst noch entwickeln und wird wohl erst im Laufe des nächsten Jahres, eher ab der zweiten Hälfte, so richtig Spaß machen und die Vorteile ausspielen können. Bis dahin muss man sich einfach noch etwas gedulden.
Siehe auch
» Stadia: Wie viele Nutzer hat Googles Spieleplattform wirklich? Die ersten Statistiken nach einer Woche
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