Perfekt unperfekt: Was stimmt nicht mit dem Google-Logo? Und so sähe die korrigierte Version aus (Video)
Vor über vier Jahren hat sich Google nicht nur ein neues Logo verpasst, sondern auch den gesamten Marken-Auftritt neu gestaltet und einige längst nicht mehr wegzudenkende Design-Elemente eingeführt. Weil das Google-Logo zu den bekanntesten der Welt gehört, haben sich die Menschen sehr schnell daran gewöhnt und es hat einen extrem hohen Wiedererkennungswert – genauso wie das Icon-Logo. In einem sehr interessanten Video zeigt sich, dass das kleine Google-Logo von der mathematischen Perfektion weit entfernt ist. Außerdem wird eine ‚korrigierte‘ Version des Logos präsentiert.
Obwohl das Google-Logo in der bekannten Form seit gut 21 Jahren besteht, hat es sich im Laufe der Jahre mehrmals und auch teils recht deutlich verändert. In den Jahren des Aufstiegs der Suchmaschine hatte es den heute fast schon fremd wirkenden 3D-Metallic Effekt mit Schatten, anschließend war es komplett flach und bestand nur noch aus vier Farben. Einen Überblick über die Evolution des Google-Logos haben wir euch erst kürzlich in diesem Artikel gezeigt. Aber in diesem Artikel soll es um das Icon des Logos gehen.
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Oben seht ihr das bekannte Google-Icon, das an allen Stellen zum Einsatz kommt, an denen das ausgeschriebene Google-Logo aus Platzgründen nicht verwendet werden kann. Es besteht einzig und allein aus dem großen G und den vier Farben, die auch im ausgeschriebenen großen Logo zum Einsatz kommen. Im Laufe der Jahre haben wir uns daran gewöhnt und bemerken deswegen vielleicht gar nicht, dass das Logo eigentlich nicht perfekt ist – zumindest aus Sicht eines Mathematikers. Auf folgendem Bild seht ihr schon im Detail, was damit gemeint ist.
Obwohl es die Grundform des G’s suggeriert, ist das Logo nicht perfekt rund, sondern hat eine leichte Ellipsen-Form. Zieht man ein Kreuz durch das Logo, fällt außerdem auf, dass die Übergänge zwischen den Farben an den „falschen“ Stellen platziert sind. Dass das Gelb deutlich kleiner ist als die anderen drei Farben, bemerkt man natürlich auch ohne all diese Hilfslinien. Aber natürlich haben die Designer nicht geschlampt, denn bekanntlich haben sie sehr viele Variationen ausprobiert, wie ihr auf folgendem Bild sehen könnt.
In folgendem YouTube-Video werden all die „Fehler“ im Logo sehr gut aufgezeigt und auch erklärt. Unterstützt wird die Demonstration mit allerlei Beispielen und Veränderungen, sodass sehr schnell klar wird, warum die Designer absichtlich nicht auf eine perfekte Form gesetzt haben. Am Ende wird dann auch schnell klar, dass gerade das Unperfekte in diesem Fall das Logo wirklich perfekt macht und die gewünschten Effekte erzielt.
Spannend an diesem Video ist vor allem, dass das Logo in der perfekten Variante mit den perfekten Rundungen und den gleichmäßig aufgeteilten Farben eine ganz andere Wirkung bekommt. Obwohl es dann eigentlich einen geschlossenen Kreis bilden könnte, sieht es plötzlich ganz unförmig und eben nicht perfekt aus. Ein typischer Fall von optischer Täuschung, die in einem Logo natürlich nichts zu suchen hat und deswegen von den Designern vermieden wurde.
Auch die im Gegensatz zu den anderen drei Farben sehr kleine gelbe Fläche ist schnell erklärt. Die waagerechte Linie des G-Abschlusses zeigt in der offiziellen Version perfekt auf die gelbe Fläche und setzt diese somit fort. Nun kann man psychologisch sicher sehr viel herein interpretieren und auch sehen, dass das Gelb des Logos alles einsaugt und komprimiert darstellt, aber das wäre dann vielleicht doch etwas zu viel des Guten und ist möglicherweise auch nicht unbedingt Teil der Überlegungen der Designer.
Das ‚perfekte‘ Google-Logo
Abschließend hat der Designer in dem Video noch einmal eine mathematisch perfekte Version des Logos entworfen, die zwar jeden Mathe-Freund und Monk-Fan verzückt, aber am Ende doch nicht ganz so sympathisch wirkt, wie das herrlich unperfekte Logo der Google-Designer. Auf obigem Bild seht ihr diese Version, die es dann glücklicherweise doch nicht geschafft hat:
Die Thematik ist natürlich nicht ganz neu, genau so wie das Google-Logo selbst, aber ich fand das Video sehr interessant und wollte es hier im Blog noch einmal zeigen. Es ist doch immer wieder interessant, worüber sich Googles Designer ihre Gedanken machen und wie sie im Laufe der vielen Jahre ihre eigene Designsprache imme weiter perfektioniert haben. Einige weitere Beispiele findet ihr den folgenden Artikeln.
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Das sind ganz normale Basics, die man als Mediengestalter in den aller ersten Unterrichtsstunden lernt.
Später entwirft man sogar eigene Typen.
Das ist kein Google-Designer exklusives Wissen oder gar eine eigene „Designsprache“, wie das im letzten Absatz hochgespielt wird.