Android: Microsoft möchte neues Fluent Design etablieren – Konkurrenz für Googles Material (Video)
Vor einigen Jahren hat Google das Material Design geschaffen, das sich enorm schnell verbreiten konnte und auch heute noch eine wichtige Grundlage für die Entwicklung von plattformübergreifenden Oberfläche darstellt. Googles Designer haben das Design längst weiterentwickelt, aber nun gibt es unerwartete Konkurrenz aus dem Hause Microsoft. Microsoft hat nun die Spezifikationen für das Fluent Design veröffentlicht und möchte App-Entwickler davon überzeugen, auf diese neue Designsprache umzuschwenken.
Design ist nichts, was man vollständig festlegen und in Regeln packen kann – denn dann wird es schnell langweilig. Den Spagat zwischen vertrauten Oberflächen und der aufkommenden Langeweile zu schaffen ist nicht einfach – vor allem beim UI-Design. Natürlich lassen sich viele Grundlagen und Inspirationen schaffen, die von Designern aufgenommen und verwendet oder weiterentwickelt werden können. Vor allem die großen Plattformbetreiber geben dabei häufig die Richtung vor.
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Google hat vor einigen Jahren das Material Design mit dem Ziel erschaffen, die Oberflächen so weit wie möglich auf allen Plattformen zu vereinen, sodass sich Nutzer sowohl im Browser als auch auf dem Smartphone einfach zurechtfinden. Tatsächlich kann das Material Design nur als eine große Erfolgsgeschichte betrachtet werden, denn es hat sich sehr schnell zum Standard entwickelt, der von unzähligen großen und kleinen Plattformen und Apps verwendet wird. Mittlerweile hat Google mit dem Material Theme nachgelegt.
Auch Microsoft hat jahrelang mit Windows und den festen Kontrollelementen und Farben das Design vorgegeben und will nun Googles Erfolgsgeschichte mit einer ganz eigenen Philosophie wiederholen. Dafür wurde das Fluent Design geschaffen, das in vielen eigenen Produkten auf dem Desktop bereits zum Einsatz kommt und sich auch auf den Smartphone-Apps von Microsoft nun stärker verbreitet. Microsoft möchte damit erreichen, sich von den Oberflächen des Mitbewerbers abzuheben, aber den Nutzern dennoch eine vertraute Umgebung zu bieten – also sollen so viele Designer und Entwickler wie möglich auf den Fluent-Zug aufspringen.
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Microsoft Fluent Design unterscheidet sich nicht grundsätzlich von Googles Material-Ansätzen, hat aber sein ganz eigenen Akzente in diesem Bereich. Auch Microsofts Ansatz war es, Oberflächen zu vereinheitlichen und den Nutzern eine ansprechende aber gleichzeitig sehr praktische Oberfläche zu bieten. Wichtig dabei sind klare und schnell erkennbare Strukturen. Laut Microsoft verwenden die Nutzer ihr Smartphone pro Tag durchschnittlich etwa vier Stunden, davon aber tatsächlich nur 30 Sekunden pro Session. Es muss also schnell gehen.
Grundsätzlich lässt sich zu dem Fluent Design nicht viel sagen, denn ihr seht es auf den vielen Bildern im Artikel und Microsoft hat ein sehr umfangreiches Portal inklusive Toolkits für Entwickler geschaffen, in dem sich interessierte Designer und auch Nutzer sehr viele Informationen und Inspirationen holen können. Hier noch einige Bilder sowie ein Video, in dem das Fluent Design ausführlich vorgestellt wird.
Material oder Fluent?
Welches Design nun das bessere ist, Googles Material oder Microsofts Fluent, lässt sich pauschal natürlich nicht beantworten. Beide sind sich relativ ähnlich und jeder Designer sollte sich einfach das Beste aus allen Welten schnappen und es zu ansprechenden Oberflächen zusammenführen – was eben die Kunst der Designer ist. Auch Microsoft kann nun endlich wieder Design, nachdem man einige dunkle Jahre mit dem kachelartigen Metro Design hinter sich hat. Natürlich hatte es seine Fans, aber es trägt ganz objektiv gesehen eine große „Schuld“ daran, dass Windows 8.x wenig populär war und Microsoft auf dem Smartphone-Markt nicht vorangekommen ist.
Interessant wird es nun sein, ob App-Entwickler langfristig eher in Richtung Google oder Richtung Microsoft tendieren werden. Jede große Plattform hat ihre eigene unverkennbare Designsprache – Android, iOS, Windows – aber auf Android treffen nun zwei große Welten zusammen. Aber genauso wie sich Microsofts Designer bei Google inspirieren ließen, das ist eindeutig, werden auch Googles Designer das Fluent Design mit Sicherheit sehr genau unter die Lupe nehmen und das Material Theme sowie das Material Design weiter voranbringen.
» Zum Vergleich: Googles Material Design
Siehe auch
» Android: Googles ständiges Tracking – so lässt sich der Google Maps Standortverlauf aufrufen & deaktivieren
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Mir ist es eigentlich absolut egal, was für ein Design eine App hat, solange sich die Workflows nach einer kurzen „Anlernzeit“ sinnvoll tippen/klicken lassen.
Die Sache mit dem einheitlichen Design (egal welches/was für eins) kann man aus meiner Sicht eigentlich schon lange als gescheitert betrachten. Zu schnell wurden die Design-Vorlagen verändert, und jetzt gibt es auch schon mehrere Konzerne die „ihr“ Design durchsetzen wollen. Das führt dass Konzept des einheitlichen Designs ja schon per se ad absurdum.
Bei mir jedenfalls hat fast jede App die ich regelmässig nutze ein mehr oder weniger eigenes Design umgesetzt, und ich bin mit allen eigentlich sehr zufrieden (sonst würde ich sie nicht regelmässig nutzen).