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Stadia: Google hat noch sehr große Pläne – diese Neuerungen kommen ab 2020 zur Spieleplattform

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Am Dienstag hat Google die neue Spieleplattform Stadia gestartet und ist damit ganz groß in den Spielemarkt eingestiegen – allerdings mit zahlreichen Hindernissen und Stolpersteinen, die für viel Kritik gesorgt haben. Wenn man diese Kinderkrankheiten erst einmal hinter sich gelassen hat, soll es aber mit voller Energie und vielen neuen Features weitergehen. Google hat nun einen interessanten Ausblick auf die zukünftigen Features von Stadia gegeben.


Mit Stadia geht Google in vielerlei Hinsicht völlig neue Wege, denn das Unternehmen steigt nicht nur in einen Bereich ein, den man viele Jahre lang völlig außer Acht gelassen hat, sondern man geht es von Beginn an auch richtig groß an – zumindest laut den ersten Ankündigungen. Tatsächlich hat sich Google aber vielleicht auch ein bisschen übernommen, denn viele Funktionen fehlen zum Start und aus der ersten Ankündigung im März ist nur noch das Grundgerüst übrig geblieben.

Ein Google-Produkt als „fertig“ zu bezeichnen ist eigentlich nicht möglich, denn auch in den ältesten Produkten wie der Websuche gibt es unter der Haube und an der Oberfläche Dutzende Änderungen pro Woche – auch wenn vieles davon für den Nutzer nicht sichtbar ist. Auch Stadia ist also nicht „fertig“, aber soweit spielbar, dass sich die ersten Nutzer einen Eindruck davon verschaffen können, was in Zukunft alles möglich sein wird und ob sie Stadia als ihre neue Spieleheimat ansehen werden.

Schon jetzt gibt das Stadia-Team einen sehr umfangreichen Ausblick auf alles das, worauf sich die Spieler in den kommenden Monaten freuen dürfen. In einem langen Interview haben sie dargelegt, welche Features schon im nächsten Jahr und welche erst „irgendwann“ kommen werden.



Stadia: Diese Features kommen 2020

  • Die kostenfreie Variante Stadia Base wird gestartet
  • Es werden mindestens 44 neue Spieletitel verfügbar sein
  • Mit Stadia Pro sollen die Spiele echtes 4K HDR auf dem Chromecast-Fernseher oder im Chrome-Browser bieten
  • Der Stadia Controller (der zu Beginn noch ein Kabel benötigt) lässt sich auf allen Plattformen verwenden und ohne neuen Verbindungsaufbau beliebig zwischen den Plattformen wechseln
  • Der Stadia-Controller erlaubt die Anbindung von Bluetooth-Kopfhörern ohne den derzeit noch notwendigen Klinkenanschluss
  • Mit den Achievements lässt sich das Spiel auf YouTube übertragen und dauerhaft ablegen
  • Es soll ein Voice Chat zwischen den Spielern möglich sein
  • Es wird eine tiefere, nicht näher spezifizierte, YouTube-Integration geben

Die Rede ist bei all diesen Funktionen, die teilweise schon vor langer Zeit angekündigt wurden, übrigens eindeutig von „2020“ und nicht von „Anfang 2020“. Es ist also gut möglich, dass ihr auf einige Funktionen noch bis zum nächsten Weihnachtsfest warten müsst. Zwar soll Stadia ab sofort wöchentliche Updates erhalten, aber eine genaue Roadmap mit exakten Details hat man natürlich nicht veröffentlicht.

Stadia: Diese Features kommen „irgendwann“

  • Direkter Sprung von einem YouTube-Stream in das dort gezeigte Stadia-Spiel
  • Spiele werden sich sowohl mit 4K streamen als auch Live bei YouTube übertragen lassen
  • Es wird Deeplinks in einen Spielmoment hinein geben, sodass sich jeder Spieler direkt an dieser Stelle versuchen kann
  • Spielestreamer können es den Zuschauern ermöglichen, direkt am laufenden Spiel teilzunehmen
  • Es wird möglich sein, das Livebild eines Freundes zu sehen
  • Der auf dem Controller platzierte Google Assistant-Button wird Hilfe und Tipps zu vielen Schwierigkeiten in Spielen geben können
  • Zukünftige native Stadia-Spiele werden die Möglichkeit haben, mehrere Stadia-Server zu kombinieren und so noch mehr Rechenleistung zu erhalten. Davon verspricht man sich noch realistischere Welten, eine riesige Spieleranzahl und eine noch realistischere Physik
  • Google wird viele eigene exklusive Stadia-Spiele mit den Stadia Game Studios veröffentlichen
  • Vielleicht werden auch weitere Android-Smartphones unterstützt
  • Möglicherweise sollen auch Cross-Plattform Multiplayer-Spiele angeboten werden
  • Stadia wird Spiele mit 8K und 120 Frames pro Sekunde bieten



Wenn euch vieles davon bekannt vorkommt, dann liegt das daran, dass es bereits in den ersten Ankündigungen und Videos im März 2019 (!) zu finden gewesen ist bzw. zumindest auf der großen Bühne erwähnt wurde. Insbesondere die tiefe Integration in die Videoplattform YouTube, die 2020 erste Formen annehmen soll und dann erst „später“ vollständig ausgerollt wird, ist ein sehr kritischer Punkt. Diese Anbindung war ein zentrales Versprechen und kann nun erst möglicherweise weit über einem Jahr nach dem Start der Plattform genutzt werden.

Google hat gezeigt, dass Spieler sich einen Livestream bei YouTube ansehen und auf Wunsch direkt in dieses Spiel eintauchen und mitspielen können – ein meiner Meinung nach extrem geniales Killer-Feature, das die Konkurrenz erst einmal nachmachen muss. Doch nun lässt man sich damit Zeit und schwächt nicht nur Stadia sondern auch YouTube. YouTube ist eine gigantische Videoplattform, aber im Markt des Spielestreamings spielt man nur eine untergeordnete Rolle. Mit Stadia könnte sich das ändern, sodass die Integration gleich beide wichtigen Plattform anschieben könnte.

Es bleibt zu hoffen, dass Google nun wenigstens diese sehr vagen Ankündigungen tatsächlich umsetzt und vielleicht bei dem einen oder anderen Punkt mit einem früheren Rollout überrascht. Auch das vor wenigen Tagen angekündigte erste Stadia-Zubehör ist leider noch nicht lieferbar und hätte eigentlich gerne mit in die Starterpakete hineingepackt werden dürfen. Dennoch, wer sich bei Stadia schon jetzt wohlfühlt darf sich freuen, dass es in den nächsten Jahren mit Vollgas vorangehen und Googles alles tun wird, um die Spieleplattform um Erfolg zu führen.

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[The Verge]


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