Google Pay: Googles Bezahldienst könnte bald auf das iPhone kommen und mit Apple Pay konkurrieren
Immer mehr Bezahldienste kämpfen um die Gunst der Smartphone-Nutzer und möchten am stark wachsenden Markt mitverdienen. In vielen Ländern, auch in Deutschland, sind es derzeit vor allem Google Pay und Apple Pay, die die größte Reichweite und die meisten Kunden haben. Jetzt hat der Bundesrat den Weg für ein neues Gesetz freigemacht, das Apple zur Öffnung des NFC-Chips zwingen und Google Pay sehr schnell auf das iPhone bringen könnte.
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Google Pay lässt sich theoretisch auf jedem Android-Smartphone mit NFC-Chip nutzen, was auf die überwiegende Masse der Geräte zutrifft und nur sehr wenige Voraussetzungen mit sich bringt. Auch im iPhone gibt es einen NFC-Chip, den Apple allerdings unter Verschluss hält und nur exklusiv mit Apple Pay nutzbar macht – was dem eigenen Zahlungsdienst quasi das Monopol auf dem eigenen Smartphone sichert. Aufgrund des geringen iPhone-Marktanteils ist das grundsätzlich kein Problem, doch die deutsche Politik möchte dem nun trotzdem sehr schnell einen Riegel vorschieben.
In Windeseile wurde ein Gesetzesentwurf entwickelt, der Apple dazu zwingen würde, den NFC-Chip für Entwickler freizugeben und somit den Weg für alle anderen Zahlungsdienste freimachen würde. Vom Bundestag wurde das Gesetz bereits durchgewunken und vor wenigen Stunden wurde die „Lex Apple Pay“ auch vom Bundesrat bestätigt. Derzeit gibt es zwar Diskussionen darüber, ob ein solches Gesetz noch den Segen der EU-Kommission benötigt – was ein Angriffspunkt für Apples Anwälte sein dürfte – aber auch die Kommission soll Apple Pay schon seit längerer Zeit im Visier haben.
Sollte es dazu kommen, werden die Karten für Apple Pay völlig neu gemischt – in vielerlei Hinsicht. Denn Apple würde nicht nur Konkurrenz bekommen, sondern müsste wohl auch das Geschäftsmodell anpassen. Aktuell zeigt sich Apple darüber besorgt, dass eine Öffnung Probleme in puncto Sicherheit und Datenschutz mit sich bringen könnte.
Bisher verdient Apple an jeder Transaktion von Apple Pay mit, was die Partner zähneknirschend in Kauf nehmen, weil sie auf die als sehr spendierfreudig und zahlungskräftig geltenden Apple-Nutzer natürlich nicht verzichten wollen. Wenn nun Alternativen zur Verfügung stehen, die günstiger oder gar kostenlos sind, kann sich ein Händler auch mal trauen, Apple Pay aus dem eigenen Angebot herauszuwerfen. Gerade im Handel ist das gar nicht mehr so unwahrscheinlich.
Google könnte sofort bereitstehen und Google Pay auch für iOS anbieten. Das muss natürlich erstmal entwickelt werden, aber das ist bei der Konkurrenz auch nicht anders – und Google dürfte dabei wohl richtig Gas geben. Ich bin mir sicher, dass spätestens jetzt schon einmal vorsorglich mit den Bastelarbeiten an einem Google Pay für iOS begonnen wurde, das dann schnell bereitstehen kann. Das dürfte aber nur dann gelten, wenn Deutschland noch einige weitere Länder folgen. Denn exklusiv nur für ein Land dürfte sich diese Entwicklung für Google nicht lohnen.
Apple soll von diesem Gesetzesentwurf kalt erwischt worden sein und spricht nun natürlich von möglichen Sicherheitsproblemen. Gut möglich, dass man auch an diesem Hebel ansetzen wird, wenn der Zugriff auf den Chip geöffnet werden muss. Vielleicht lässt man andere Dienstleister theoretisch zu, wird sie aber streng kontrollieren oder in sonstiger Weise an sich binden oder an der Aufgabe hindern. Jetzt spricht man schon davon, dass Apple Pay eine „technische Lösung“ ist, die dem Gesetz nach wie vor entspricht. Apple wird sich da schon was einfallen lassen…
Siehe auch
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[heise]
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Genial, pay Pal Support
Ihr träumt doch! Hier wird gar nichts schnell geöffnet. Das ganze wird höchstens durch alle juristischen Instanzen gehen.
Evtl. Eugh.
Das dauert Jahre bis Monate. Und wenn apple sicherheitsbedenken glaubhaft nachweisen kann, ist die ganze Sache Lt. Gesetz vom Tisch.
Wird 2020 interessant, wenn apple die schweren Geschütze gegen unsere Parlamentarier auffährt.
Und da Deutschland das einzige Land mit diesem Alleingang ist, muss sogar noch geprüft werden, ob das vor der Eu überhaubt standhält.