Google Maps ist für viele Nutzer der absolute Standard unter den Kartendiensten, der zwar in vielen Bereichen große Konkurrenten hat, aber als Gesamtprodukt nach wie vor unerreicht ist. Apple Maps gilt mittlerweile als einer der größten Konkurrenten und hat in den vergangenen zwei Jahren mächtig zugelegt – was man sich in Cupertino sehr viel Geld kosten lässt. Wie das Unternehmen nun mitteilt, hat man in den vergangenen Jahren „Milliarden“ ausgegeben um Google Maps auf den Fersen zu bleiben.
Google Maps profitiert von vielen Faktoren, die dem Kartendienst einen unglaublich großen Vorsprung verschaffen: Zum einen ist es dank der Google Websuche und den Android-Smartphones die Reichweite. Diese Reichweite ermöglicht es Google, Maps als Selbstverständlich darzustellen, sodass die vielen Datenlieferanten ganz von alleine kommen. Der zweite Vorteil sind die Local Guides, denn laut Googles eigenen Aussagen arbeiten 120 Millionen Local Guides an den Informationen an der Kartenplattform.
Google Maps & Apple Maps: Apple investiert Milliarden und zieht in ersten Teilen an Googles Plattform vorbei
Appple hat sich vor vielen Jahren dazu entschlossen, Google Maps den Laufpass zu geben und stattdessen die eigene Kartenplattform Apple Maps zu schaffen. Das sollte man in der Anfangszeit sehr schnell bereuen, denn die Qualität war unterirdisch und vor allem der heilen und perfekten Apple-Welt absolut nicht würdig. Im Laufe der Jahre hat sich das etwas gebessert, aber den richtig großen Schritt macht Apple erst seit dem vergangenen Jahr.
Apple hat damit begonnen, die Welt noch einmal grundlegend neu zu vermessen und auf völlig eigenes Datenmaterial zu setzen – mit Erfolg. Mittlerweile bietet man in einigen Teilen der USA ein besseres Kartenmaterial als Google und kann sogar bei Streetview mit einem besseren Pendant punkten. Beides aber nur in sehr kleinen Teilen dieser Welt, sodass es global noch keine große Gefahr für Google darstellt.
Dahinter steckt aber natürlich ein riesiger Aufwand, der sich eigentlich kaum beziffern lässt – was Apple nun aber auf Anfrage dennoch getan hat. Das US-Repräsentantenhaus wollte vom Unternehmen wissen, wie viel Geld bereits in Apple Maps geflossen ist. Und die Antwort lautete einfach nur „Milliarden“.
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Wie viele Milliarden bereits in Apple Maps gesteckt wurden wissen wir dadurch zwar noch immer nicht, aber das Budget der Kartenplattform dürfte mittlerweile sehr hoch sein – fragt sich natürlich auch, ob Apple das jemals wieder reinholen kann. Es wird dem Unternehmen aber vermutlich vor allem darum gehen, am Ende ein besseres Produkt als Google in der Hand zu haben. Mit Sicherheit hätte man Google Maps damals zurückholen können, aber diese Blöße wollte man sich nicht geben und öffnet stattdessen lieber das Bankkonto. Zumindest für die Nutzer wird sich das auszahlen.
Weil Apple, wie bereits gesagt, aber nur einen kleinen Teil der Welt mit den verbesserten Karten abdeckt, werden bis zum globalen Rollout wohl noch einige weitere Milliarden Dollar den Besitzer wechseln müssen. Weil die Welt aber nicht statisch ist, sondern sich ständig verändert, wird dieses Projekt niemals beendet sein und immer neue Investitionen erfordern. Während Google das mit vielen Werbemöglichkeiten wieder hereinholt, wird das bei Apple schwerer…
Siehe auch
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[heise]