Google hat leider eine sehr lange Historie von eingestellten Produkten, bei denen aus man den verschiedensten Gründen den Stecker zieht. Häufig trifft es Produkte, für die sich nur wenige Nutzer interessiert haben und bei denen sich der Schaden somit in Grenzen hält. Manchmal ist aber auch ein Produkt darunter, das schmerzlich vermisst werden wird – so wie in diesem Fall. Google hat die Einstellung von Google Cloud Print verkündet.
Vor weit über neun Jahren hat Google den Dienst Google Cloud Print geschaffen, der vor allem für die hauseigenen Betriebssysteme Chrome OS und Android konzipiert war und das damals noch bestehende Druckerproblem lösen konnte. Mit Google Cloud Print lassen sich Druckaufträge über die Cloud an andere Computer oder Drucker senden und dort automatisiert ausdrucken. Dadurch ist es möglich, an einem Gerät ohne angeschlossenen Drucker vollkommen nativ über Cloud Print zu drucken, ohne komplizierte Netzwerke zwischen einzelnen Geräten aufbauen zu müssen.
Im Laufe der Jahre erfreute sich Google Cloud Print immer größerer Popularität, was vor allem an der zunehmenden Verbreitung von Smartphones lag und ihnen eine einfache Möglichkeit zum Drucken beigebracht hat. Auf diesen Zug sind dann auch viele Druckerhersteller aufgesprungen, die ihre Drucker Cloud-ready gemacht und Google Cloud Print integriert haben. Diese Drucker rufen die Aufträge vollständig selbstständig aus der Cloud ab und können so als Standalone-Geräte ohne jeglichen Computer verwendet werden.
Cloud Print, Google’s cloud-based printing solution that has been in beta since 2010, will no longer be supported as of December 31, 2020. Beginning January 1, 2021, devices across all operating systems will no longer be able to print using Google Cloud Print. We recommend that over the next year, you identify an alternative solution and execute a migration strategy.
Nun hat Google angekündigt, dass Cloud Print am 31. Dezember 2020 eingestellt wird und somit ab dem 1. Januar 2021 keine Druckaufträge mehr weiterleiten wird. In der Ankündigung beruhigt man, dass das Druckerproblem unter Chrome OS bis zur Einstellung längst durch Alternativen abgelöst wurde, aber das dürfte nur wenige Nutzer besänftigen. Denn viele Menschen haben Google Cloud Print für ihre eigene Infrastruktur verwendet und ihre Drucker rein darüber angesteuert – diese müssen sich nun im Laufe des kommenden Jahres eine Alternative suchen.
Warum Google das Produkt nun einstellt und diesen doch recht simplen Dienst, auf den viele Nutzer angewiesen sind, nicht nach wie vor weiter betreibt, lässt sich schwer sagen – es dürfte wohl eine rein strategische Entscheidung gewesen sein. Allerdings darf man nicht vergessen, dass Google Cloud Print von Anfang an das Beta-Label getragen hat und sich quasi bis heute im Beta-Stadium befindet. Rein theoretisch das gleiche „Missverständnis“ wie bei Google Inbox.
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