Ein flächendeckendes Mobilfunknetz sollte heute, gerade in Ländern wie Deutschland, eine absolute Selbstverständlichkeit sein – und das im besten Falle noch mit einer ausreichenden oder sehr schnellen Geschwindigkeit. Vor wenigen Tagen hat die Bundesnetzagentur die Funkloch-Karte veröffentlicht und damit für große Diskussionen gesorgt. Jetzt folgt die Antwort der Mobilfunkbranche, die den Aufbau durch vielerlei Hürden nur sehr schwer fortsetzen kann.
Der Mobilfunk hat weltweit eine enorme Bedeutung bekommen und in vielen Ländern dieser Welt sind die Netze sehr gut ausgebaut und bieten einen flächendeckenden Empfang – in einigen Regionen dürfte man von dem Wort „Funkloch“ noch nie etwas gehört haben. In Deutschland sieht das ein bisschen anders aus, denn über Funklöcher wird schon seit vielen Jahren diskutiert, ohne dass sich wirklich viel verändert. Schuld daran sind natürlich immer die Anderen.
Vor wenigen Tagen hat die Bundesnetzagentur die Funkloch-Karte veröffentlicht und damit sehr eindrücklich gezeigt, wie es um das Mobilfunknetz in Deutschland bestellt ist. Mit vielen Millionen Messungen von freiwilligen App-Nutzern wurde eine Karte erstellt, die sehr genau für jeden Punkt des Landes zeigt, wie es um die Empfangsqualität steht, ob es ein Funkloch gibt und welche maximale Bandbreite zu erwarten ist. Das hat aus vielen Gründen für große Diskussionen gesorgt.
Die Bundesnetzagentur dürfte damit auch den drei großen Netzbetreibern die Pistole auf die Brust setzen wollen, die natürlich für den Schlamassel verantwortlich sein müssen. Das sehen die Netzbetreiber aber ganz anders und haben mit dem Branchenverband Bitkom eine Gegenkarte veröffentlicht. Auf dieser haben die Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica alle Standorte verzeichnet, an denen sie gerne neue Mobilfunkmasten aufbauen würden, es aber aus vielen Gründen (noch) nicht können.
Auf der Karte finden sich nicht weniger als 1.200 Projekte, die derzeit in der Pipeline sind und nicht fortgesetzt werden können. Zu jedem einzelnen Standort ist genau verzeichnet, welches Gebiet damit versorgt werden soll, wie viele Haushalte sich im Einzugsgebiet befinden, wie lange sich das Verfahren bereits hinzieht und warum es ins Stocken geraten ist. So gibt es 537 Projekte, für die bisher kein geeigneter Standort gefunden werden konnte, in Hunderten Fällen ziehen sich die Genehmigungsverfahren in die Länge und in über 70 Fällen gibt es große Bürger-Proteste.
Während die Bundesnetzagentur die Schuld also bei den Betreibern sieht, schieben diese wiederum die Schuld auf die Politik und die Bürger ab. Wer am Ende nun wirklich die Schuld trägt, ist aber auch zweitrangig, denn viel wichtiger ist es, einfache Lösungen zu finden, mit denen alle Beteiligten leben können – und zwar ohne jahrelange Verfahren. Auf der Karte sind Projekte verzeichnet, die sich nun schon seit mehr als sechs Jahren in der Genehmigung befinden – und das kann ja nun wirklich nicht sein…
Meiner Meinung nach eine gelungene Aktion der Bitkom und in Kombination mit der Karte der Bundesnetzagentur eine sehr gute Anlaufstelle für alle betroffenen Menschen einer Region.
», Bitkom – die Gegenkarte zu den Funklöchern
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