Das Smartphone ist für viele Menschen der wichtigste Begleiter und übernimmt von der Kommunikation über die Organisation bis zur Bespaßung sehr viele Rollen. Für praktisch alle Aufgaben wird eine Internetverbindung benötigt, was einem allerdings erst dann bewusst wird, wenn es mal wieder nicht zur Verfügung steht. Die Bundesnetzagentur hat kürzlich eine Karte veröffentlicht, auf der sowohl Funklöcher als auch die Netzqualität in ganz Deutschland verzeichnet sind.
Als fast reines Internet-Unternehmen hat Google ein sehr großes Interesse daran, dass die weltweiten Netze ausgebaut und immer weiter verbessert werden – wobei man auch selbst teure Rückschläge einstecken musste. Global betreibt Google einige Unterseekabel und in den USA ist man sowohl im Mobilfunk als auch als Provider für Kabel-Internet und Kabel-Fernsehen aktiv. In Deutschland gibt es solche Aktivitäten bisher noch nicht.
In Deutschland wird gerne über die Qualität der Mobilfunknetze gejammert, die in Städten überlastet sind und auf dem Land kaum zur Verfügung stehen – das ist zumindest der subjektive Tenor. Ob das tatsächlich der Fall ist oder viele Menschen auch aus kleineren Ausfällen gerne ein großes Drama machen, wollte die Bundesnetzagentur herausfinden. Vor einem Jahr wurde eine Funkloch-App veröffentlicht, mit der alle Nutzer ihre Verbindung messen und die Daten anonym hochladen konnten – und jetzt gibt es die Ergebnisse.
Im Laufe eines Jahres wurden von etwa 187.000 Nutzern mehr als 160 Millionen Messungen durchgeführt, die in die Breitbandmessung eingeflossen sind. Aus diesen Daten wurde eine interaktive Karte erstellt, auf der öffentlich abzulesen ist, wie es an jedem Punkt des Landes um die Qualität der Netze bestellt ist. Die Karte verwendet verschiedene Farbschema zur Darstellung und kann für jeden einzelnen Punkt umfangreiche Details zu den zur Grund liegenden Messungen anzeigen.
Die Karte lässt sich nach einigen Kriterien filtern, sodass sich ein interessantes Bild ergeben kann. Filtert man etwa nach Netzbetreiber, ergeben sich teilweise sehr unterschiedliche Bilder. Zumindest laut dieser Karte lässt sich sagen, dass die Telekom das mit Abstand beste Mobilfunknetz hat – aber das ist trotz anonymer Messung ein subjektiver Wert. Mehr dazu im nächsten Absatz. Außerdem lässt sich die Karte nach Zeitraum sowie dem verwendeten Standard filtern – dieser reicht von Kein Empfang bis zu 4G.
Die Daten sollten unverfälscht sein, aber es ist zu beachten, dass die Daten nur von einer Smartphone-App und keinen professionellen Messgeräten erfasst wurden. Die App konnte also lediglich Daten des Netzes aufzeichnen, mit dem der Nutzer aktuell verbunden ist. Ein Vodafone-Nutzer kann also keine Telekom-Daten sammeln und auch bei der verwendeten Abdeckung sind eben nur die aktuellen Werte des Nutzers aufgezeichnet worden. Ein objektiver Vergleich ist somit nicht möglich.
Die Funkloch-Karte soll aber auch nur informativen Charakter haben und den Nutzern einen Eindruck geben, wie Deutschland abgedeckt ist. Die Bundesnetzagentur wird auf Basis dieser Daten mit den Netzbetreibern zusammenarbeiten und dort aktiv werden, wo es Funklöcher gibt oder die Verbindung sehr holprig werden kann.
Siehe auch
» White Screen of Death: Neues Google-Experiment ließ Chrome-Browser in vielen Unternehmen abstürzen
» Googles große Expansion: Google steigt mit vielen neuen Produkten und Plattformen in neue Märkte ein