Googles Plattform Android Auto erfreut sich großer Popularität und wird heute von sehr vielen Autofahrern als alternative Oberfläche auf ihrem Infotainment-System im Fahrzeug genutzt. Das ist allerdings nur dann möglich, wenn der Fahrzeughersteller bzw. dessen Kooperationspartner für das Infotainment-System Android Auto auch unterstützt. Nun hat Porsche erklärt, warum das bei den Sportwagen aus Zuffenhausen noch nicht der Fall ist und warum man das schon sehr bald überdenken wird.
Im Auto gibt es derzeit zwei Plattformen, die den Markt der übergestülpten Infotainment-Systeme dominieren: Android Auto und Apples CarPlay. Darunter gibt es unzählige Umsetzungen der Hersteller dieser Systeme, die aber häufig nur einen eingeschränkten Funktionsumfang haben und keine ausreichend komfortable Verbindung zum Smartphone ermöglichen. Aus diesem Grund nutzen vielen Nutzer die von Google und Apple angebotenen Oberflächen.
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In vielen Neuwagen ist mittlerweile ein Infotainment-System zu finden, das jeweils eine eigene Oberfläche bietet und oft an die Wünsche der Autohersteller angepasst und natürlich auch gebrandet ist. Gleichzeitig bringen die meisten Systeme aber auch eine Kompatibilität für Android Auto und Apples CarPlay mit, sodass der Nutzer problemlos sein Smartphone anschließen und die vom mobilen Gerät gesteuerte Oberfläche verwenden kann. Das geht sogar kabellos.
Für die Hersteller gibt es eigentlich kaum einen Grund, sich für die eine oder andere Plattform zu entscheiden oder sich sogar beidem zu verschließen – aber dennoch tun sie es immer wieder. Porsche etwa unterstützt schon seit langer Zeit Apples CarPlay, hat sich Googles Plattform Android Auto bisher aber erfolgreich widersetzt. In einem Porsche ist es nicht möglich, das Android-Smartphone anzuschließen und Android Auto zu verwenden. Jetzt hat ein Sprecher den Grund genannt.
In folgendem kurzen Video könnt ihr den Grund hören, warum Porsche auf Apples CarPlay statt auf Android Auto setzt: Der überwiegende Teil der Porsche-Kunden in den USA und China besitzt ein iPhone, sodass Android überhaupt keine Rolle spielt.
In China nutzen 80 Prozent der Porsche-Fahrer ein iPhone, aber im selben Satz erwähnt der Sprecher auch, dass knapp die Hälfte dieser Menschen den Umstieg auf Android überlegt. Dementsprechend wird auch Porsche reagieren und zukünftig Android Auto auf dem Infotainment-System anbieten. Für den 150.000 Euro teuren Elektrowagen Porsche Taycan gilt das aber noch nicht, denn dieser darf auch weiterhin nur dem iPhone gekoppelt werden.
Rein von der Zielgruppe mag das bisherige Verhalten nachvollziehbar sein, aber dennoch ist es natürlich Schade, wenn man sich einer populären Plattform verschließt. Gut möglich, dass im VW-Porsche-Verbund eine gesunde Skepsis gegenüber Google herrscht, denn bisher hat sich nur der deutsche Autohersteller aus Wolfsburg ganz klar gegen Android Automotive positioniert und will Google nicht noch mehr Daten liefern. Nachvollziehbar, aber immerhin für Android Auto gilt das ja nicht, weil Googles Software keinerlei Zugriff auf irgendeinen Bereich der Auto-Infrastruktur erhält.
Und langsam wird es vielleicht auch für Google mal wieder Zeit, die Liste der Android Auto-Partner zu aktualisieren, denn diese ist doch schon arg veraltet.
Siehe auch
» Android 10: Googles Treble-Wunder bleibt vorerst aus – die aktuelle Android-Verteilung unter unseren Lesern