Google hat im Laufe der 21-jährigen Geschichte Hunderte Produkte geschaffen und viele davon aus diversen Gründen auch wieder eingestellt. Gerade die Einstellung von populären Produkten ist es, die Googles Ruf in den vergangenen Jahren ordentlich angeknackst haben, weil man sich als Endnutzer nicht auf die Plattformen verlassen kann. Googles Seattle-Niederlassung begegnet dem nun mit einem kleinen Halloween-Friedhof, bei dem man nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll.
Googles Mitarbeiter beweisen quer durch die Bank immer wieder einen ganz besonderen Humor, denn durch viele Späße und unzählig Eastereggs tun sie sich immer wieder etwas hervor und lockern die Produkte und Plattformen mit einem kleinen Lächeln auf. Das gilt aber nicht nur für die Produkte, sondern auch in der realen Welt steht nicht selten der Spaß im Vordergrund. Eine US-Niederlassung des Konzerns wagt sich dabei auf gefährliches Terrain.
Die Google-Niederlassung in Seattle hat sich nun schon auf Halloween vorbereitet und erste Bereiche der Zentrale entsprechend geschmückt – und gerade an Halloween darf man dabei ja bekanntlich auch Mal etwas übertreiben und über die Stränge schlagen. Nun hat man tatsächlich in der für Besucher zugänglichen Lobby einen Friedhof errichtet, der sich für allein schon schaurig genug wäre. Doch wenn man etwas näher an die Grabsteine tritt, wird es noch viel schlimmer.
Not sure whether spooky or just sad? pic.twitter.com/E8uvavkuQf
— Dana Fried
Big Bad Con (@leftoblique) October 2, 2019
Auf den Grabsteinen sind einige Google-Produkte abgebildet, die in den vergangenen Jahren eingestellt worden sind und die vielen Nutzern noch heute in Erinnerung geblieben sind und vermutlich auch von vielen nach wie vor vermisst werden. Die Anzahl der Produkte auf dem Friedhof stellt Google zwar rein statistisch gesehen innerhalb weniger Monate ein, aber es sind die Produkte, die man eigentlich zu den Flagships zählen würde. Hätte Google mehr Ausdauer bewiesen, wären sie in einer Reihe mit Android, Chrome, GMail oder auch Maps und YouTube gestanden.
Die Produkte auf dem Google-Friedhof
- Picasa Picasa war eine 1A-Fotoverwaltung für den Desktop, die sich bis heute als Offline-App großer Popularität erfreut. Wir haben erst kürzlich sehr ausführlich auf Picasa zurückgeblickt.
- Google Buzz Googles Schnellschuss gegen Facebook. Ein Teilen-Stream innerhalb von GMail, das war von Beginn an zum Scheitern verurteilt und löste große Privatsphäre-Diskussionen aus. Mehr zu Google Buzz.
- Google Reader Damit fing die große Einstellungs-Welle an. An diesem Punkt wurde vielen Nutzern erstmals klar, dass auch Google-Produkte nicht für die Ewigkeit gemacht sind. Der RSS-Reader war der Quasi-Standard, aber weil Google RSS beerdigen wollte, hat man dennoch den Stecker gezogen. Mehr zur Einstellung des Google Reader.
- Orkut Das nach Google+ größte Soziale Netzwerk, das Google jemals gestartet hatte. Wir haben erst kürzlich sehr ausführlich auf Orkut zurückgeblickt.
- Google Wave Schon damals war sich die Fachwelt einig, dass Google Wave seiner Zeit weit voraus gewesen ist und eigentlich ein gutes Standing als Messenger und Social Network haben könnte. Doch Google hat 2010 schnell den Stecker gezogen.
- Google+ Das Soziale Netzwerk Google+ wurde erst im Frühjahr 2019 eingestellt und die Wunden der vielen vertriebenen Nutzer sind noch heute recht frisch. Auch wenn Google selbst es am Ende als Geisterstadt beschrieben hat, wurden sehr viele Nutzer von dieser Einstellung enttäuscht – das wird Google noch lange nachhängen.
Was und das Team von Google Seattle damit genau sagen möchte, kann jeder für sich selbst hinein-interpretieren.
Wer sich für weitere eingestellte Google-Produkte interessiert, wird in unserem Archiv garantiert fündig. HIER findet ihr eine Liste aller eingestellten Google-Produkte und in den vergangenen Wochen haben wir euch eine Reihe von vergessenen Google-Produkte vorgestellt.
Siehe auch
» Das Ende einer süßen Tradition: Alle Android-Figuren von Cupcake bis Android 10 im Googleplex-Vorgarten