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Stadia: Googles Spieleplattform soll Aktionen der Spieler prognostizieren – KI-Vorteil gegen Xbox & PlayStation

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In ziemlich genau einem Monat wird Googles neue Spieleplattform Stadia die Türen für die ersten Spieler öffnen und muss sich mit der ersten Massen Nutzern beweisen und die großen Versprechen halten. Doch Google denkt bekanntlich immer zwei Schritte weiter und hat nun schon Pläne, wie die Spiele in der Cloud eine bessere Performance liefern sollen als auf dem Computer oder der Spielekonsole.


Google hat für Stadia nicht nur sehr große Pläne, sondern auch sehr hochgesteckte Ziele. Man möchte nicht weniger als eine Milliarde Spieler erreichen und nimmt alle Anstrengungen in Kauf, um dieses Ziel auch zu erreichen. Glaubt man den Aussagen einiger Mitarbeiter des Unternehmens, dann arbeitet Google seit mindestens sechs Jahren an der Spieleplattform und hat sich in dieser Zeit natürlich auch Gedanken um die Performance gemacht.

Das Stadia-Team ist derzeit bei vielen Interviews zu Gast, um die Werbetrommel für die Spieleplattform weiterzurühren. Chefentwickler Madj Bakar hat dabei nun wieder eine sehr interessante Aussage über zukünftige Pläne gemacht: Stadia soll die Eingaben und Aktionen des Spielers prognostizieren und sich somit auf die nächsten Schritte vorbereiten können. Konkret bedeutet das wohl, bevor der Spieler sich entscheidet, seine Figur springen zu lassen, hat Stadia diesen Prozess schon einmal vorbereitet und kann schneller darauf reagieren.

Ultimately, we think in a year or two we’ll have games that are running faster and feel more responsive in the cloud than they do locally, regardless of how powerful the local machine is.

Wie das genau funktionieren soll, bleibt natürlich offen, aber dahinter muss eine extreme Rechenleistung stehen. Moderne Spiele beanspruchen die Konsolen und Prozessoren schon sehr stark, aber dann auch noch auf Eventualitäten zu reagieren und diese in irgendeiner Form vorzubereiten, ist dann noch einmal eine ganz andere Sache. Dafür müssen Dinge berechnet werden, die in der Form nicht passiert sind.

Die nächste Frage ist natürlich, wie Stadia die einzelnen Schritte genau prognostizierne will. Wenn man bedenkt, wie oft ein Spieler bei einem etwas actionreicheren Spiel die Tasten drückt oder den Joystick und andere Tasten minimal bewegt, steckt dahinter schon ein extremer Aufwand.



Google muss diesen großen Aufwand betreiben, weil man naturgemäß einen Nachteil gegenüber der lokalen Konsole und dem Computer hat. Alle Informationen müssen erst einmal über das Internet auf die Server gesendet, dort bearbeitet und dann wieder zurück zum Spieler gesendet werden. Die eigentliche Rechenleistung muss also deutlich schneller stattfinden als auf einer Konsole, um diesen „negativen Lag“ auszugleichen. Verständlich, dass Google hierfür an allen Stellen ansetzen muss.

Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass sich Googles Stadia-Team im Vorteil gegenüber allen Konsolen sieht, wenn es um Multiplayer-Spiele geht. Weil heute praktisch alle großen Titel eine Online-Anbindung haben, gilt das für sehr viele Titel. Der Vorteil liegt darin, dass die Spiele auf Googles Servern kürzere Wege zu bewältigen haben als auf den Konsolen. Googles detaillierte Ausführungen dazu könnt ihr hier nachlesen.

Wir dürfen sehr gespannt sein, wann die ersten echten Spieler ihre Finger an die Stadia-Controller legen und spielen dürfen. Die vielen ersten Tester auf den großen Spielemessen waren zumindest sehr zuversichtlich, dass Stadia ein flüssiges Spielen ermöglichen wird. Alles andere wäre auch eine Blamage und Google hätte die Plattform wohl noch lange nicht angekündigt, wenn man dies nicht sicherstellen könnte.

Siehe auch
» Stadia: Google neue Spieleplattform schlägt PlayStation, Xbox & Co – tausende Spieler gleichzeitig in einem Spiel

» Pixel 4: Das Geheimnis um das dritte Pixel ist gelüftet – Google wird wohl ein 5G-Smartphone vorstellen

[9to5Google]


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