Google hat vor wenigen Tagen mehrere neue Smart Home-Geräte vorgestellt, die mit dem integrierten Google Assistant ständig auf die Stimme des Besitzers hören und auf Sprachbefehle hören. Was für den Einen sehr praktisch und die Zentrale des Smart Homes ist, ist für den anderen aus nachvollziehbaren Gründen ein Datenschutz- und Privatsphäre-Albtraum. Jetzt hat ausgerechnet Googles Hardware-Chef zugegeben, seine Gäste zu Hause vor den Smart Speakern zu warnen.
Smart Speaker sind für viele Menschen nicht mehr aus ihrer Wohnung oder dem Haus wegzudenken und hoffentlich wurde deren Anschaffung und Nutzung auch mit der Familie und allen Mitbewohnern abgesprochen. Bekanntlich hören sie auf jedes Wort und werden auch gerne Mal unabsichtlich ausgelöst und senden somit jedes gesprochene Wort an die Server von Google, Amazon oder anderen Herstellern. Wer damit leben kann, hat einen für sich erhöhten Komfort geschaffen – das muss jeder für sich selbst wissen.
Nicht nur die Bewohner eines Smart Homes werden ständig von ihren Smart Speakern und Smart Displays belauscht (im Sinne des ständigen Wartens auf das Trigger-Wort), sondern natürlich auch die Gäste. Diese sollte man also vor dem Betreten der Räumlichkeiten darauf hinweisen, dass sie vorhanden und auch aktiviert sind – das hat nun auch ein sehr prominenter Google-Manager zu Bedenken gegeben. Googles Hardware-Chef Rick Osterloh selbst warnt seine Gäste davor, dass in seinem Haus zahlreiche Smart Speaker zu finden sind.
I’d disclose smart speakers before guests enter my home. Does the owner of a home need to disclose to a guest? I would and do when someone enters into my home, and it’s probably something that the products themselves should try to indicate.
Er warnt seine Gäste aber nicht nur vor den Smart Speakern, sondern denkt auch laut darüber nach, dass das nicht unbedingt die Aufgabe der Besitzer sein muss. Die Geräte sollten selbst darauf hinweisen, dass sie vorhanden und aktiviert sind – etwa durch leuchtende LEDs wie bei den Nest-Überwachungskameras. Der neue Google Nest Mini hat zwar eine solche visuelle Warnung, diese dürfte den Nutzern, die keinen Smart Speaker besitzen, aber nicht bekannt sein. Da werden sich Googles Ingenieure wohl für die nächste Generation etwas einfallen lassen.
Fraglich natürlich, wie das mit dem Smartphone in der Hosentasche funktionieren soll, das natürlich ebenfalls auch auf die Gespräche der Besucher reagieren würde.
Siehe auch
» Pixel 4: Gesichtserkennung mit verschlossenen Augen – die Sicherheitslücke, die gar keine ist (Kommentar)
[heise]