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Huawei: Es ist vorbei – die Google-Dienste lassen sich nicht mehr auf dem Huawei Mate 30 installieren

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Das Huawei Mate 30 sorgt seit Wochen für Gesprächsstoff – allerdings weniger aufgrund der Top-Ausstattung, sondern viel mehr wegen der äußeren Umstände. Es ist das erste Huawei-Smartphone, das weltweit ohne Google-Dienste auskommen muss und aus diesem Grund auch vorerst in Europa nicht auf den Markt kommen wird. Nachdem es etliche Anleitungen zur nachträglichen Installation gegeben hat, werden nun auch die letzten Hoffnungen enttäuscht.


Huawei hat mit dem Mate 30 ein echtes Kraftpaket vorgestellt, das mit Sicherheit sehr gute Chancen gehabt hätte, die Marktanteile der Chinesen weiter auszubauen – doch dazu wird es zumindest mit dieser Generation wohl nicht kommen. Aufgrund des US-Banns kommt das Smartphone ohne Google-Dienste auf den Markt und hat dementsprechend in vielen Ländern keine Chance. Das weiß auch Huawei und erspart sich einen Release in vielen Ländern außerhalb Chinas gleich komplett oder schiebt es für einen späteren Zeitpunkt auf.

Schon seit Wochen wird darüber gerätselt, ob sich die Google-Dienste auf einem Huawei Mate 30 nachinstallieren lassen oder nicht – und die Frage konnte stets ganz klar mit einem Jein beantwortet werden 😉 Trotz der Bootloader-Sperre von Huawei hatten Bastler sehr schnell eine Möglichkeit gefunden, die System-Apps nachzuinstallieren und das Smartphone vollständig mit allen Google-Diensten zu verwenden – selbst mit Google Play. Einen sehr ausführlichen technischen Einblick dazu findet ihr an dieser Stelle.

Doch seit gestern hat sich die Situation erneut geändert, denn das für die Installation verwendete Tool kann nicht mehr verwendet werden. Der Download wurde Offline genommen und auch alle bereits heruntergeladenen APK-Dateien funktionieren nicht mehr so, wie man es erwarten würde. Das bedeutet, dass dieser Workaround in Zukunft komplett wegfällt – und weil es die womöglich einzige Lösung war, wird das Huawei Mate 30 wohl niemals die Google-Dienste sehen.

Aber auch Smartphones, die bereits mit den Google-Diensten ausgestattet wurden, funktionieren nicht mehr reibungslos. Der sogenannte SafetyCheck wird vom Gerät nicht mehr bestanden, obwohl das in der vergangenen Woche noch der Fall war. Ohne SafetyNet-Check gibt es auch kein Google Pay.



Für Huawei und alle Huawei-Fans ist das natürlich eine Hiobs-Botschaft, denn damit scheidet das Smartphone für die Masse vollkommen aus und hat am Markt keine Chance. Von den paar Nutzern, die nun endlich das langersehnte Google-freie Smartphone bekomme, kann Huawei jedenfalls nicht leben. Problematisch ist vor allem, dass keiner der Beteiligten damit rechnet, dass sich der Handelsstreit zwischen den USA und China in Luft auflöst. Der Status Quo bleibt also bestehen.

Noch viel problematischer ist es, dass das Huawei Mate 30 nur den Anfang markiert. Natürlich wird Huawei auch weiterhin neue Smartphones vorstellen, der asiatische Markt ist dafür gigantisch genug, aber sie werden alle unter dem gleichen Problem leiden und in Europa niemals auf den Markt kommen. Damit ist die Marke im Smartphone-Bereich in Europa praktisch tot. Schon vor einigen Tagen hatte ich deshalb darüber philosophiert, ob sich Huawei nicht besser zurückziehen sollte, um die Marke zu schützen.

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Siehe auch
» Pixel 4: Erste Informationen zum Verkaufsstart & neues offizielles Pressefoto von Googles kleinem Smartphone

» Huawei auf der Kippe: Verwirrungen um den Bootloader und die Möglichkeit zur Installation der Google-Dienste

[9to5Google]

Microsoft Surface Duo: Microsoft zeigt klappbares Android-Smartphone mit zwei Displays (Galerie + Video)


Pixel 4: Umfangreicher Leak – Spezifikationen, Fotos, Verfügbarkeit &, Preise der neuen Google-Smartphones


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