Google des Tages: Zeitumstellung – die Winterzeit hat begonnen (Die Uhren müssen zurück gestellt werden)
Google des Tages: Zeitumstellung (7.530.000)
Fühlt ihr euch heute auch etwas ausgeschlafener als in den letzten Tagen? Das dürfte daran liegen, dass wir heute Nacht wieder eine Stunde länger schlafen durften. Obwohl uns die Zeitumstellung, mit Unterbrechung, bereits seit über 100 Jahren begleitet, gibt es dennoch alles halbe Jahr eine Diskussion über Sinn und Unsinn und einer möglichen Einstellung dieses ständigen Wechsels. Und selbst die Abschaffung der Umstellung ist offenbar ein große politischer Kraftakt.
In der Nacht vom gestrigen Samstag auf den heutigen Sonntag wurde die Uhrzeit von 3:00 auf 2:00 zurück gestellt, sodass wir diese eine Stunde länger schlafen konnte. Heute Nacht dürften die meisten davon wohl nicht viel mitbekommen haben, aber vermutlich wird der heutigen Tage dank des „früheren“ Aufstehens etwas länger und kann besser genutzt werden.
Die Uhr wird (noch) jedes Jahr am letzten Sonntag des Oktobers umgestellt, womit wir in diesem Jahr mit dem 27. Oktober genau in der Mitte des möglichen Zeitraums sind. Die aktuelle Uhrzeit nennt sich übrigens nicht „Winterzeit“, sondern man spricht von der „Normalzeit“. Die Uhrzeit der vergangenen sieben Monate, die Sommerzeit, hingegen ist die „falsche“ Zeit – die uns aber vermutlich wohl auch wegen der Temperaturen deutlich sympathischer in Erinnerung bleibt 😉
Obwohl die Umstellung der Uhrzeit ein simpler Prozess ist, gibt es in der Wikipedia einen endlos langen Artikel zu diesem Thema, den sich jeder Interessierte einmal durchlesen sollte – denn dort wird auch über den Sinn oder Unsinn philosophiert – aber natürlich ohne eindeutigem Ergebnis. Darin erfahren wir auch, dass die endgültige Uhrenumstellungs-Regel für die Europäische Union erst im Jahr 1996 festgelegt wurde. Das Konzept allerdings geht auf Benjamin Franklin aus dem Jahr 1784 zurück. Gut 100 Jahre später wurde dann ernsthaft darüber diskutiert und im Jahr 1917 wurde dieses System erstmals im Deutschen Reich eingeführt.
Für die Umstellung gibt es übrigens auch einige Eselsbrücken, sodass man beim nächsten Mal vielleicht auch ohne zu googeln weiß, in welche Richtung die Uhrzeit verstellt werden muss.
Eine davon ist zum Beispiel die „Straßencafé-Faustregel“: Im Frühjahr werden die Stühle vor das Lokal gestellt, im Herbst kommen sie zurück ins Lager. Im US-amerikanischen Englisch gibt es die Regel „spring forward, fall back“, was sowohl mit „Spring vor, fall zurück“ als auch mit „Frühling vor, Herbst zurück“ übersetzt werden kann.
Wie auf obigen beiden Bildern zu erkennen ist, hilft Google auch in diesem Jahr wieder bei der Zeitumstellung und informiert sowohl über den Zeitpunkt als auch über die Richtung der Umstellung. Die meisten Uhren stellen sich heutzutage allerdings vollautomatisch, sodass einige vielleicht ganz vergessen, dass es eine Umstellung gibt/gegeben hat und es erst bei einem Blick auf die nicht digitale Armbanduhr oder die gute alte Wanduhr bemerken.
Zur automatischen Synchronisierung hat Google vor einigen Jahren eigene Zeit-Server eingeführt, mit denen sich jedes Gerät verbinden kann. Im vergangenen Jahr hatte man sogar die Zeit künstlich verlangsamt und hat sich dadurch eine Schaltsekunde erspart. Die wirklich interessante Geschichte dahinter findet ihr in diesem Artikel – Google hatte die Gründe damals sehr ausführlich offen gelegt.
Die nächste Zeitumstellung auf die Sommerzeit gibt es am 29. März 2020.
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„Und selbst die Abschaffung der Umstellung ist offenbar ein große politischer Kraftakt“
Genauso groß wie diesen Dummfug einzuführen, wenn nicht gar mehr. Vor allem wenn irgendwelche Leute auch noch von „Winterzeit“ faseln, die es überhaupt nicht gibt, und sogar eine Wahlmöglichkeit implizieren. Normalzeit bleibt Normalzeit, und gut. Vermutlich zu einfach.