DeepMind: Künstliche Intelligenz der Google-Schwester gewinnt 99 Prozent aller Spiele in StarCraft II (Video)
Die Google-Schwester DeepMind macht schon seit einigen Jahren immer wieder von sich Reden, weil die Künstliche Intelligenz immer wieder einige Meilensteine nimmt und sich vor allem im Spielebereich fast schon als feste Größe etabliert hat. Anfang 2019 ist es der KI erstmals gelungen, StarCraft II zu gewinnen und im Laufe des Jahres hat die KI stark dazu gelernt, sodass mittlerweile 99,8 Prozent aller Spiele erfolgreich gewonnen werden können. Allerdings wird Google selbst davon nicht viel haben, denn DeepMind wird große Teile der KI aus Sicherheitsgründen nicht an Google weitergeben.
Im erweiterten Google-Universum (inklusive Alphabet) gibt es unzählige Abteilungen, die an der Künstlichen Intelligenz arbeiten. Zum Einen natürlich die vielfach einsetzbare Google-KI und zum anderen gibt es den Pionier Deepmind. Das Unternehmen konzentriert sich vor allem darauf, die KIs sich selbst zu trainieren zu lassen und so völlig unvoreingenommen an jede Aufgabe heranzugehen. Auf diese Weise konnte man bereits Go-Weltmeister werden oder auch alle Gegner in Quake III besiegen.
Nachdem die Google-Schwester DeepMind vor einigen Jahren mehrfach den AlphaGo-Weltmeister geschlagen hat und das Spiel somit vollständig perfektioniert hat, wendete man sich schnell anderen Titeln zu – und hat in StarCraft II offenbar das perfekte Spiel gefunden. Seit längerer Zeit ist DeepMind in dem Online-Klassiker präsent und hat eine lange Phase des Lernens benötigt, um überhaupt Strategien entwickeln oder gar sinnvolle Züge machen zu können. Das liegt am Konzept, dass die KI von Null an selbst lernen und nicht vorab zu stark von den Entwicklern beeinflusst werden soll.
Im Januar 2019 konnte dann erstmals ein Spiel gewonnen werden – allerdings unter unfairen Voraussetzungen. Während die Spieler stets nur den bereits erforschten Teil der Karte sehen können, sah die DeepMind-KI direkt die gesamte Karte, konnte den Gegner beobachten und konnte auch mit einer erhöhten Geschwindigkeit spielen. Alle diese Vorteile wurden im Sommer dieses Jahres zurückgefahren und die DeepMind-KI AlphaStar für alle Spieler als Kontrahent freigegeben – wodurch die KI sehr stark trainieren konnte.
Das hat sich ausgezahlt, denn mittlerweile kann die KI unter den gleichen Voraussetzungen wie die Spieler 99,8 Prozent aller Spiele für sich entscheiden und steht damit kurz davor, unschlagbar zu sein.
Natürlich gibt es KI-Gegner in Videospielen schon seit Jahrzehnten, aber man darf dabei nicht vergessen, dass diese stets im Spiel „leben“, ganz andere Möglichkeiten haben und häufig bereits eingepflegten Routinen folgen. Die DeepMind-KI hingegen befindet sich außerhalb des Spiels und sitzt praktisch (bildlich gesprochen) ebenfalls vor dem Controller und zockt das Spiel. Ein großer Unterschied, mit dem der jetzige Erfolg erst gewürdigt werden kann.
Die KI wurde mittlerweile so weit ausgebremst, um auf einem Level mit den menschlichen Mitspielern zu sein. So hat die KI jetzt nicht nur das eingeschränkte Sichtfeld, sondern kann auch nur maximal 22 Spielzüge innerhalb von je 5 Sekunden durchführen. Dennoch ist das Ganze nicht so trivial, wie man vielleicht denken würde. Während beispielsweise ein Schachcomputer einfach alle Möglichkeiten durchspielt und einige Tausend bis Zehntausend folgende Züge analysiert, ist das bei StarCraft in der Form nicht mehr möglich. In jeder Situation stehen den Spieler etwa 10^26 Spielzüge zur Verfügung – was unmöglich in Echtzeit berechnet werden kann. Außer, wenn der Quantencomputer fertig ist 😉
» Ausführlicher Artikel im Deepmind-Blog
Siehe auch
» Keine KI für Google: Alphabet-Tochter Deepmind hält Künstliche Intelligenz vor Google unter Verschluss
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