Google lässt sich schon seit langer Zeit nicht mehr in die Karten blicken, wie es um die globale Verteilung der einzelnen Android-Versionen bestellt ist. Obwohl die Android-Entwickler in den vergangenen Jahren einige wichtige neue Technologien für einfachere Updates eingeführt haben, behält man offizielle Zahlen zur Verbreitung für sich. Nun hat man eine kleine Ausnahme gemacht und aufgezeigt, dass sich die Situation deutlich verbessert hat. Aber es gibt noch immer sehr viel zu tun.
Viele Jahre lang hat Google nahezu monatlich neue Zahlen zur Verteilung der einzelnen Android-Versionen veröffentlicht – und jedes Jahr wurde es schlimmer. Mit immer neuen Android-Versionen wurde die Fragmentierung immer größer und bis zuletzt wurden laut den Statistiken auch Versionen die mehr als 6 oder gar 7 Jahre auf dem Buckel haben, von mehreren Millionen Nutzern genutzt. Leider hat Google die Verbreitung dieser Zahlen eingestellt, sodass wir hier im Blog einspringen und unsere Zahlen veröffentlichen müssen.
Google konnte heute zwei Meilensteine verkünden: Zum einen die Quantencomputer-Sensation und zum anderen eine deutliche Verbesserung der Android-Fragmentierung. Für den Endnutzer ist zweites auf absehbare Zeit wichtiger 😉 Bisher stand es um die Android-Updates bekanntlich nicht wirklich gut, denn die Hersteller haben sich lange Zeit mit dem Update gelassen oder es gleich komplett fallen gelassen und nur neue Smartphones mit einem aktuellen Betriebssystem veröffentlicht. Das lässt Google aber schon lange nicht mehr durchgehen.
Obiges Diagramm wurde heute veröffentlicht und zeigt, dass die Verbreitung von Android Pie deutlich schneller voranging als die Verbreitung des Vorgängers Android Pie. Die Daten stammen von August 2019, also direkt vor der Veröffentlichung der aktuellen Android 10-Version. Wie sehr gut zu sehen ist, hatte Android Pie nach etwa einem Jahr gut 600 Millionen Nutzer. In absoluten Zahlen klingt das gigantisch viel, aber wenn man die schiere Größe von Android bedenkt, relativiert sich da wieder ein wenig.
Das Treble-Wunder wurde geschafft, aber es gibt noch viel zu tun
Google löst mit der Veröffentlichung dieser Grafik auch endlich das vor weit über einem Jahr versprochene Treble-Wunder auf. Man hatte mit sich selbst gewettet, dass sich Android Pie mehr als doppelt so schnell verbreiten wird wie Android Oreo – dank der Treble-Technologie. Wir hatten dieses Wunder schon in der Vergangenheit mehrfach aufgelöst bzw. bestätigt, aber nun hat Google endlich auch offiziell nachgelegt. Gleichzeitig muss man aber auch „gestehen“, dass zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von Android 10 weniger als ein Viertel aller Nutzer auf dem bis dato aktuellen Android 9 Pie unterwegs waren.
Das Project Treble wurde mit Android Oreo (8) eingeführt und hat dem Betriebssystem einen mehrschichtigen modularen Aufbau verpasst, der von den Smartphone-Herstellern deutlich leichter zu aktualisieren ist. Die Auswirkungen konnten natürlich erst ab Android Pie (9) sichtbar werden – und auch dann nur für die Nutzer, die von Oreo auf Pie aktualisieren. Das wird natürlich die nächsten Versionen weiter ansteigen, denn nun haben es die Oreo- und die Pie-Nutzer leichter, auf 10 zu aktualisieren. Wenn die Hersteller mitspielen.
Aber Google stoppt nicht an diesem Punkt, sondern hat erst vor einigen Monaten mit dem Project Mainline nachgelegt, das weitere System-Bestandteile auslagert und Updates noch weiter erleichtern soll. Aber auch das wird wieder einige Jahre Zeit in Anspruch nehmen, bis echte Auswirkungen zu sehen sind. Auf Apple-Niveau wird Google mit Android niemals kommen können, aber man ist eindeutig auf dem richtigen Weg.
Siehe auch
» Cameos: Neue Google-App bringt Videobotschaften von Stars & Promis direkt in die Google Websuche
» Google Maps: Local Guides bekommen einen Hörbuch-Gutschein für Google Play Books geschenkt