YouTube: Manipulation soll verhindert werden – YouTube Charts zählen nur noch organische Aufrufe
In jüngster Vergangenheit wurden auf Googles Videoplattform YouTube viele Rekorde gebrochen und immer neue Höchstwerte für die Klickzahlen nach der Premiere eines Videos erreicht. Das muss aber nicht immer an der Popularität des Künstlers liegen, sondern einige dürften sich auch einfach in diese Sphären einkaufen. Dem schiebt YouTube jetzt zumindest für die Ermittlung der YouTube Charts einen Riegel vorschieben.
Das Musik-Business scheint ein knallhartes Geschäft zu sein, in dem es bekanntlich nicht immer mit rechten Dingen zugeht. Früher wurden immer wieder Fälle bekannt, in denen Künstler, Plattenfirmen und Management kistenweise eigene CDs gekauft haben, um in den Charts möglichst weit an die Spitze zu gelangen. Das kostet zwar erst einmal ein kleines Vermögen, aber durch die erzielte Aufmerksamkeit und die vielen Folge-Auftritte wird das wieder eingespielt. Und so läuft das wohl auch bei YouTube.
Auf YouTube gibt es für Musiker schon seit längerer Zeit neben den Abonnenten und den Klickzahlen eine weitere wichtige Kennzahl: Die Klickzahlen in den ersten 24 Stunden und damit der Platz in den YouTube Trend-Charts. Um dorthin zu gelangen, lenken die Künstler die Aufmerksamkeit durch Werbung auf die Videos, was in dem Fall eine Manipulation ist. Dazu zählen Werbeanzeigen direkt zu dem Video, aber auch das Schalten des Musikvideos als Werbung vor anderen Videos. Wird es von den Nutzern mehrere Sekunden lang angesehen, zählt es als Video-Aufruf.
Dem schiebt YouTube nun einen Riegel vor und wird ab sofort nur noch organische Aufrufe für die ersten 24 Stunden berücksichtigen. Organisch bedeutet, über die YouTube-Seite, über die Trends, die Empfehlungen, über externe Verlinkungen oder eingebettete Videos in externen Webseiten. Dadurch hofft man, diese Charts – die laut YouTube für die Industrie sehr relevant sind – zu bereinigen. An den reinen Klickzahlen soll das nichts ändern, die sollen auch weiterhin hochgezählt werden.
Siehe auch
» YouTube Kids: YouTubes kindergerechte Plattform steht jetzt auch im Web zur Verfügung (FAQ+Screenshots)
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