Der Google Play Store ist der mit Abstand größte App Store der Welt und verzeichnet jährlich viele Milliarden Downloads. Dennoch erwirtschaftet der Google Play Store deutlich weniger Umsatz als Apples App Store. Dem möchte Google nun auf die Sprünge helfen und hat den Start des Google Play Pass angekündigt – ein Abo-Modell für viele Titel im Play Store. Für die Nutzer kann sich das lohnen.
Erst vor wenigen Wochen hat der Play Store ein völlig neues Design bekommen und erstrahlt im wahrsten Sinne des Wortes mit einer neuen Oberfläche. Außerdem hat man nun damit begonnen, Videos automatisch abzuspielen und auch App-Entwickler müssen nun einplanen, dass die Überprüfung von neuen Apps deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen wird. Und auch für die Nutzer gibt es nun wieder eine Neuigkeit – den Play Pass.
Google hatte den Start des Play Pass bereits angeteasert und nun wurde das Abo-Modell für den Play Store offiziell gestartet und vorgestellt. Gegen eine monatliche Gebühr können die zahlenden Nutzer 350 Apps und Spiele kostenlos und vollkommen werbefrei verwenden. Es wird kein Kaufpreis fällig, keine Abos innerhalb der Apps oder Spiele, In-App-Käufe sind ebenfalls vollkommen Gratis und die Titel sind auch frei von Werbung. Klingt für viele Nutzer verlockend.
Der Google Play Pass umfasst zum Start 350 Apps und Spiele und schlägt mit 4,99 Dollar pro Monat zu Buche. Im ersten Jahr kostet das Angebot sogar nur 1,99 Dollar im Monat. Rein rechnerisch ein unschlagbares Angebot – aber eben nur dann, wenn man überhaupt an den Titeln interessiert ist, die in diesem Paket enthalten sind. Es sind aber viele Top-Titel aus allen Bereichen dabei, sodass die Zielgruppe zu Beginn sehr groß sein sollte.
Für die App-Entwickler ist das Angebot wohl ebenfalls sehr attraktiv, denn Google verspricht ihnen eine faire Bezahlung auf Basis sehr vieler Signale – und sie sollen nicht schlechter aussteigen als bisher. Details dazu gibt es natürlich nicht, aber im Laufe der Zeit werden sich möglicherweise die ersten App-Entwickler äußern und entweder ihren Unmut oder ihre Begeisterung kundtun. Ich persönlich glaube nicht an das Geschäftsmodell.
Unklar ist aktuell noch, ob es bei den 350 Apps und Spielen bleiben wird und wie damit in Zukunft verfahren wird. Neue Titel werden dazukommen, Google nimmt Bewerbungen an, muss die Entwickler aber explizit aufnehmen und einladen. Ob diese dann zusätzlich dazukommen oder jeweils ältere Titel verdrängt werden – und wie dann mit den Nutzern dieser Titel verfahren wird – wurde noch nicht geklärt. Interessant auch: Nutzt ihr eine der im Paket enthaltenen Apps bereits und schließt das Abo ab, werden sie mit sofortiger Wirkung werbefrei und besitzen keine In-App-Käufe mehr.
Google Play Pass startet heute in den USA und soll „bald“ in anderen Ländern angeboten werden. Ob auch Deutschland dazugehören wird, ist noch nicht klar. Gerade erst hat sich gezeigt, dass es sich lohnen kann, für Google-Dienste zu bezahlen.
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