GoogleWatchBlog

Google Fotos: So lassen sich die Grenzen sprengen und sehr viel Speicherplatz beim Video-Upload sparen

» Web-Version «

Google bietet allen angemeldeten Nutzern viele Möglichkeiten, Dateien aller Art bei den verschiedensten Plattformen hochzuladen oder Backups anzulegen und stellt dafür riesige Mengen an Speicherplatz zur Verfügung – allerdings nicht immer kostenlos. Es kommt sehr stark darauf an, an welcher Stelle die Medien hochgeladen werden, was vor allem bei großen Dateien eine Rolle spielen kann. In einigen Fällen kann man deswegen darüber nachdenken, Videos nicht bei Google Fotos, sondern bei YouTube hochzuladen.


Vor einigen Wochen haben wir versucht, uns rechnerisch der vollständigen globalen Speicherkapazität von Google zu nähern – die mittlerweile mindestens im dreistelligen Exabyte-Bereich liegen muss. Wie viel ihr selbst davon beansprucht, könnt ihr mit einem kleinen Trick über das Google Takeouot-Portal selbst herausfinden. Auch das ist nur ein Näherungswert, aber wer sich dafür interessiert, wie viele Datenmengen bereits auf Googles Servern liegen, findet hier die Anleitung.

Google Fotos hat seine Grenzen
Google Fotos bietet jedem Nutzer unter bestimmten Voraussetzungen unbegrenzten kostenlosen Speicherplatz, das gilt auch für Videos. Allerdings werden diese dann maximal auf HD-Qualität mit 1.080p heruntergerechnet. Wer mehr möchte, muss die Medien in Originalqualität hochladen, die dann aber vom Speicherplatzkontingent abgezogen werden. Gerade bei Videos können die kostenlosen 15 GB sehr schnell verbraucht sein. Ihr müsst ihr also sehr wahrscheinlich schon bald zusätzlichen Speicherplatz bei Google One kaufen.

Aber auch wenn ihr für Speicherplatz zahlt und die Videos in Originalqualität hochladen möchtet, gibt es Grenzen: Eine Videodatei darf die maximale Größe von 10 Gigabyte nicht übersteigen – selbst wenn ihr bezahlt. Das ist zwar ein sehr hohes Limit, aber bei längeren Videos in bester Qualität kann man schon Mal an dieser Grenze kratzen und hat dann ein Problem. Zugegeben, ein Luxus-Problem, aber die Sicherung in der Google Cloud ist somit abseits vom Google Drive nicht mehr möglich.

Aber glücklicherweise hat Google ja noch eine andere Plattform in der Produktpalette, die nur darauf wartet, dass die Nutzer ihr Videomaterial hochladen: YouTube.



Hinter Google Fotos und YouTube stecken nicht nur völlig unterschiedliche Konzepte, sondern auch der verbrauchte Speicherplatz wird anders berechnet. Während ihr bei Google Fotos, wie bereits erwähnt, Einschränkungen hinnehmen oder Bezahlen müsst, sieht das bei YouTube ganz anders aus. Auf der Videoplattform gibt es keine Beschränkungen und keinen Maximalspeicherplatz, sondern angemeldete und verifizierte Nutzer kann nahezu grenzenlos Videos hochladen – und das muss nicht immer öffentlich sein.

YouTube bietet mehr Freiheiten
Vorab: Auch bei YouTube gibt es Grenzen, aber diese sind deutlich großzügiger gewählt: Ein Video darf maximal eine Länge von 12 Stunden haben und die maximale Dateigröße liegt bei 128 Gigabyte. Das war dann von den physischen Einschränkungen schon alles, aber dennoch darf man nicht vergessen, dass YouTube vom Konzept eine offene Videoplattform ist, was viele weitere Einschränkungen mit sich bringt. Mehr dazu am Ende des Artikels.

So nutzt ihr YouTube als Videospeicher

Habt ihr nun euer 20 Gigabyte-Urlaubsvideo in 4K-Qualität vorliegen, könnt ihr es statt bei Google Fotos einfach direkt bei YouTube hochladen. Geht dazu einfach auf den YouTube Upload und nutzt den Vorteil, dass es drei verschiedene Möglichkeiten für die Zugriffsrechte auf das Video gibt. Wählt noch vor dem Upload aus, ob ihr das Video Öffentlich, Privat oder Ungelistet hochladen möchtet.

  • Öffentlich: Jeder kann das Video sehen und über die Suchfunktion finden. Es kann außerdem vorgeschlagen werden und wird mit ziemlicher Sicherheit von Personen gesehen, die ihr nicht persönlich kennt.
  • Privat: Nur ihr als Uploader könnt das Video aufrufen und ansehen. Diese Einstellung entspricht am ehesten dem Standard von Google Fotos.
  • Nicht gelistet: Jeder der die URL des Videos kennt, kann es aufrufen. Es wird aber nicht in der Suchfunktion, den Vorschlägen oder in eurem Kanal auftauchen. Ideal, um halbwegs private Videos mit anderen Personen zu teilen.

Nutzt die für euch passende Variante und ladet euer Video einfach hoch. Seid ihr ein YouTuber oder Influencer, wollt ihr eure Fans vielleicht teilhaben lassen und nutzt ohnehin „Öffentlich“. Möchtet ihr das Video nur mit einigen Freunden und Familie teilen, ist „Ungelistet“ das Richtige für euch. Und wer einfach nur das Video für sich selbst sichern möchte, lädt es „Privat“ hoch. In den beiden letzten Fällen müsst ihr keine Sorgen haben, dass andere Personen das Video sehen. Natürlich kann die URL „erraten“ werden, aber bei den vielen Milliarden an YouTube-Videos kann man das nahezu ausschließen.



Habt ihr das Video hochgeladen, ist die ganze Sache auch schon wieder erledigt. Es liegt nun in Originalqualität auf Googles Servern und kostet euch keinen Speicherplatz. Nun könnte man einen Schmarotzer-Vorwurf erheben – über den ich auch lange vor dem Schreiben dieses Artikels nachgedacht habe – aber YouTube muss als öffentliche Videoplattform ja keine privaten Videos mit nahezu unbegrenzter Größe erlauben. Außerdem gibt es sogar eine Importfunktion aus Google Fotos, die zwar nur sehr unstabil funktioniert, aber dennoch vorhanden ist. Von daher sehe ich es eher als Lifehack.

Eben weil YouTube eine öffentliche Videoplattform ist, gilt es die Regeln zu beachten. Die immer strengeren Vorgaben von YouTube gelten auch für die privaten Videos. Jedes Video wird durch die Content ID-Filter gejagt und auf durch die Algorithmen auf Verstöße überprüft. Geschützte Musik im Hintergrund kann dafür sorgen, dass das Video in vielen Ländern gesperrt wird. Das ist einmalig kein Problem, denn ihr als Besitzer könnt das Video weiterhin sehen und auch im Original wieder herunterladen. Wer es damit aber übertreibt, riskiert einen Strike oder eine Kanalsperre.

Nutzt diese Funktion also nur dann, wenn es unbedingt notwendig ist. Sollte einmal ein Video die Grenzen von Google Fotos sprengen, ist YouTube eine mögliche Alternative, es ist aber NICHT dazu gedacht, nun die gesamte Videosammlung auf die Videoplattform auszulagern. Nutzt es einfach mit Bedacht, ladet keine all zu privaten Videos hoch und schon habt ihr keine Probleme.

Siehe auch
» Smartphone-Backup mit Google Drive: So lassen sich WhatsApp Chats und Medien in der Cloud sichern

» Google Fotos: Versteckte Videobearbeitung – So lassen sich die Filme des Assistenten umfangreich anpassen


Keine Google-News mehr verpassen:
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | Jetzt den GoogleWatchBlog-Newsletter abonnieren