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Google Chrome: Beta 78 – Web-Apps bekommen Zugriff auf lokale Dateien, Abfrage von SMS-Codes & mehr

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Google Chrome 77 wird bereits seit einigen Tagen für den Desktop und für Android ausgerollt und bringt durch ein nachträgliches serverseitiges Update viele neue Funktionen in den Browser. Aber auch im Beta-Channel geht es weiter und so zeigen sich in der Version 78 Beta wieder viele interessante Neuerungen, die möglicherweise schon in wenigen Wochen mit der stabilen Version den Weg in den Browser finden.


Google ist es innerhalb weniger Jahre gelungen alle anderen Browser hinter sich zu lassen und erreicht das auch heute noch immer wieder mit der frühzeitigen Einführung neuer Technologien. Schon seit langer Zeit liegt der Fokus vor allem darauf, Web-Apps immer näher an die nativen Apps zu rücken und diesen neue Möglichkeiten zu geben – und auch mit der Beta 78 geht es wieder einen Schritt weiter in die Richtung. Vor allem der Zugriff auf das Dateisystem des Nutzers ist sehr interessant.

Zugriff auf lokale Dateien

Web-Apps können ohne Plugin nicht auf das Dateisystem des Nutzers zugreifen und haben lediglich die Möglichkeit, dem Nutzer den Upload oder Download von Dateien anzubieten, was wiederum über den Browser abgewickelt wird. Mit Chrome 78 Beta kann sich das aber ändern, sodass die Web-Apps einen direkteren Zugriff auf Dateien bekommen können. Dazu können sie einen eigenen Dialog zum Öffnen und Speichern von Dateien aufrufen, über den der Nutzer Dateien oder ganze Verzeichnisse auswählen kann. Die Web-App kann diese dann direkt ohne vorherigen Upload öffnen.

Das klingt erst einmal nach einem Sicherheits-Albtraum, aber das ist es nicht. Die Web-App bekommt den Zugriff erst dann, wenn der Nutzer eine Datei explizit auswählt. Auf diese kann dann während der gesamten Session ohne weiteres zutun des Nutzers zugegriffen werden, sobald die App aber geschlossen wird, wird auch der Zugriff wieder entzogen. Auch der Zugriff auf andere Dateien außerhalb der Auswahl des Nutzers ist nicht möglich.

Eine solche Funktion könnte gerade für Apps wie Google Docs, Sheets oder auch Google Fotos sehr interessant werden, die ja noch immer keine Desktop-App bekommen haben und diese dann auch gar nicht mehr benötigen würden.



Zugriff auf SMS-Sicherheitscodes

Seit wenigen Tagen haben alle Android-Smartphones über die Google Play Services die Möglichkeit, auf Authentisierungs-SMS zu reagieren und das entsprechende Formularfeld innerhalb der Android-Apps automatisch auszufüllen. Auch diese Möglichkeit möchte man den Web-Apps nicht vorenthalten und führt dafür eine sehr ähnliche Funktion innerhalb des Chrome für Android-Browsers ein.

Webseiten können den Browser anweisen, auf einen solchen Code zu warten und das Formularfeld dann automatisch auszufüllen. Auch in diesem Fall werden das Betriebssystem und der Browser diese Aufgabe übernehmen, sodass die Webseite selbst niemals Zugriff auf die SMS und Nachrichten des Nutzers haben wird. Das ist mit Sicherheit eine sehr praktische Funktion, die vielleicht noch mehr Nutzer dazu animiert, diese zusätzliche Sicherheitsstufe zu nutzen.

» Android: Zwei-Faktor-Authentisierung wird bequemer – Google Play Services füllen Codes jetzt automatisch aus

Telefonnummern an das Smartphone senden

Nach vielen Jahren der Koexistenz auf dem Desktop und dem Smartphone nutzt Google nun endlich die Möglichkeiten der Chrome-Plattform und hat gerade erst die Funktion zum Versenden von URLs an das andere Gerät eingeführt. Schon jetzt wurde eine weitere Möglichkeit entdeckt – und ist auch bereits nutzbar – um beliebigen Text zwischen den Browsern zu versenden, aber das geht auch etwas konkreter und für den Nutzer komfortabler.

Gerade im mobilen Web lassen sich Telefonnummern häufig anklicken und öffnen direkt die Telefon-App, was in der Form auf dem Desktop im Normalfall nicht möglich ist. Google Chrome 78 führt dafür „Click-to-Call“ ein, mit dem sich diese Telefonnummern direkt an das Smartphone senden lasen. Voraussetzung dafür ist, dass diese mit dem bekannten Protokoll tel:0650-1234567 verknüpft sind und somit auch vom Browser eindeutig als Telefonnummer erkennbar sind.

» Google Chrome: Zwischenablage synchronisieren – so lassen sich Texte zwischen zwei Plattformen versenden



Password Checkup als Browser-Bestandteil

Password Checkup ist noch ein recht junges Google-Tool, das sich aber großer Beliebtheit erfreut und zur Sicherheit im gesamten Web beitragen kann. Ursprünglich als Chrome-Extension veröffentlicht, soll diese Funktionalität sehr schnell Teil des Chrome-Browsers werden. Das ist nun zumindest in der Beta 78 der Fall und wenn es keine größeren Probleme gibt, kann es für die stabile Version im kommenden Monat übernommen werden.

Password Checkup überprüft alle eingegebenen Passwörter und Zugangsdaten des Nutzers mit einer riesigen aus Passwort-Leaks gespeisten Datenbank und warnt den Nutezr davor, wenn seine Kombination in irgendeiner Form bekannt ist. Erst kürzlich hat Google Statistiken und Erfolgsquoten veröffentlicht – und diese sprechen für sich.

Keine Popups beim verlassen einer Webseite

Viele Webseiten möchten den Nutzer auch beim Versuch des Aufrufs einer neuen URL halten und haben die Möglichkeit, auf diese Situation zu reagieren und ein Popup zu öffnen. Weil der Nutzer das in den allermeisten Fällen wohl eher nicht erwartet und auch nicht wünscht, wird Chrome 78 diese Möglichkeit vollständig blockieren und das Popup nicht öffnen. Könnte in Einzelfällen, bei denen dieser Vorgang sinnvoll ist, aber natürlich auch zu Problemen führen.

Siehe auch
» Google Chrome: Neue Tab-Gruppierung mit farblicher Umrandung wird getestet – so könnt ihr es nutzen

» Google Chrome: Das auf und ab der Browser – so hat es Google Chrome an die Spitze geschafft (Video)

[9to5Google & AndroidPolice]


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