Android-Smartphone ohne Google: Huawei bestätigt – das Mate 30 wird ohne Google-Dienste ausgeliefert

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Der heiße Smartphone-Herbst hat längst begonnen und alle großen Hersteller zeigen in diesen Tagen wieder neue Geräte für das Weihnachtsgeschäft und das kommende Jahr. Auch Huawei wird in wenigen Tagen das Huawei Mate 30 vorstellen und damit für sehr viel Aufsehen sorgen: Wie der Huawei-CEO nun im Vorfeld angekündigt hat, wird das neue Smartphone tatsächlich ohne Google-Dienste auf den Markt kommen.


Nach der kurzen Sommerpause ist wieder die Zeit der neuen Smartphones angebrochen: Google wird in gut vier Wochen die Pixel 4-Smartphones vorstellen, Apple wird schon am morgigen Dienstag die iPhones in die nächste Generation bringen und Marktführer Samsung hat bereits vor einigen Wochen das Galaxy Note 10 vorgestellt. Auch Huawei ist bald an der Reihe und in der nächsten Zeit steht das Unternehmen unter ganz besonderer Beobachtung.

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Bereits vor zwei Wochen wurde bekannt, dass das Huawei Mate 30 nicht von Google lizenziert wurde und somit auch keine Produkte des Unternehmens vorinstalliert haben wird. Die Hoffnungen auf eine Last Minute-Lösung oder eine Verschiebung der Vorstellung wurden nun vom Huawei-CEO Richard Yu höchstpersönlich zerstreut, denn er betonte abseits der großen Bühne ausdrücklich, dass das Mate 30 ohne die Google-Dienste auf den Markt kommen wird. Daran lässt sich zumindest zum Beginn nicht mehr rütteln.

Das bedeutet, dass die vielen populären Apps von Google Maps über die Websuche bis zu YouTube und GMail nicht vorinstalliert sein werden – genauso wie der Play Store. Letztes schmerzt umso mehr, denn in der Auswahl und (mittlerweile erreichten) Qualität ist der Play Store nach wie vor konkurrenzlos. Zwar gibt es viele Alternativen, aber diese sind nicht immer sicher und bieten längst nicht alle populären Apps. Neben dem Google-Faktor spielt dabei auch der Facebook-Faktor eine sehr gewichtige Rolle. App Stores ohne Google und FB-Produkte haben in der westlichen Welt praktisch keine Chance auf eine große Nutzerschaft.

Huawei ist sich der Situation natürlich bewusst und hat in den vergangenen Monaten dafür gekämpft, Lösungen zu finden oder eigene Plattformen zu etablieren – aber so etwas gelingt weder über Nacht noch im Laufe von wenigen Wochen. Aber die Nutzer haben es auch teilweise selbst in der Hand.



So wie sich der Play Store und Google-Dienste auf einem Amazon Fire-Tablet installieren lassen, sollte es auch bei den Huawei-Smartphones ohne die Google-Dienste möglich sein. Auch wenn dafür einige Schritte notwendig sind, ist das längst kein Hexenwerk mehr und kann mit einer guten Anleitung von nahezu jedem Nutzer in 20 Minuten bewerkstelligt werden. Und solche Anleitungen werden mit Sicherheit sehr schnell überall im Web aus dem Boden sprießen.

Dennoch wird es wohl so sein, dass sich die Masse der Nutzer das entweder nicht zutraut oder einfach ein „fertiges“ Smartphone haben möchte – aus diesem Grund wird das Mate 30 auch ein sehr interessantes Experiment sein, das viele andere Hersteller mit Sicherheit sehr genau beobachten werden. Auch die Konkurrenz aus Südkorea oder China könnte eines Tages Probleme mit den USA bekommen oder muss für diesen Fall Pläne in der Schublade haben. Der sehr wankelmütige Präsident macht solche Dinge leider notwendig.

Erst in den vergangenen Tagen hatte Huawei das neue alte P30 vorgestellt und damit einen kleinen Coup geschafft, der aber nicht lange fortgesetzt werden kann. Stattdessen konzentriert sich Huawei nun darauf, möglicherweise eine europäische Smartphone-Plattform zu schaffen – als Gegenstück zu der US-Dominanz in diesem Sektor. Fest steht: Der Smartphone-Markt wird in Bewegung geraten und vielleicht ist das nun der Anfang vom Ende der 100-Prozent-Herrschaft von Google und Apple.

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[heise]

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