Googles Videoplattform YouTube hat gefühlt mit immer mehr Problemen zu kämpfen, die durch die von den Nutzern hochgeladenen Inhalte verursacht werden. In den vergangenen Monaten wurden die Daumenschrauben immer weiter angezogen und nun wurde der nächste Schritt angekündigt, der – so gibt man selbst zu – schon bald zu neuem Ärger führen könnte: Die neue Änderung im Umgang mit minimalen Urheberrechtsverletzungen könnte zu mehr Sperren führen.
Rechteinhaber haben auf der Videoplattform seit langer Zeit zwei Möglichkeiten, mit Urheberrechtsverletzungen umzugehen: Sie können das Video sperren oder Werbung einblenden und somit selbst profitieren. Letzte Möglichkeit soll nun wegfallen, wenn es sich um minimale oder unabsichtliche Verletzungen handelt. Diese umfassen z.B. Videos auf offener Straße, bei denen durch ein vorbeifahrendes Auto sehr kurz Musik zu hören ist. Das hat laut Ansicht vieler Betroffener zu Ad-Hijacking geführt.
Einige Rechteinhaber beschäftigen daher ganze Abteilungen damit, YouTube zu durchforsten und so fremde Videos zu Geld zu machen. Um das zu verhindern, fällt die Monetarisierungsmöglichkeit in diesen Fällen nun weg. Stattdessen können die Rechteinhaber nun einfach den Fall ignorieren oder das Video weiterhin sperren. YouTube rechnet damit, dass es für die Unternehmen nicht mehr lukrativ ist und sie diese Mini-Fälle auf sich beruhen lassen. Es könnte aber auch andersherum laufen.
Es ist gut möglich, dass die Firmen nun vermehrt auf Sperren setzen werden, was zu einem Anstieg von gesperrten Videos führen kann – zumindest kurzzeitig. Für die Uploader wird es dadurch nicht leichter, denn eine kurze Musiksequenz im Hintergrund lässt sich außerhalb der eigenen vier Wände kaum verhindern.
» Ankündigung im YouTube Creators Blog
Siehe auch
» YouTube: Designer testen riesige Thumbnails auf der Startseite – Nutzer sind nicht begeistert (Screenshots)