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Privacy Sandbox: Google sucht nach einer Lösung für personalisierte Werbung ohne externes Tracking

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Viele Nutzer verwenden seit Jahren Werbeblocker und blocken jegliche Form von Anzeigen sowie das Tracking vieler Werbenetzwerke. Mittlerweile steigen auch immer mehr Browserhersteller in den Ring und implementieren immer schärfere Privatsphäre-Optionen, was für Google zu einem immer größeren Problem wird. Als Browserentwickler und Betreiber eines Werbenetzwerks sitzt Google zwischen zwei Stühlen und sucht nun mit der neuen Privacy Sandbox-Initiative einen Ausweg.


Google betreibt sowohl das größte Werbenetzwerk im Web als auch den global populärsten Browser. Weil die Browser immer stärker das Geschäftsmodell der Werbenetzwerke boykottieren, hat Google nun ein ernsthaftes Problem und müsste einen internen Grabenkampf ausfechten, an deren Ende es keinen Gewinner geben kann. Nicht nur unzählige Plattformen im Web, sondern der Großteil des Unternehmens Google finanzieren sich ausschließlich über Werbung.

Google hat nun die neue „Privacy Sandbox“-Initiative vorgeschlagen und nennt eine Idee, mit der sich das Problem lösen könnte. Grob geht es darum, dass ein Profil des Nutzers und einiges persönliche Daten direkt im Browser gespeichert werden soll, lokal auf dem Gerät des Nutzers. Webseiten und Werbenetzwerke sollen dieses dann zum Teil abrufen können und somit die groben Interessen des Nutzers erfahren können, um eine passende Werbeanzeige einzublenden.

Das hätte den Vorteil, dass das Tracking nicht mehr durch die Netzwerke durchgeführt werden muss, wobei vor allem das Fingerprinting immer beliebter wird, sondern lokal geschieht – wo der Nutzer selbst mehr Kontrolle hat und sich dieses ominöse Profil dann auch selbst ansehen kann. Sogar der Nutzer kann also, bei korrekter Umsetzung, davon profitieren. Google möchte nun Feedback von Entwicklern, Werbern und Browserherstellern sammeln und einen entsprechenden Standard entwickeln, der dann in allen Browsern umgesetzt werden könnte.

Fraglich allerdings, ob und warum die anderen Browserhersteller das tun sollten, denn sie haben selbst kein Interesse daran, den Werbenetzwerken als Zulieferer zu dienen. Allerdings ist Werbung ohne Tracking, die dann nicht zielgerichtet ist, um ganze 52 Prozent erfolgloser und bringt weniger Umsätze. Eine verfahrene Situation, die Google hoffentlich durch solche und ähnliche Initiativen lösen kann.

» Ankündigung im Google-Blog

Siehe auch
» Google Lens: Die Augen des Google Assistant kommen in den Chrome-Browser & in die Android-Suchleiste

[heise]


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