Beim Chrome-Browser stehen aktuell mehrere große Veränderungen an, die entweder gerade ausgerollt werden oder bald ihren Weg auf die Computer der Nutzer finden sollen. Derzeit beschäftigt sich das Team mit der Entschlackung des Browsers und möchte viele nicht mehr benötigte Funktionen entfernen – das wird wohl auch das Kontextmenü betreffen. Aktuell wird ein stark verschlanktes Kontextmenü für die Tabs getestet, das mehrere Einträge ersatzlos streicht.
Chrome-Nutzer müssen stark sein – zumindest wenn sie in einigen Fällen zu den jeweils kleinen Gruppen gehören, die gestrichene Features benötigt haben. Schon bald wird die FTP-Unterstützung vollständig entfernt, schon jetzt wird die Adressleiste kastriert und stattdessen kommen Neuerungen wie das Password Checkup-Tool oder auch die neuen Notification Badges in den Browser.
Das Chrome-Team diskutiert aktuell in einem Commit darüber, das Kontextmenü der einzelnen Tabs zu verschlanken und testet dies bereits in der aktuellen Canary-Version. Bisher dürften nur die wenigsten Nutzer darüber nachgedacht haben, dass das Menü zu überfüllt und unübersichtlich ist – aber das Chrome-Team ist eben dieser Meinung. Und so macht man nun aus elf Einträgen nur noch sechs – alles andere wird ersatzlos gestrichen oder soll an anderer Stelle angeboten werden.
Gestrichen wird die Möglichkeit zum Öffnen eines neuen Tabs, das Versenden an andere Geräte, das Schließen aller anderen Tabs, das Öffnen des zuletzt geschlossenen Tabs sowie das Ablegen aller Tabs in den Lesezeichen. Google hat bei Telemetrie-Tests herausgefunden, dass nur 2,2 Prozent den Eintrag „andere Tabs schließen“ und sogar nur 0,64 Prozent die Funktion zum Speichern aller Tabs verwenden. Bei über einer Milliarde Chrome-Nutzern ist das aber natürlich noch immer eine große absolute Zahl an Nutzern.
Powernutzer dürften diese Reinigung nicht benötigen und vielleicht praktische Features verlieren oder nun längere Wege haben. Der durchschnittliche Nutzer hingegen wird es gar nicht bemerken und ohnehin nur das „X“ auf dem Tab verwenden. Hoffen wir, dass das auch Chrome-Team vor der Exekution bemerkt.
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[heise]