YouTube kämpft auf Content-Seite derzeit mit vielen Problemen und muss immer wieder durch verschärfte Regeln und angezogene Daumenschrauben für Ordnung sorgen – was natürlich auch zu Lasten der vielen „guten“ YouTuber geht. Videos von und mit Kindern stehen seit einiger Zeit unter besonderer Beobachtung – vielleicht auch deswegen, weil sie äußerst populär sind. Eine neue Studie zeigt nun, dass Kinder zu einer regelrechten Traffic-Explosion führen können.
Auf Googles Videoplattform finden sich Videos aller Art und viele davon richten sich auch direkt an Kinder – das ist keine große Überraschung. Zwar gibt es mit YouTube Kids bereits seit langer Zeit eine eigene Plattform für Kinder mit (meist) altersgerechten Videos, aber aus vielerlei Gründen ist die Hautplattform sehr viel wichtiger. Denn Klickzahlen zählen eigentlich nur dort und sind bei YouTube Kids aus wirtschaftlicher Sicht irrelevant.
Eine neue Studie besagt nun, dass Videos durchschnittlich 3x so viele Klicks erhalten, wenn Kinder im Video und am besten auch auf dem Vorschaubild zu sehen sind. Für diese Studie wurden über 40.000 Kanäle mit über 250.000 Abonnenten zwischen Ende 2018 und Anfang 2019 untersucht. Die untersuchten Kanäle haben in dieser Zeit über 250.000 Videos mit einer Gesamtlänge von über 48.000 Stunden hochgeladen und damit 14 Milliarden Klicks generiert. Die Studie ist also einigermaßen repräsentativ.
Sobald ein Kind im Video zu sehen war, schossen die Klickzahlen hoch und lagen im Durchschnitt beim dreifachen Wert aller anderen Videos des jeweiligen gleichen Kanals. Ob das daran liegt, dass YouTube von vielen Kindern genutzt wird, die gerne gleichaltrige sehen, diese Videos häufiger von den Algorithmen vorgeschlagen werden oder es andere Gründe hat (die ich hier nicht ausführen möchte), lässt sich schwer sagen. Es erklärt aber, warum Videos mit Kindern so häufig in dem Netzwerk auftauchen.
Kindervideos sind problematisch
Das verschärft natürlich auch die aktuelle Situation, nach der man überlegt, alle Kindervideos zu YouTube Kids auszulagern, wo aber keine Werbeeinnahmen generiert werden können. Außerdem sind Kommentare unter solchen Videos schon seit längerer Zeit gesperrt.
Siehe auch
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