Googles Pixel 4-Smartphones werden mit einigen Innovationen aufwarten können, die teilweise bereits von anderen Geräten bekannt sind, zum Teil aber auch eine echte Neuerung darstellen. Nachdem es gestern eine Quasi-Bestätigung der Radarsteuerung gegeben hat, folgt nun die Bestätigung einer neuen 3D-Gesichtserkennung. Der Sensor hatte sich bereits gezeigt, aber nun hat Google selbst praktisch in aller Öffentlichkeit die Bestätigung geliefert und „kauft Gesichter“.
Die vierte Generation der Pixel-Smartphones könnte, anders als die 2018er-Generation, wieder auf viel mehr Begeisterung stoßen, denn dieses Mal gibt es auch auf Hardware-Ebene viele Verbesserungen. Zuerst wäre das neue Pixel-Design zu nennen, das sich von der etablierten Form abhebt. Dann folgt schon die möglicherweise verbaute Kamera mit optischem Zoom und erst gestern haben wir erfahren, dass der Radarchip Soli an Bord sein wird. Heute gibt es Neuigkeiten zur Gesichtserkennung.
Die Anordnung der Pixel 4-Sensoren hat bereits verraten, dass die Smartphones eine stark verbesserte Gesichtserkennung im Gepäck haben werden – was insbesondere aufgrund des Wegfalls des Fingerabdrucksensors auf der Rückseite eine große Rolle spielt. Statt nur auf die Frontkamera zu setzen, wird Google – ähnlich wie Apple – spezielle Sensoren einsetzen, die das Gesicht noch genauer abtasten können und sich wohl auch nicht so leicht von Fotos täuschen lassen.
Bestätigt ist das eigentlich noch nicht, doch eine öffentliche Aktion von Google beweist – gemeinsam mit dem Sensorenmuster – dass es dieses Jahr soweit sein wird. Ein Team von Entwicklern war in New York unterwegs und hat beliebige Passanten um wenige Minuten Zeit gebeten. Diese sollten dann in einen Kasten blicken, der ihr Gesicht genaustens aufgezeichnet hat. Welches Gerät in diesem „Kasten“ befestigt war, konnten die Passanten nicht sehen. Es dürfte sich aber um einen Pixel 4-Prototypen gehandelt haben.
Die Aufnahme und das Abtasten des Gesichts per Lasersensoren dürfte etwas länger gedauert haben, da hier vermutlich sehr genaue Muster gesammelt und mehrfach überprüft worden sind. Google benötigt für eine solche Funktion natürlich sehr viele Testdaten, um die Feinjustierung zu optimieren.
Es ist in dem Bericht zwar die Rede davon, dass willkürlich Personen angesprochen wurden, aber man darf wohl auch davon ausgehen, dass man viele verschiedene Typen gesucht hat. Mann / Frau, Jung / Alt, verschiedene Hautfarben, Brille / keine Brille, Make-Up / kein Make-Up und so weiter – da gibt es viele Eventualitäten zu beachten, die den Prozess der Erkennung nicht behindern dürfen. Die schnelle Erkennung ohne großen Aufwand und dennoch hohe Sicherheit ist eben nicht so leicht herzustellen.
Die Menschen haben für ihre Mühe übrigens fünf Dollar in Form von Amazon-Gutscheinen oder Starbucks-Gutscheinen erhalten. Das sorgt selbst in den USA für Kritik, dass Google den Menschen ihr Gesicht quasi für fünf Dollar abkauft (was in der Formulierung natürlich blödsinnig ist). Hätte man den Menschen einfach gar nichts geboten, sondern einfach nur auf die Neugier gesetzt, hätte es sicher weniger Kritik aber dennoch genauso viele Tester gegeben.
Offiziell hat sich Google nicht zu diesen „Gesichtskäufen“ geäußert, aber man kann davon ausgehen, dass es nicht nur bei diesem einen Tag in einem New Yorker Park geblieben ist. Wir dürfen sehr gespannt sein, wie gut das schlussendlich funktioniert und ob Google hier nur eine Me-Too-Funktion bringt oder Apples System auch weiter verbessern konnte.
Siehe auch
» Pixel 4: Bedienung ohne Touch – neuer Leak scheint Googles Radarchip Soli endgültig zu bestätigen (Video)
[ZDNet]