OpenSky: Die Google-Schwester Wing startet eine erste Plattform zur Koordinierung von Drohnenflügen
Viele der zahlreichen Moonshot-Projekte von Alphabet sind mittlerweile in kommerziell operierende Unternehmen umgewandelt worden und sollen in dieser Form natürlich auch Geld verdienen. Bei einigen ist das Geschäftsmodell mehr, bei anderen weniger eindeutig und nachvollziehbar. Googles Drohnen-Schwester Wing hat nun einen ersten Schritt hin zu einem neuen Modell gemacht und eine Plattform gestartet, die langfristig Drohnen koordinieren könnte.
Drohnen sind längst weit verbreitet und auch für den Privatgebrauch für kleines Geld zu haben – das hat allerdings irgendwann zur Folge, dass es ein Regelwerk oder zumindest eine Form der Koordinierung zwischen den einzelnen Fluggeräten braucht. Für diesen Bereich hat sich das damals noch als „Project Wing“ bekannte Unternehmen bereits vor zwei Jahren interessiert und hat nun einen ersten kleinen Schritt dazu unternommen, das zu verwirklichen.
Wing hat bereits selbst mit der Drohnen-Zustellung begonnen, befindet sich aber noch immer in der Testphase. Damit es in luftiger Höhe nicht zukünftig zu Kollisionen oder tumultartigen Szenen kommt, möchte Wing nun für mehr Sicherheit sorgen. Die neue Plattform OpenSky besteht aktuell aus einer Weltkarte, die aber nur für das Testgebiet Australien Daten enthält, die die Drohnen-Piloten über Gefahren und mögliche Probleme informiert.
Der Nutzer wählt einfach sein Vorhaben bzw. Profil aus und bekommt dann auf der Karte alle bekannten Zonen markiert, in denen besser nicht geflogen werden sollte. Das sind natürlich alle größeren Städte und auch Bereiche rund um Flughäfen, aber auch viele weitere einzelne Standorte, in denen nicht ohne Erlaubnis geflogen werden darf. Über den Informationsgehalt und die Zuverlässigkeit der Karte lässt sich nicht viel sagen, aber Wing arbeitet für diese Daten mit einigen Behörden zusammen.
Für jeden Punkt auf der Karte lässt sich abrufen, was an dieser Stelle alles beachtet werden sollte. Als einziges Verbot ist stets der Nachtflug aufgeführt, den man wohl tunlichst unterlassen sollte. Ansonsten ist es auch in den sicheren Gebieten interessant, welche Gefahren an dieser Stelle ausgeschlossen werden können. Das bedeutet aber natürlich nicht im Umkehrschluss, dass das Gebiet dort sicher für das Flugvergnügen ist.
Langfristig dürfte eine solche Plattform dazu führen, dass Wing sehr viele Drohnenflüge verzeichnet und vielleicht über Live-Daten verfügt, mit denen sich die einzelnen Fluggeräte koordinieren lassen. Noch ist davon zwar nichts zu sehen, aber dass so etwas auf lange Sicht benötigt wird, dürfte jedem klar sein. Wing hat bereits vor über zwei Jahren Interesse an dem Aufbau einer solchen Infrastruktur gezeigt und dürfte von den Plänen nicht abgewichen sein. Wäre in irgendeiner Form sicher ein lukratives Geschäftsmodell. Derzeit lassen sich nur „unsichere Drohnen“ melden, allerdings nicht an Wing, sondern an die Behörden.
Die Plattform steht sowohl im Web als auch für iOS sowie Android zur Verfügung.
Siehe auch
» Noch vor amazon: Google-Schwester Wing startet die kommerzielle Drohnen-Zustellung (Videos)
» Googles Moonshot-Projekte: Was wurde aus den ehemaligen Google X-Projekten Glass, Waymo & Co?
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | GoogleWatchBlog-Newsletter