Vor wenigen Tagen ist die neue Gboard-Version 8.5 erschienen und hatte einige kleine Änderungen im Gepäck, über die wir bereits berichtet haben. Das Highlight war ohne Frage der erste Schritt des Google Assistant in die Tastatur-App – und nun gibt es dazu einige weitere Details. Aber der Assistent wird wohl nicht die einzige App bleiben, die sich in Gboard einklinken kann. Eindeutige Hinweise verraten, dass auch andere Apps schon bald Vorschläge unterbreiten können.
Die neueste Version der Gboard-App für Android gehört nach längerer Zeit mal wieder zu den interessanteren Releases, da unter der Haube viele Neuerungen vorbereitet werden. Aber auch an der Oberfläche lässt sich erkennen, dass sich etwas getan hat. Die Erstellung von eigenen GIF-Animationen ist nun verschwunden und könnte möglicherweise in Zukunft global durch eine Alternative ersetzt werden. Mehr dazu im verlinkten Artikel.
Neue Farbe für die Emoji-Taste
Die zweite sichtbare Veränderung an der Oberfläche, die mit Sicherheit jedem Nutzer während des Alltags ins Auge springt: Die Emoji-Taste ist nun ebenfalls mit der eingestellten Akzentfarbe des ENTER-Buttons hinterlegt und sticht somit etwas stärker als zuletzt hervor. Da sich dahinter bekanntlich viele weitere Späße verstecken, ist das vielleicht als Versuch zu betrachten, die Nutzung der zusätzlichen Medien zu verstärken.
Teardown: Google Assistant-Integration
Über die Google Assistant-Integration haben wir bereits berichtet, konnten aber bisher nur sehr wenig darüber erfahren, wie dieser Abruf von zusätzlichen Informationen wirklich aussehen und ablaufen soll. Folgender kurzer Textauszug ist zwar eine kleine Unterstützung, liefert aber noch immer nicht mehr Klarheit:
In a conversation, you can ask the Assistant for info about movies, dining, and more, and share it in a message. To bring up the Assistant, touch & hold the Home screen button or say „OK Google“
Auf obigem Screenshot seht ihr nun, wie man sich diese Integration bei AndroidPolic vorstellt – nämlich sehr ähnlich zu der im Messenger Android Messages. Der Assistant springt einfach als zusätzlicher Datenlieferant ein und ergänzt die Websuche. Und auch an dieser Stelle ist es dann wieder sinnvoll und nachvollziehar, warum die Tastatur so stark gestreckt werden soll.
Teardown: Automatische Wortvorschläge von anderen Apps
Gboard schlägt dem Nutzer beim Tippen nicht nur das aktuelle Wort als Vervollständigung vor, sondern prognostiziert bekanntlich auch die nächsten Wörter, schlägt Emojis vor und kann schon bald auch GIFs zum Einfügen in das Eingabefeld bereithalten. Bisher stammen alle diese Vorschläge nur direkt aus Gboard heraus, aber dabei soll es zukünftig nicht bleiben. Entsprechende Hinweise in der App untermauern das.
Externe Apps sollen die Möglichkeit bekommen, eigene Vorschläge dort unterzubringen. Diese können aber nicht nur aus Text, sondern auch aus den bereits angesprochenen Medien bestehen. Bisher konnte Gboard nur das Telefonbuch des Nutzers mit den Kontaktnamen anzapfen und zukünftig kommen dann offiziellere Wege dazu. Wie die Gewichtung zwischen den Standard- und App-Vorschlägen ablaufen soll, wird sich zeigen. Wäre aber auch ein guter Weg für eine weitere Tenor-Integration.
Wie üblich ist noch nicht bekannt, wann die Neuerungen endgültig umgesetzt werden oder wann Google den Startknopf drücken wird, um die Änderungen serverseitig zu aktivieren. Meiner Meinung nach geht Gboard in jüngster Zeit wieder in die richtige Richtung, während man im vergangenen Jahre drohte, sich mit immer neuen Funktionen zu verzetteln, die eigentlich nichts in einer Tastatur-App zu suchen haben. Der Assistant ist zwar haarscharf an der Grenze, könnte aber sicher nützlich sein.
Siehe auch
» Gboard: Der Google Assistant kommt in die Tastatur-App & Änderungen bei den GIF-Animationen
» Gboard: Googles Designer strecken die Tastatur-App nahezu über das gesamte Display (Screenshots)