Im Mai 2019 hat Google zur Google I/O wieder allgemeine Zahlen zur Verbreitung der einzelnen Android-Versionen auf seiner Webseite veröffentlicht. Während die Zahlen bis Oktober 2018 immer zum Monatsanfang veröffentlicht wurden, gab es Anfang Juni erneut keine neuen Zahlen mehr.
Mit den Zahlen auf dem Distribution Dashboard können interessierte Nutzer ablesen, wie stark einzelne Android-Versionen allgemein verbreitet sind. Diese Zahlen können einen Anhaltspunkt liefern, ob es sich für den Entwickler noch lohnt bestimmte ältere Versionen zu unterstützen.
Die Verbreitung im Mai 2019
Google selbst schreibt auf der Seite, dass man sich für die Geduld bedanke und man an verbesserten Einblick in das Ökosystem von Android arbeite. Project Treble, das Android Beta Programm und die monatlichen Sicherheitsupdates sind ein Teil davon.
Genauere Zahlen gibt es für Entwickler von Apps in der Google Play Console. Die Zahlen dort sind dann jeweils für die einzelnen Apps gültig und geben natürlich einen exakten Wert an. Hieraus lässt sich dann für die App selbst ablesen, ob man zum Beispiel Android 6 aka Marshmallow noch unterstützen muss, oder ob die Nutzung dieser Version schon sehr gering ist.
Mit dem Dashboard kann Google aber dennoch einen allgemeinen Einblick in die Verbreitung der einzelnen Versionen über alle Geräte und unabhängig von Apps schaffen. Klar helfen die Maßnahmen monatliche Sicherheitsupdates zu verbreiten, dass Geräte der Nutzer sicherer werden. Aber leider gibt es diese Updates bei einigen Herstellern nicht regelmäßig und auch beim Pixel 3a (ab 394,99 €) hat Google selbst einen Monat mehr gebraucht. 😉
Auch aus Sicht als Webentwickler kann es hilfreich sein, welche Version wie stark verbreitet ist. Zwar gibt es auch für Chrome auf Android regelmäßig Updates, aber derzeit muss es mindestens Android 4.4 aka Kitkat sein. Die anderen Versionen (Android 2.3 – 4.3) kommen zusammen auf rund 3,8%. Je nach Anwendungsfall kann es also sein, dass bestimmte Funktionen im Browser gar nicht zur Verfügung stehen oder anders implementiert werden müssen.
Auch für andere Unternehmen sind die Zahlen wichtig und können auch eine Grundlage für eine Entscheidung sein. So war von Seiten Let‘s Encrypt geplant ab Anfang Juli alle Zertifikate mit ihrem eigenen Root-Zertifikat (bzw. eigentlich mit dem Zwischenzertifikat (intermediary certificate) der Root-CA ISRG) zu signieren. Das Root-CA ISRG X1 ist erst seit Android 7.0 integriert. Damit findet man dieses auf rund 42,1% der Geräte nicht.
Inzwischen hat sich Let’s Encrypt dazu entschieden den Wechsel des Zwischenzertifikats erst im Juli 2020 zu vollziehen.
Ich persönlich fand es immer spannend wie schnell bzw. langsam sich neue Android-Versionen verbreitet hatten. Mal gespannt, ob Google die Zahlen wieder veröffentlicht und wie lange es dann dauert bis Android Q dort auftaucht.