Huawei: Produktion wird stark gedrosselt – Verlust der Android-Lizenz wird bis zu 30 Milliarden Dollar kosten
Huawei präsentiert sich aktuell sehr selbstsicher und hofft, die durch den US-Bann ausgelöste Krise ohne größere Einschnitte zu überstehen. Den eigenen Aktionären hingegen muss man dann doch langsam reinen Wein einschenken und kann nicht weiter so tun, als wenn nichts passiert wäre. Nun musste der Konzern vermelden, dass man in den nächsten zwei Jahren mit einem Umsatzeinbruch von 30 Milliarden Dollar rechnet. Keine guten Aussichten für das Smartphone-Geschäft.
Die Meldungen rund um Huawei stürzen sich ständig von einem Extrem in das Nächste. Natürlich ist jedem klar, dass die aktuelle Krise und vor allem die Folgen das Unternehmen noch sehr lange belasten werden. Dennoch gibt man sich kämpferisch und will die eigenen Kunden auch weiterhin mit Smartphones versorgen – in welcher Ausstattung auch immer. Gerade erst gab es eine Erfolgsmeldung über das neue Betriebssystem, jetzt läuft es schon wieder in die andere Richtung.
Erst kürzlich hatte Huawei dementiert, dass die Smartphone-Produktion zurückgefahren wird und nun hört man genau das Gegenteil. Die Chinesen rechnen damit, dass der Umsatz über die nächsten zwei Jahre um 30 Milliarden Dollar einbrechen wird – wie sich das über die beiden Jahre verteilt, teilte man nicht mit. Man rechnet mit 40 Prozent weniger verkauften Smartphones. Im Durchschnitt wird der Konzern also 15 Milliarden Dollar pro Jahr weniger einnehmen als zuletzt. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz bei 95 Milliarden Dollar – es sieht also nicht sooo dramatisch aus, auch wenn es natürlich ein sehr tiefer Einschnitt ist.
Huaei-Chef Ren Zhengwei:
Wir hatten nicht erwartet, dass die Trump-Administration uns in so vielen Aspekten angreifen würde. Ich denke, wir können auf keinen Fall zu Tode geprügelt werden
Vor wenigen Tagen gab es Berichte, dass der Verkauf von Huawei-Smartphones in Deutschland um bis zu 75 Prozent eingebrochen ist – und in anderen Ländern, außer China, dürfte es nicht besser aussehen. Einfach zur Tagesordnung übergehen und weiterhin riesige Mengen an Smartphones auf Halde zu produzieren, kann also nicht die Lösung sein. Interessant wäre natürlich, wie der langfristige Huawei-Ausblick nach den kommenden zwei Jahren aussieht und ob man tatsächlich damit rechnet, in Zukunft zum weltgrößten Smartphone-Hersteller aufzusteigen.
Es wird auch sehr viel davon abhängen, ob Huawei weiterhin Android nutzen kann, so wie es sich Google erhofft, oder ob das eigene Betriebssystem HongMeng / Ark so sehr abhebt, wie sich das die Chinesen ausmalen. Mit der tatkräftigen Unterstützung anderer großer Unternehmen verfügt man immerhin über 50 Prozent des Smartphone-Marktes (!) – man sollte diese Bemühungen also keinesfalls unterschätzen.
Siehe auch
» Xiaomi legt vor: Diese 13 Xiaomi- & Redmi-Smartphones werden ab Q4 2019 das Update auf Android Q erhalten
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | GoogleWatchBlog-Newsletter