Die Google Websuche ist nach wie vor für den Großteil aller Webseiten die wichtigste Trafficquelle und bearbeitet jeden Tag mehrere Milliarden Suchanfragen weltweit. Allerdings zeichnet sich schon seit langer Zeit der Trend ab, dass die Suchmaschine zur Antwortmaschine geworden ist und viele Anfragen ganz einfach selbst beantwortet. Eine neue Studie zeigt nun, welches Ausmaß das mittlerweile angenommen hat und dass es für Webmaster immer schwerer wird, um Klicks zu buhlen.
Suchmaschinen gab es schon weit vor Google, die Älteren werden sich erinnern, und sie haben den Nutzer stets nach dem gleichen Prinzip bedient: Der Nutzer gibt seine Suchanfrage ein, das Portal durchsucht den eigenen Index und spuckt die Links zu den Webseiten aus, in denen diese Suchbegriffe enthalten sind oder die Frage beantwortet wird. Doch Google hat schon sehr früh damit begonnen, viele Fragen selbst zu beantworten bzw. Fakten auszuspucken.
Mit Sicherheit kam jeder Nutzer der Google Websuche schon sehr häufig mit den Oneboxen für schnelle Fakten oder dem Knowledge Graph für viele Informationen rund um ein bestimmtes Thema in Berührung. Es ist sehr gut möglich, dass die gesuchte Informationen damit bereits geliefert wurde und eine Recherche im Internet nicht mehr notwendig ist. Das ist für den Nutzer sehr praktisch und komfortabel, für Webmaster aber aufgrund des Traffic-Verlusts weniger schön.
Eine neue Studie zeigt nun, dass bei nahezu jeder zweiten Suchanfrage kein Ergebnis angeklickt wird! Fast sechs weitere Prozent der Ergebnisse führen direkt zu Google-Seiten, jeder 25. Klick entfällt auf einen Werbebanner und „nur“ 41 Prozent aller Suchanfragen leiten den Nutzer überhaupt zu einer Webseite weiter.
- 48,96 Prozent aller Suchanfragen verlaufen ohne weiteren Klick
- 5,9 Prozent aller Suchanfragen führen zu Klicks auf eine Google-Seite
- 0,1 Prozent aller Suchanfragen führen zu einem Klick auf eine Google-Werbeanzeige
- 41,45 Prozent aller Suchanfragen führen zu einem Klick auf ein externes Suchergebnis
- 3,56 Prozent aller Suchanfragen führen zu einem Klick auf einen Werbebanner
Wenn man bedenkt, dass Google noch immer eine Suchmaschine ist, ist die Zahl von 41 Prozent doch sehr erschreckend. Das liegt daran, dass viele Anfragen direkt beantwortet werden oder dass viele weitere direkt zu Google-Seiten wie YouTube, Google Maps oder auch Google Shopping führen. Dass sechs Prozent aller Klicks direkt wieder bei Google landen, dürfte Wasser auf den Mühlen der Kritiker und Kläger sein, die Google immer wieder vorwerfen, die marktbeherrschende Stellung auszunutzen.
Obige Grafik zeigt, dass der Anteil der Klicks zu Google-Seiten zwar leicht abgenommen hat, aber das lässt sich durch eine sehr wichtige fehlende Kennzahl erklären: Klicks, die direkt aus der mobilen Websuche heraus in Android-Apps hereinführen, sind dort nicht erfasst. Für die vielen Maps- und YouTube-Links darf sicher noch das eine oder andere Prozent dazugerechnet werden.
Die Studie wurde für 1 Milliarde Suchanfragen auf der US-Version der Websuche durchgeführt. Die Ergebnisse dürfen so oder so ähnlich aber auch hierzulande und global aussehen.
Siehe auch
» Leistungsschutzrecht in der Google Websuche: Warum zahlt Google für manche Inhalte und für andere nicht?
» Bei fast jeder Suchanfrage zu sehen: Das sind die populärsten Domains in der Google Websuche