Google Maps ist die weltweit populärste Kartenplattform und bekommt in Zukunft neue Konkurrenz von Apple Maps, das vor allem die Qualität des Angebots pusht. Interessanterweise gibt es aber auch seit einigen Jahren den internen Konkurrenten Waze, der sich auf die Navigation und die Meldung von Verkehrsstörungen konzentriert. Jetzt wurde der Rollout des Google Assistant für Waze gestartet, allerdings vorerst nur für US-Nutzer.
Es ist für Google nicht ungewöhnlich, mehrere Apps für die gleiche Aufgabe im Angebot zu haben, doch die Situation rund um Waze ist dennoch besonders. Google Maps war zum Zeitpunkt der Übernahme von Waze, die immerhin 1,3 Milliarden Dollar (!) gekostet hat, die führende Kartenplattform und Navigationslösung. Waze wurde niemals in das Google-Ökosystem integriert, die riesige Waze-Datenbank nicht genutzt und auch der Funktionsumfang wird erst in jüngster Zeit von Google Maps kopiert, statt damals zeitnah übernommen zu werden.
Spätestens seit dem Rollout von Blitzerwarnern und der Möglichkeit zum Melden von Verkehrsstörungen in Google Map war Waze ein Abschusskandidat – und tatsächlich war es in den letzten Monaten sehr ruhig um die Kartenplattform. Jetzt hat sie aber einen vergleichsweise großen Schritt getan und beweist damit, dass sie wohl auch weiterhin für sehr lange Zeit bestehen wird: Der Google Assistant wurde nativ in die App integriert.
Nutzer haben nun die Möglichkeit, den Assistenten direkt mit dem bekannten „Hey Google“ anzusprechen und per Sprachsteuerung auf die aktuelle Route oder Navigation Einfluss zu nehmen. So ist es möglich, Verkehrsbehinderungen direkt über den Google Assistant an Waze zu melden, Mautstrecken in der Navigation zu verhindern und vieles mehr. Die Umsetzung ist, wie in obiger Animation zu sehen ist, sehr simpel und der Assistent direkt in die Oberfläche integriert. Da es während der Fahrt genutzt werden soll, natürlich auch eine Notwendigkeit.
Für Waze-Nutzer ist diese Integration eine sehr gute Nachricht, da es zeigt, dass die App wohl weiterhin bestehen wird, obwohl der interne Konkurrent nun praktisch alle Features bereits kopiert hat. Da Waze aber in vielen Regionen eine sehr hohe Popularität genießt, wird die Marke auch zukünftig erhalten bleiben.
Leider ist es bei dem Rollout wie so oft der Fall, dass nicht alle Nutzer von Beginn an profitieren. Stattdessen gilt der Rollout erst einmal nur für alle US-Nutzer, die die App mit der englischsprachigen Oberfläche verwenden. Wie der weitere Plan zur Verteilung der Funktion aussieht, ist nicht bekannt. Da die gesamten neuen Zusatzfunktionen für Google Maps in Deutschland mit angezogener Handbremse verteilt werden, dürfte das auch bei Waze nicht anders sein und einiges davon vielleicht gar nicht angeboten werden.
Siehe auch
» Google Maps vs. Apple Maps: Streetview & Kartendaten – Apple legt kräftig nach und pusht die Qualität