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Stadia: CEO von Googles Spieleplattform spricht über Verkaufspreise der Spiele & erwartete Traffic-Probleme

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In wenigen Monaten wird Googles neue Spieleplattform Stadia an den Start gehen und muss bis dahin vor allem mit einigen Vorurteilen kämpfen, die wohl erst im kommenden Jahr ausgeräumt werden können. Jetzt hat sich Stadia-Chef Phil Harrison erneut in mehreren Interviews zu seinem Produkt geäußert und spricht über den riesigen Trafficbedarf, die Verkaufspreise der Spiele und eine mögliche weitere Testphase.


Mit Stadia versucht sich Google in jeder Hinsicht an etwas Neuem: Der Spielemarkt ist dem Unternehmen zwar nicht unbekannt, aber selbst war man bisher nur mit kleinen Casual-Spielen in Form von Eastereggs oder Doodles aktiv – das hat sich nun massiv geändert. Aber auch der von Google gewählte Ansatz für Stadia ist in der Größe und potenziellen Verbreitung ein Novum auf dem großen Spielemarkt. Dass das Fragen und Bedenken aufwirft, überrascht kaum.

Im November wird Stadia für alle Besitzer der Founders Edition geöffnet, während alle anderen noch länger warten müssen. Google dürfte diese Anfangszeit vor allem als große Testphase ansehen, mit der die Plattform an erste Belastungsgrenzen gebracht werden soll – etwas, das sich in der Form global kaum zuvor testen lässt. Da die Founders Edition nur bei Google selbst verfügbar ist, hat man so eine sehr genaue Kontrolle darüber, mit wie vielen Spielern zu Beginn zu rechnen ist. Verläuft das erfolgreich, kann es dann wenige Monate mit der Masse weitergehen.

Keine weitere Testphase
Stadia-Chef Phil Harrison hat aufgrund dieser großen Testphase, die natürlich nicht als solche bezeichnet wird, einem weiteren Beta-Test in einem Interview eine Absage erteilt. Man braucht schlicht keinen weiteren Test, wie er ausführt. Allerdings sagt er auch dazu, dass dafür keine Zeit bleibt – offenbar sind die Aufbauarbeiten im Hintergrund also noch längst nicht abgeschlossen. Den ersten und einzigen Test gab es bereits im vergangenen Jahr mit dem Project Stream. Auch damals mit einem Ubisoft-Titel – heute ist Ubisoft das bisher einzige Studio, das ein auch für Stadia geltendes Zusatz-Abo angekündigt hat.

So we are not going to do another test in the UK or Europe. If we had time we probably would have done so, but we don’t need to.



Wird der Stadia-Traffic zum Problem?
Stadia wird die Leitungen weltweit zum Glühen bringen und einen riesigen Traffic-Verbrauch haben, den man in der Größenordnung bisher nicht kannte und somit auch die Provider und Netzbetreiber vor Probleme stellt. Stadia wird nicht nur signifikant mehr Traffic als ein Film-Stream benötigen, sondern diese benötigte Bandbreite bei vielen Spielern auch für einen längeren Zeitraum benötigen. Dazu kommt, dass ein Buffering für gelegentliche kurze Aussetzer oder Spitzen nicht möglich ist. Aber nicht nur für ISPs könnten diese Trafficmengen zum Problem werden, sondern auch für die Nutzer.

In den USA gibt es einige Flatrates, die bei einem monatlichen Verbrauch von mehr als 1 Terabyte einen Cut machen oder den Nutzer zusätzlich zur Kasse bitten. Möglicherweise gibt es das auch in Deutschland oder anderen europäischen Ländern, was natürlich höchstens im Kleingedruckten und in schwammiger Form kommuniziert hat. Es wurde bereits ausgerechnet, dass Stadia die Grenze von 1 Terabyte bereits nach 65 Stunden Spielen überschreitet. Wer sich also ein langes Zocker-Wochenende macht, kann inklusive des anderen benötigten Traffics schnell an den Grenzen kratzen.

ISPs are smart [and] they understand that they’re in the business of keeping customers happy and keeping customers with them for a long time.

Phil Harrison sieht das nicht als Problem, sondern nimmt eher die Provider in die Pflicht, die Verträge anzupassen. Ob die das genauso sehen, wird sich mittelfristig zeigen. Gleichzeitig stellt Harrison aber auch in Aussicht, dass Google starke Kompressionen verwendet und nicht dauerhaft 35 Mbit/s oder mehr benötigen wird. Das kommt natürlich ganz auf das Spiel an. Wer, überspitzt gesagt, nur Schach spielt, braucht eben nur einmal pro Minute die volle Bandbreite.

Dennoch wird deutlich, dass Google mal wieder mit einem neuen Produkt an den Grenzen des technisch möglichen kratzt und diese wieder verschieben möchte. Auf der eigenen Seite hat man das mit Sicherheit geschafft, dass aber auch die globale Infrastruktur aufgerüstet werden muss, liegt nicht in Googles Hand. Für den gesamten Markt und den schnellen Ausbau der Netze kann ein Dienst wie Stadia aber nur nützlich sein. Dank Stadia Base sollte aber jeder Nutzer lange Freude mit der Plattform haben.

In einem ersten Hands-on mit Stadia hatte sich gezeigt, dass die Plattform mit dem Speed keine Probleme hat, sondern eher mit der Stabilität kämpfte.



Spiele werden bei Stadia nicht günstiger sein
Über die Preisgestaltung bei Stadia wurde bereits viel diskutiert, denn viele Interessenten waren darüber enttäuscht, dass Spiele weiterhin separat gekauft werden müssen. Zwar wird es, wie wir nun wissen, Zusatz-Abos geben, aber diese sind von den Publishern abhängig. Das Gleiche gilt übrigens auch für den Verkaufspreis der Spiele, der laut Harrison von den Publishern festgelegt wird und nicht günstiger sein wird als auf anderen Plattformen.

Harrison betont, dass es keinen Grund gibt, die Spiele günstiger als die Konkurrenz anzubieten, denn das Stadia-Abo ersetzt die Konsole, hat aber mit dem Spieletitel selbst nichts zu tun. Gute Nachrichten gibt es auch für den Fall, dass die Publisher Spiele zurückziehen – das wird bei Stadia nämlich nicht möglich sein. Einmal gekaufte Titel stehen dem Käufer auch dann zur Verfügung, wenn sie vom Entwickler gelöscht werden. Neue Spieler können sie nicht mehr kaufen, aber alle anderen behalten sie.

Vorbereitung auf Stadia
Wer sich nun für Stadia begeistern kann, sollte sich unsere Artikel mit allen Informationen ansehen, die bereits vor dem Start relevant und vielleicht auch zu beachten sind:

» Googles neue Spieleplattform: CEO spricht über die Einstellung von Stadia, weitere Abo-Möglickeiten & mehr

[9to5Google]


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Kategorien: Allgemein
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