Als im Mai 2018 Google One vorgestellt wurde, waren die Begeisterung und auch die Erwartungshaltung der Nutzer sehr groß – doch diese Stimmung konnte abgesehen von einem kleinen Hype zum Start der neuen Plattform nicht lange gehalten werden. In dieser Woche hat sich Google One mit einer sehr starken Aktion zurückgemeldet und schenkt allen Nutzern ein Google Home Mini (schaut mal rein!)). Das war womöglich nur der Startschuss für viele weitere Aktionen, die Googles Hardware-Chef höchstpersönlich in Aussicht gestellt hat.
Google ist sehr gut darin, einen Hype um neue Produkte zu erzeugen, auf dem sowohl die Medien als auch sehr viele Nutzer mitschwimmen und dann schlussendlich gefühlt die Notbremse zu ziehen. Diese Beschreibung trifft auch für Google One zu, denn schlussendlich war es nur ein neuer Name und ein neues Tarifsystem für ein bereits seit Jahren bestehendes Angebot. Dennoch wollte es jeder haben. Jetzt hat es (fast) jeder und kaum einer interessiert sich dafür.
Google One ist toll, denn man bekommt als Nutzer bei dem Umstieg vom Google Drive-Speicherplatz in einigen Fällen bessere Konditionen und kann den gekauften Speicherplatz mit anderen Familienmitgliedern teilen – was in vielen Fällen bares Geld ersparen kann, für mehr Leistung. Diese zusätzliche Leistung, abseits vom Speicherplatz, besteht aus einem 24/7 Support per Telefon oder Chat, der dem Nutzer bei allen Problemen rund um die Google-Apps helfen kann.
Aber was noch? Google hat zum Start einige zusätzliche Aktionen und Belohnungen für die treuen Nutzer versprochen – und das war vermutlich auch der Hauptantrieb dahinter, dass es den großen Hype gegeben hat. Allerdings bestanden diese Belohnungen bisher nur aus bis zu 40 Prozent Rabatt auf ausgewählte Hotelbuchungen sowie hin und wieder einem Leihfilm aus dem Play Store für 99 Cent. Das ist schön, gibt es aber auch abseits von Google One immer wieder und ist somit nicht wirklich erwähnenswert.
In dieser Woche hat Google nun aber eine starke Aktion gestartet und schenkt jedem Nutzer einen Google Home Mini Smart Speaker. Das wird vorerst eine einmalige Sache bleiben, denn am Ende zahlt Google trotz möglicherweise sehr geringer Produktionskosten erstmal drauf. Dafür könnte es aber in Zukunft weitere interessante Aktionen geben. Und die aktuelle Aktion hat ihre Gründe.
We think it can become something more significant than that, where we start to offer a premium state for our users with Google One, offering them new capabilities that the company hasn’t yet developed.
Googles Hardware-Chef Rick Osterloh hat kürzlich anklingen lassen, dass die One-Nutzer einen Premium-Status bekommen sollen, der ihnen die Tür zu zusätzlichen oder exklusiven Aktionen öffnen soll. Was damit genau gemeint ist, ist unklar – aber die aktuelle Aktion zeigt eine „Kooperation“, wenn man es denn so nennen will, zwischen dem One- und dem Hardware-Team. Gut möglich also, dass One-Nutzer zukünftig früher oder gar günstiger an die Made by Google-Hardware kommen. Denkbar wäre abseits dessen auch ein früherer Zugang zu Stadia oder anderen Produkten.
Es kann sich also durchaus lohnen, ein Google One-Abo abzuschließen, denn dieses gibt es schon ab 1,99 Euro im Monat und tut keinem weh. Allein durch die Home-Aktion hat man gut zweieinhalb Jahre One-Abo wieder drin – und bekommt natürlich den zusätzlichen Speicherplatz. Schlussendlich dürfte Google davon ausgehen, dass die Nutzer mit mehr Speicherplatz die einzelnen Produkte noch stärker nutzen bzw. bei der aktuellen Aktion den Assistant stärker in den Alltag einbinden.
Nach einer längere Funkstille darf es nun endlich damit losgehen, die One-Abonnenten zu VIP-Nutzern zu machen und ein Gegenstück zu starken Kundenbindungsprogrammen wie etwa Amazon Prime aufzubauen. Natürlich mit einer völlig anderen Zielsetzung, aber ein produktübergreifendes Angebot kann, wie man am Prime-Beispiel sieht, sehr gut funktionieren. Auch den immer mehr Abo-Diensten im Google-Universum könnte das sehr gut tun.
Siehe auch
» Google One verschenkt Google Home Mini Smart Speaker: Was steckt hinter der Aktion?
» Google lässt Tablets fallen: Arbeitet nun auch Google an neuen faltbaren Chromebooks?