Google Chrome 75: Der vermutlich unkomfortabelste Lesemodus ist mit an Bord – so lässt er sich aktivieren
Wie üblich, hat Google nach sechs Wochen wieder eine neue Version des Chrome-Browsers veröffentlicht und hat gestern mit dem Rollout von Chrome 75 begonnen. Der Browser bringt in diesem Release vor allem einige neue Sicherheitsfunktionen mit, hat aber noch ein weiteres Extra an Bord, das sich nun auch in der stabilen Version per Flag aktivieren lässt: Der neue Lesemodus.
Viele Browser bieten heute einen „Reader Mode“, der dem Nutzer dabei helfen soll, sich auf den wesentlichen Inhalt einer Webseite zu konzentrieren und einfach alle unnötigen Elemente ausblendet. Bisher hatte sich Google gegen einen solchen Modus gewehrt und diesen im Chrome-Browser nicht umgesetzt – aber das wird sich schon sehr bald ändern. Mit dem gestrigen Release ist der Modus nun auch in der stabilen Version des Browsers zu finden und kann per Flag aktiviert werden. Allerdings mit Einschränkungen.
Nach langer Zeit hat nun auch Google damit begonnen, einen Reader Mode in den Chrome-Browser zu integrieren. Dieser tut genau das, was man von der Bezeichnung erwartet: Er erleichtert dem Nutzer das Lesen bzw. Ansehen von Inhalten. In diesem Modus erkennt der Browser intelligent den Hauptinhalt und blendet alle nicht benötigten Inhalte wie die Navigation, Seitenleisten, Kommentare, Zusatzinhalte und auch die Werbung aus. Übrig bleibt dann nur noch eine zentrierte Spalte mit dem formatierten Text und den dazugehörigen Bildern.
Dieser Modus ist für den Nutzer sehr angenehm und dürfte genau dem entsprechen, was die meisten Nutzer wünschen und sich vielleicht auch von ihren Werbeblockern erhoffen. Aber natürlich muss man dazu sagen, dass die Webseiten-Betreiber selbst davon wenig begeistert sein dürften, denn ihnen entgehen nicht nur Werbeeinnahmen, sondern durch den Wegfall der gesamten Navigation und den zusätzlichen Inhalten wird es auch schwerer, den Besucher auf der eigenen Seite zu halten.
Diese und andere Gründe dürften auch dafür gesorgt haben, dass sich Google lange dagegen gesträubt hat und den Modus jetzt auch absichtlich mit angezogener Handbremse umsetzt. Es soll dem Nutzer zwar angeboten werden, aber so unbequem wie möglich gemacht werden.
Google Chrome bietet keine Möglichkeit zur Anpassung des Modus, der Nutzer muss also mit dem Ergebnis leben – das soll auch in Zukunft so bleiben. Außerdem lässt sich der Modus nicht dauerhaft aktivieren, sondern muss für jede Webseite erneut und separat über das Menü aktiviert werden. Zwar wird auch die Google-Werbung ausgeblendet – zumindest noch – aber durch diese Umsetzung sorgt man dafür, dass es möglichst wenig Nutzer verwenden.
So lässt sich der Modus schon jetzt verwenden
- Ihr benötigt die neue Version Google Chrome 75
- Öffnet chrome://flags
- Sucht nach dem Eintrag #enable-reader-mode und aktiviert diesen
- Jetzt den Browser neu starten
- Wählt nun für die gewünschte Webseite den Punkt „Seite konvertieren“ aus dem Chrome-Menü
Anschließend wird die Seite direkt neu geladen und in der stark reduzierten Form dargestellt. Ruft ihr die Seite anschließend erneut auf, erscheint sie wieder in der gewöhnlichen vollen Ansicht. Wann die Funktion standardmäßig, ohne Flag, enthalten sein wird, ist aktuell noch nicht bekannt.
Siehe auch
» Google Drive & Chrome-Extensions: Google schränkt Datenzugriff zum Schutz der Nutzerdaten ein
» One Chrome: Die Chrome-Plattformen werden stärker verbunden – Telefonate bald auch vom Desktop
[Golem]
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